Im Mai fand der vierte d-pixx foto Workshop auf Helgoland statt – ein weiterer ist geplant. Aber ob er genauso werden kann, wir die bisherigen, ist leider nicht sicher, denn die Basstölpel sind in Gefahr!
Heute erreichte uns ein Brief unseres Workshop-Teilnehmers Heinz Neubauer (mit 95 Jahren übrigens der bislang älteste Workshop-Teilnehmer und aktiv bei allen Unternehmungen dabei, über die ich hier ausführlicher berichte.)
Einer der festen Bestandteile eines d-pixx foto Workshops auf Deutschlands einziger Hochseeinsel ist natürlich ein Rundgang über das Oberland.
Von dort kann man die eleganten Basstölpel im Flug fotografieren …,
… kommt ihnen auf dem Weg entlang der Klippen so nahe, wie wohl keinem anderen brütenden Vogel …
… und kann Blicke auf die große Kolonie auf den Klippen …
… und in ihren Steilwänden werfen …
… wo auch andere Vögel ihre Junge groß ziehen. Links im Bild Möwen, rechts und unten, Pinguinen nicht unähnlich, Trottellummen!
Mit im erwähnten Umschlag war nun eine Seite aus der ZEIT vom 18.8.
In einem ausführlichen Bericht wird hier geschildert, welch verheerenden Auswirkungen ein Ausbruch der Vogelgrippe (H5N1-Virus) auf die Basstölpel und ihre Jungtiere hat.
Dreizehenmöwen, die auch dort leben, sind demnach bislang nicht betroffen und die Trottellummen haben ihren Nachwuchs schon im Juni ins Meer gelockt (der spektakuläre Lummensprung lockt jährlich Ornitholog:innen und Fotofans auf Deutschlands einzige Hochsee-Insel), was sie wohl vor dem Ausbruch der Seuche schützte.
Aufgeschreckt durch den Artikel suchte im Internet nach weiteren Informationen, konnte aber keine neueren finden.
Und so stehen aktuell die von der ZEIT genannten erschreckenden Zahlen im Raum: 50 % verlassene Nester Anfang Juli, für Mitte August rechnet man sogar mit 80 %.
Zwar nisten viele der großen Vögel nur eine Armlänge entfernt vom Weg, der an der Klippe entlang führt, aber sehr viele eben auch in schwer zu überprüfenden Nestern in der Steilwand der Klippe, und so ist es schwer, genaue Zahlen zu ermitteln.
Es ist schwer zu begreifen, dass dort ein tödliches Virus unter der majestätischen Vögeln wütet, wo wir vor wenigen Wochen reges Treiben beobachten und fotografieren konnten.
Wir hoffen nun, dass möglichst viele Basstölpel draußen auf dem Meer die Seuche überleben und in den nächsten Jahren gesund zum Brüten nach Helgoland kommen können. Wir hoffen das im Sinne der Vögel und der Natur … aber auch ganz egoistisch, denn die Basstölpel auf Helgoland sind wundervolle Motive!
Text und alle Bilder © Herbert Kaspar
Aber hoffen darf man ja