Das „d“ in d-pixx foto steht für „digital“. Und dann ein Test einer Sofortbildkamera? Ja. Aus sehr gutem Grund.

Sofortbildfotografie boomt … und den größten Anteil daran hat Fujifilm mit den Instax Kameras und Filmen. Die erste Instax wurde bereits 1999 vorgestellt.

Aktuell sind drei Serien und damit drei Bildformate im Angebot.

Die Bilder der Instax mini Modelle sind 46 x 62mm groß, die der Instax Square Fotos 62 x 62 mm und die Instax wide 400 gibt 62 x 99 mm große Bilder aus. Die genannten Größen gelten für das eigentliche Foto, die Bilder sind immer größer.

In der Redaktion: Die Instax mini LiPlay in der Farbe „Misty White“. Zur Wahl stehen noch „Matcha Green“ und „Deep Bronze“ – dass es nichts in Richtung „Light Pink“ oder „Azur Ocean“ gibt, ist schade (finden zumindest meine Enkeltöchter und ihre Cousine).

Das Gehäuse erscheint mit 124 x 83 x 37 mm nicht eben klein – aber es muss schließlich ein Filmpack mit 10 Blättern im Außenformat 86 x 54 mm aufnehmen. Das Gewicht ist mit 255 g moderat.

Im Sinne der „Generation Smartphone“ ist die Instax mini LiPLay für Aufnahmen im Hochformat ausgelegt. (Das heiß nicht, dass man sie im Hochformat einsetzen muss – auch Fotos im augenrichtigen Querformat sind kein Problem.)

Wenn die Instax mini LiPlay als „Sofortbildkamera“ bezeichnet wird, ist das nicht falsch, aber auch nicht ganz richtig. Die mini LiPlay ist (wie auch die mini Evo) ist ein Hybrid-System aus einer Digitalkamera und einem Sofortbild-Drucker.

Die mini LiPlay wird mit dem Sofortbild-Film Instax mini geladen. Außer mit dem klassisch weißen Rand gibt es Filme mit einfarbigen und gemusterten Rändern. Eine Besonderheit der Film mit ISO 800.

Jeder Pack enthält zehn Blätter im Außenformat 54 x 86 mm. Bei der Ausgabe wird der Film mit den Chemikalien entwickelt, die in jedem Filmblatt enthalten sind. Es werden also keine gesonderten Farbfolien oder -tinten benötigt. Das eigentliche Bild ist dann, wie erwähnt, mit 46 x 62 mm kleiner. Die Auflösung liegt bei 318 dpi.

Bei herkömmlichen Sofortbildkameras erfolgt der Druck des Bildes sofort nach dem Auslösen und wenn man nicht gut genug aufgepasst hat, hat man ein teures Ausschussbild produziert.

Die mini LiPlay ist dagegen (wie auch die Instax mini EVO) ein Hybridmodell aus Digitalkamera und Sofortbilddrucker: Man nimmt zuerst das Bild auf, prüft es auf dem Monitor und entscheidet dann, ob man es drucken will. Das spart den ein oder anderen Euro.

Der Reihe nach.

Auf der Frontseite der mini LiPlay sitzt das Objektiv in einem abgerundet quadratischen Rahmen. Die Brennweite beträgt 28 mm [@KB], die Lichtstärke liegt bei 1:2.

Die Scharfstellung erfolgt per Autofokus mit einem einzigen mittigen Messfeld nicht sehr schnell, aber schnell genug für Partyschnappschüsse, bei denen alle ruhig halten und fürs Bild posen.

Mit im Rahmen ist links neben dem Objektiv ein Lämpchen mit drei Funktionen untergebracht. Es zeigt, dass der Selbstauslöser abläuft, dass der Akku über den USB-C-Anschluss geladen wird und es dient als Blitz. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es neben dem Objektiv einen Spiegel, der kleiner ist als der Fingernagel meines kleinen Fingers aber für Selfies gute Dienste leistet.

Dass es für Selfies und besonders für Gruppenbilder kein Stativgewinde gibt, ist sehr schade, zumal die mini LiPlay einen Selbstauslöser bietet, sich problemlos mit einem Smartphone verbinden und dann von dort aus auslösen lässt. Einige Einstellungen lassen sich ebenfalls vom Smartphone aus ändern.

Das Bild des Weitwinkelobjektivs wird auf einen kleinen CMOS-Sensor projiziert. Der 1/5“-Chip hat eine Auflösung von 1920 x 2590 Pixeln.

