Nach dem Vollformatmodell Nikon Z6III im Sommer stellt Nikon nun auch eine neue Kamera mit DX-(APS-C)-Sensor vor: die Nikon Z50II.
Schon die Nikon Z50 ist eine kompakte Kamera, die Z50II unterschreitet das nochmal, liegt aber, wie ein erstes Kennenlernen zeigte, dank des gut geformten Griffs angenehm und sicher in der Hand.
Von der Bedienung her wurden Änderungen gegenüber der Z50 vorgenommen.
Die neue Kleine soll auch Besitzerinnen und Besitzer von Vollformatkameras ansprechen und von diesen als Zweitgehäuse ohne Umgewöhnung verwendet werden können. Das Layout der Einstellelemente entspricht also dem einer Z8 oder Z9 – allerdings nicht zu 100 %.
So gibt es etwa auf der Rückwand keinen Mini-Joystick.
Im Mittelpunkt steht ein DX-Sensor (DX ist die Nikon-Bezeichnung für APS-C-Sensoren) mit einer Auflösung von 20,9 MPix.
Für den Sensor können Empfindlichkeiten von ISO 100 bis ISO 51.200 eingestellt werden, im erweiterten Modus bis 204.800. Wie sich die Kleine bei den hohen Empfindlichkeiten schlägt, wird ein Praxistest hier auf der Homepage zeigen. Das Rauschen soll gegenüber der Z50 reduziert worden sein.
Der Chip arbeitet mit dem gleichen EXPEED 7-Bildprozessor zusammen, der auch im Spitzenmodell Z9 zum Einsatz kommt. In der Z50 werkelt noch ein EXPEED 6.
Allen Anwenderinnen und Anwendern, vor allem aber denen, die vom Smartphone zu einer richtigen Kamera aufsteigen, soll es möglich gemacht werden, ohne Aufwand gelungene Fotos und Videos aufzunehmen.
Dafür setzt man auf die Nikon-eigene Deep-Learning.
Die Z50II erkennt automatisch neun verschiedene Motiv-Typen und stimmt alle wesentlichen Aufnahmeparameter darauf ab. Erkannt werden wie bei der Z50 Menschen, Hunde und Katzen. Dazu kommen nun Autos, Motorräder, Fahrräder, Züge, Flugzeuge und Vögel.
Für Sport- und Actionaufnahmen wichtig: Selbst schnelle, unvorhersehbare Motivbewegungen sollen problemlos verfolgt werden können. Dafür soll die intelligente Steuerung verantwortlich sein. Dahinter steht dann das bekannte Hybrid-AF-System mit Fokusassistent.
Verbessert wurde hier der AF-A-Modus. Selbst kleine Bewegungen genügen nun, um vom AF-S in den AF-C-Betrieb zu wechseln.
Serienaufnahmen sollen mit bis zu 30 B/Sek. möglich sein, wenn man einen Crop in Kauf nimmt. Mit voller Auflösung soll man auf max. 15 B/Sek. kommen. 30 B/Sek. werden benötigt, um den High-Speed Frame Capture+ (C30) Modus zu nutzen. Dabei nimmt die Kamera Bilder bis zu einer Sekunde vor dem vollständigen Drücken des Auslösers zwischengespeichert auf.
Der Verschlusszeitenbereich wird mit 1/4000 bis 30 Sek. angegeben.
Der elektronische Sucher der Z50II ist laut Nikon aktuell mit 1000 Nits der hellste seiner Klasse. Die Auflösung liegt bei 2,36 Mio. RGB-Dots. Der Sucher soll selbst bei grellem Sonnenlicht, in dunklen Umgebungen oder bei wechselnden Lichtverhältnissen eine klarere Sicht auf die Details im Motiv möglich machen.
Der Rückwandmonitor hat zwar dieselbe Größe und Auflösung wie der Z50 (3,2“, 1,04 Mio. RGB-Dots) – aber während er der Z50 nur horizontal geschwenkt werden konnte, kann er bei der Z50II zur Seite geschwenkt und gedreht werden.
Der Monitor bietet Touch-Screen-Funktionalität. Durch Berühren kann man den Fokuspunkt positionieren, Einstellungen ändern und vieles mehr.
Damit ist klar, dass auch Vloggerinnen und Vlogger zur Zielgruppe gehören. Sie sollen besonders von den bedienungsfreundlichen Picture-Control-Konfigurationen profitieren. Mit ihnen können Fotos und Videos direkt in der Kamera gestaltet werden. Die Effekte sind in Echtzeit sichtbar und es ist einfach, während der Aufnahme durch die verschiedenen Voreinstellungen zu scrollen, um die zu finden, die zum Motiv passt. In diesem Zusammenhang wichtig ist der kostenlose Zugang zur Nikon Imaging Cloud, über die exklusive Imaging-Rezepte und Farbvoreinstellungen direkt auf ihre Kamera herunterladen können. Das geht sehr komfortabel, den eine spezielle Taste an der Z50II führt direkt zu den Picture-Control-Konfigurationen.
Da nicht immer alle 31 Picture Control Optionen zur Verfügung stehen müssen, kann man die auswählen, die man braucht. Bei der Z50 ist das nicht möglich.
Für Videos bietet die Z50II als erste Nikon-Z-Kamera einen Modus für Produktbesprechungen. Vloggerinnen und Vlogger können nun Produkte auf die Kamera zu bewegen, um sie größer ins Bild zu bringen, und der Fokus wird fließend darauf abgestimmt.
Interessant ist in diesem Umfeld auch, dass die Z50 II als erste Z-Kamera mit einem Video-Selbstauslöser ausgestattet ist, um die Aufnahme nach einer Verzögerung zu beginnen.
Außerdem ist nur ein Kabel nötig, um die Z50II direkt mit einem Smartgerät zu verbinden und auf der Videoplattform der Wahl live zu gehen.
Zum Thema Video: Mit der Z50II kann man Filme in 4K UHD/30p (Oversampling von 5,6K) oder schnelle Action mit 4K/60p im Crop-Modus aufnehmen.
Die Begrenzung der Aufnahmedauer auf 29 Minuten 59 Sekunden, die bei der Z50 gilt, ist weggefallen. Auch die REC-Warn-LED, N-Log/HLG (8/10 Bit), UVC/UAC-Streaming, die Wave-form-Anzeige, der optimierte elektronische Stabilisator und die Hi-Res-Zoom-Funktion sind Verbesserungen gegenüber der Z50. Für besseren Klang sollen zwei 3,5-mm-Buchsen für ein externes Stereomikrofon und einen Kopfhörer sorgen.
Unter dem Sucherdach steckt auch wieder ein eingebauter Blitz, der, wie üblich für solche Geräte, kein Lichtriese ist, aber fürs Aufhellen von Schatten oder bei Gegenlicht gute Dienste leisten kann.
Für die drahtlose Kommunikation sind WiFi- und Bluetooth-Module an Bord.
Mit einer Größe von rund 127 x 97 x 67 mm und einem Gewicht von rund 550 g (ohne Objektiv) ist die Z50II zwar eine kleine Kamera, bietet aber eine Ausstattung, die sie als Zweigehäuse neben einem der Vollformmodelle im Z.-System empfiehlt.
Verfügbarkeit
Ende November 2024
Preise
Nikon Z50II Gehäuse …… 999,- €
Nikon Z50II Kit Z DX 16-50mm VR …… 1149,- €
Nikon Z50II Kit Z DX 16-50mm VR und Z DX 50-250mm VR …… 1399,- €
Nikon Z50II Kit Z DX 18-140mm VR …… 1419,- €