Tamron baut das Angebot an Objektiven für den Fujifilm X-Mount aus. Vor wenigen Tagen wurde das 11-20 mm F/2,8 Di III-A RXD präsentiert – ich konnte es bereits einem Praxistest unterziehen.
Tamron hatte bislang drei Zooms für Kameras der X-Serie von Fujifilm im Programm.
Eher als Spezialist ist das 150-600 mm F/5-6,7 Di III VC VXD anzusehen. Immerhin entspricht der Bildwinkelbereich an einer Fujfilm X 225-900 mm [@KB], was nicht jeden Tag gebraucht wird. Für Fans der langen Brennweiten ist dieses Zoom aber bestens geeignet – jedoch nicht nur für Tier- oder Sportfotografie, sondern auch für Landschafts- oder Naturaufnahmen.
Das Supertelezoom ist als Di III-Typ als Vollformatobjektiv gerechnet, während die Bezeichnung Di III-A bei Tamron für Objektive steht, die an Kameras mit kleinen Sensoren eingesetzt werden. In diese Gruppe gehört die beiden anderen Zooms.
Das 18-300 mm F/3,5-6,3 Di III-A VC VXD ist ein Allround- und Reisezoom, die seit langem eine wichtige Rolle im Tamron-Programm spielen. Der Brennweitenbereich entspricht 27-480 mm [@KB].
Das dritte Zoom mit X-Mount im Fujifilm-Programm ist das „erweiterte Standardzoom“ 17-70 mm F/2,8 Di III – rund 28-105 mm [@KB].
Zu diesen beiden Zooms passt das neue 11-20 mm F/2,8 Di III-A RXD als Ergänzung in den Superweitwinkelbereich bestens. Der Bildwinkelbereich entspricht an einem APS-C-Sensor rund 17-30 mm [@KB].
Anmerkung: Ganz neu ist das Objektiv mit X-Mount. Mit Sony E-Mount ist es schon länger im Portfolio von Tamron zu finden.
Trotz der hohen Lichtstärke von F2,8, die für solch ein Zoom hervorragend ist, fällt das Objektiv zierlich und leicht aus. Dazu gehört auch, dass es das „Tamron-Standard-Filtergewinde“ von 67 mm aufweist. Es dreht sich beim Zoomen und Fokussieren nicht. Filter und auch die mitgelieferte 4-Segment-Streulichtblende behalten ihre Ausrichtung bei.
Das 18-300 mm und das 17-70 mm können ebenfalls mit 67-mm-Filtern bestückt werden. Man kommt also mit einem Satz Filter aus.
Auch vom Design her passt das 11-22 zu den Geschwistern. Es ist kompakt, schnörkellos aufgebaut und bietet nur zwei Einstellelemente.
Bei einem Durchmesser von 73 mm ist das Objektiv ab Auflage zwischen 87 mm und 102 mm lang – mit der 4-Segment-Streulichtblende, die mitgeliefert wird – sind 24 mm mehr. Das Gewicht beträgt 335 g.
Der schmale fein geriffelte Fokussierring sitzt vorn. Er wirkt auf den AF-Motor. Manuelles Fokussieren ist schnell und sicher möglich. Allerdings gilt, wie praktisch immer: Es muss einen besonderen Grund geben, um manuell scharf zu stellen. Der Autofokus der Fujfilm X-Modelle ist generell schnell und sicher und das hat sich beim Einsatz des 11-20 mm an einer Fujifilm X-T5 und einer X-H2 bestätigt.
Der AF per RXD-(Rapid eXtra silent Drive) ist schnell und praktisch lautlos. Beim Fokussieren ändern sich weder die Länge des Objektivs noch die Orientierung der Frontfassung.
Die kürzeste Einstellentfernung liegt zwischen 15 cm (Weitwinkel) und 24 mm (Tele), die entsprechenden größten Abbildungsmaßstäbe sind 1:4 und 1:7,6.
Der breitere und etwas gröber geriffelte Einstellring sitzt in der Mitte des Tubus. Nur eine knappe Vierteldrehung ist nötig, um von 11-20 mm zu zoomen, wobei das Objektiv rund 17 mm an Länge zulegt. Ein etwas größerer Drehwinkel wäre nicht schlecht, aber man kann die Brennweite auch so sehr genau bestimmen.
Für den äußeren Tubus kommt viel Kunststoff zum Einsatz, aber das Zoom macht einen sehr robusten Eindruck. Es ist gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet.
Die Abbildungsleistung des kompakten Zooms wurde an der Fujifilm X-T5 und der X-H2 getestet, die beide über den 40,2-MPix-Sensor verfügen und damit nicht nur die höchste Auflösung im Fujifilm-X-Programm, sondern unter allen Kameras mit APS-C-Sensor.
Auflösung und Kontrast des Zooms liegen auf einem sehr hohen Niveau.
Das Auflösungsvermögen ist bei allen Brennweiten zwischen voller Öffnung und Blende 5,6 am höchsten, aber auch die kleineren Blenden sind im sehr guten Bereich. Bei Blende 11 und 16 muss man sich entscheiden, ob man die sehr große Schärfenzone nutzen will und dafür ein minimal weicheres Bild aufgrund der Beugung in Kauf nimmt.
Ab Blende 4 steht die hohe Abbildungsleistung über das ganze Bildfeld zur Verfügung. Bei Blende 2,8 fallen bei flächigen Motiven etwas weichere Ränder und Ecken auf.
Alles in allem ein top Superweitwinkel-Zoom für den Fujifilm X-Mount, das mit dem 17-70 mm F/2,8 ein kompaktes und leichtes Traumpaar bildet.
Text und alle Bilder © Herbert Kaspar
Preis
899,- € (idealo.de | KW 19)
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BEWERTUNG TAMRON 11-20 mm F/2,8 Di III-A RXD
GUT – SEHR GUT – HERVORRAGEND – HERVORRAGEND PLUS – HERVORRAGEND DOPPEL PLUS – EXZELLENT
Text und alle Bilder © Herbert Kaspar
PRAXISBILDER
Ein Klick auf eines der Praxisbilder bringt es mit einer Länge von 1800 Pixeln über die lange Seite auf Ihren Bildschirm. Die Bildgröße wurde im aktuellen Adobe Photoshop reduziert.
Zu einigen Bildern zeigen wir einen entsprechend gekennzeichneten 100-%-Crop aus dem Bild darüber.
Die Originalbilder aus der Fujifilm X-T5 sind 7728 x 5152 Pixel groß.
Beachten Sie bitte, dass die Bildqualität, besonders die Farbwiedergabe, auch von den Einstellungen Ihres Monitors abhängt!
OBJEKTIV TAMRON 11-20 mm F/2,8 Di III-A RXD
KAMERA FUJIFILM X-T5