Für die ISO-Automatik stehen Empfindlichkeiten von ISO 100 bis 1600 zur Wahl.

Ebenfalls automatisch gesteuert werden die Verschlusszeiten im Bereich von 1/8000 Sek. bis ¼ Sek. Um die Belichtung anzupassen können Korrekturfaktoren von -2 EV bis +2EV in Drittelschritten eingegeben werden.

Bis zu 45 der 5-MPix-Fotos können im internen Speicher abgelegt werden. Wenn das nicht reicht, bietet die mini LiPlay die Möglichkeit, eine micro SD/micro SDHC-Speicherkarte in den Slot auf der rechten Schmalseite einzulegen. Laut technischen Daten können hier rund 850 Bilder pro 1 GB gespeichert werden. Ich habe das nicht nachgezählt …

Die Speicherkarte macht es möglich, Bilder auf herkömmlichem Weg größer auszudrucken. Bis 10 x 15 cm sind ok, wobei es auf die Helligkeit bei der Aufnahme (ISO) und auf Strukturen im Bild ankommt.

Vier Bilder, die auf den micro SD-Karte aus der Kamera geholt wurden.

Einen Sucher gibt es nicht.

Den ersetzt ein 2,7“ großer Rückwandmonitor, den man ebenfalls braucht, um Einstellungen in den klar gegliederten Menüs vorzunehmen.

Mit der mini LiPlay kann man die Bilder einfach so drucken, wie man sie aufgenommen hat – man kann sie aber auch aufmotzen.

Dafür stehen zum ersten 10 Rahmen zur Verfügung, die man über die Vierrichtungswippe auf der Rückwand aufrufen und einstellen kann. Ob man einem Porträt Hasenöhrchen aufsetzen oder lieber mit Speedlines ein bisschen Dynamik ins Bild bringen möchte, ist Geschmacksache.

Drei Lieblingsrahmen kann man Schnellzugriffstasten auf der linken Schmalseite der Kamera zuweisen. Noch viel mehr Rahmen stehen über die App zur Verfügung. Das Angebot wird immer wieder erweitert.

Zum zweiten gibt es sechs Filter, die man ebenfalls über die die Vierrichtungswippe erreicht: Stilvoll, Lebendig, Fischauge, Poster, Schwarz/Weiß und Sepia.

Zum dritten gibt es die Tonaufzeichnung zum Bild. Tonaufzeichnung? In der Tat können Kommentare oder Live-Geräusche mit einer Dauer von 10 Sek. aufgenommen werden, indem man die Mikrofontaste auf der Frontseite der Kamera drückt. Sie werden in der Cloud gespeichert. Zugang dazu erhält man über einen QR-Code, der ins entsprechende Bild einkopiert ist und per Smartphone ausgelesen werden kann. Für Partybilder ist das ein nettes Gimmick.

Apropos Smartphone. Über die kostenlose App kann man sowohl Bilder aus dem Smartphone mit der mini LiPlay drucken, als auch Bilder aus der Kamera aufs Smartphone übertragen und teilen, was z. B. für Fotos mit einem „Gruß-Rahmen“ (aktuell für den Start ins neue Jahr) interessant ist.

Alles in allem Die Instax Sofortbildkameras wurden nicht entwickelt, um Fotofans die Systemkamera zu ersetzen. Sie sind Fun-Kameras – und die Instax mini LiPlay macht diesen Job hervorragend. Welche der Gimmicks (Rahmen, Filter, Ton) man nutzen möchte, entscheidet man einfach von Fall zu Fall. Dazu kommt, dass man völlig unkompliziert Fotos aus dem Smartphone drucken kann.

Besonders wichtig: Es ist immer wieder faszinierend zuzuschauen, wie auf einem weißen Blatt ein Bild erst schemenhaft zum Vorschein kommt und dann in rund zwei Minuten zu einem Foto mit kräftigen Farben wird!

 

BEWERTUNG FÜR FUJIFILM INSTAX MINI LiPLAY

GUT – SEHR GUT – HERVORRAGEND – HERVORRAGEND PLUS – HERVORRAGEND DOPPEL- PLUS – EXZELLENT

 

 

Preise (idealo, KW 50/2024)

Instax mini LiPlay …… um 150,- €
Instax mini Film Standard (2x 10 Blätter) … um 15,- €

 

TEXT UND ALLE FOTOS © HERBERT KASPAR