Seit d-pixx 1/2008 ist der Blick zurück (“Kinder, wie die Zeit vergeht”) fester Bestandteil unserer Printausgabe. Jetzt holen wir diese beliebte Rubrik auf die Homepage – dieses Mal mit der Konica Minolta Dynax 7D.
Im September 2004 wird die Konica Minolta Dynax 7D vorgestellt. Später wird feststehen, dass es die vorletzte DSLR mit diesem Namen ist. Als letzte Konica Minolta DSLR kommt im Juli 2005 die Dynax 5D heraus, deren Nachfolger dann den Namen Sony Alpha 100 tragen wird (Juni 2006).
Mit dem Namen Dynax 7D ist eine Technik verbunden, die aus aktuellen Systemkameras (mit und ohne Spiegel) nicht mehr wegzudenken ist – der Bildstabilisator am Sensor, heute als IBIS (In Body Image Stabilization) bekannt.
Im Prospekt zur Dynax 7D heißt es dazu: „Konica Minoltas exklusives Anti-Shake-System arbeitet mit äußerst sensiblen Bewegungssensoren und einem „Smooth Impact Drive“-Mechanismus (SIDM), welcher die horizontalen und vertikalen Bewegungen des CCD-Elements effektiv kompensiert. So ist es möglich, Aufnahmen mit bis zu drei Lichtwerten längeren Verschlusszeiten als gewöhnlich zu realisieren.“
Bildstabilisatoren sind zu diesem Zeitpunkt nichts Unbekanntes, aber sie sind in den Objektiven verbaut – und müssen daher mit jedem Objektiv bezahlt werden.
Und noch einmal ein Blick in den Prospekt: „Nur Konica Minolta bietet ein Anti-Shake-Konzept, welches das gesamte Brennweitenspektrum bedient. Egal welches Objektiv Sie nutzen* – Tele, Weitwinkel, Zoom, Makro oder Standard – die DYNAX 7D analysiert die Daten der Brennweite, der Blende und der Schärfeebene, so dass jederzeit eine optimale Verwacklungskompensation gegeben ist. (*Außer mit dem DYNAX AF-Makrozoom, 1x – 3x.)“ Das als Ausnahme aufgeführte Makrozoom ist ein echter Leckerbissen, das nur nebenbei.
Sieht man von dieser in der Tat einmal revolutionären Neuentwicklung ab, ist die Dynax 7D auf den ersten Blick eine für ihre Zeit normale DSLR, die auf den zweiten Blick einige interessante und praxisgerechte Ausstattungsdetails zu bieten hat.
Dazu gehört z. B., dass der 2-Sekunden-Vorauslöser mit einer Mirror-Up-Funktion gekoppelt ist. Sofort nach dem Auslösen klappt der Spiegel hoch und Vibrationen können bis zum Auslösen abklingen.
Zentrales Element der Dynax 7D ist der CCD-Sensor im APS-C-Format mit einer Auflösung von 6,1 MPix (3008 x 2000 Pixel). Das ist zu dieser Zeit ein ordentlicher Wert für eine Kamera im Amateurbereich. Die Canon EOS 300D und Nikon Modelle D70 und D100 liegen auch auf diesem Level, die Canon EOS 20D und die Olympus E-300 mit 8 MPix etwas darüber.
Der Empfindlichkeitsbereich geht von ISO 100 bis ISO 3200.
Für die Belichtungsmessung stehen drei Systeme zur Wahl: 14-Segment-Wabenmessfeldmessung, mittenbetonte Integral- und Spotmessung. Nutzt man die High Key oder Low Key Einstellung, kommen Lichter oder Schatten besser durchgezeichnet ins Bild.
Sehr schön: Man kann schnell die Messwerte für zwei Punkte im Motiv festhalten und damit den Kontrastumfang ermitteln.
Die Belichtungssteuerung erfolgt per Zeit- oder Blendenautomatik oder manuellem Abgleich. Dazu kommen eine Standard-Programmautomatik mit Shift-Funktion, eine Vollautomatik und drei Programme, die man selbst konfigurieren kann. Für die Wahl gibt es ein großes Rad auf der rechten Schulter.
Der mechanische Verschluss bietet Zeiten von 1/4000 Sek. bis 30 Sek.
Als Autofokus (dem Minolta 19 Jahre zuvor mit der Minolta 7000 zum Durchbruch verhalf) kommt in der Dynax 7D ein Phasendetektionssystem mit 9 Messfeldern zum Einsatz, die recht mittig angeordnet sind. Nur zum mittleren Messfeld gehört ein Kreuzsensor. Die Wahl des Messfeldes ist über die Mehrweg-Steuertaste auf der Rückwand möglich.
Apropos Steuertaste: Die Dynax 7D mit sehr gut mit physischen Einstellelementen versehen: 6 Räder, 14 Knöpfe, 5 Schalter und die Mehrweg-Steuertaste (a. k. a. 4-Richtungswippe). Dazu gehören ein Schalter, mit dem man schnell zwischen verschiedenen Methoden des Weißabgleichs wechseln kann, zwei Einstellräder für die schnelle Wahl von Korrekturfaktoren für Belichtung und Blitzbelichtung und eines für die Bildfolgefunktion – maximal werden 3 B/Sek. für 15 JPEGs (L-Fine) oder 9 RAWs oder 9 JPEG/RAW-Paare erreicht. Auf der Frontseite kann an einem Schalter zwischen den Fokusmodi gewechselt werden.
Als DSLR verfügt die Dynax 7D natürlich über einen TTL-Sucher. Es handelt sich um einen Glasprismensucher mit einer Bildfeldabdeckung von 95% und einer Vergrößerung von 0,9x (0,6x) [@KB]. Dazu kommt der 2,5“ Rückwandmonitor mit 207.000 Pixeln, der, natürlich, noch fest verbaut ist und keine Touch-Screen-Oberfläche bietet.
Weiteres
- Eingebauter Blitz
- Bilder können im JPEG- und RAW-Format gespeichert werden
- 1 Slot für CompactFlash-Karten Typ I und II sowie Micro-Drive
- USB 2.0 Verbindung
- Größe: ca. 150 x 106 x 78 mm
- Gewicht: ca. 850 g (mit Akku und Speicherkarte)
Für mehr Power und bequemere Handhabung bei Hochformataufnahmen gibt es den Multifunktionshandgriff VC-7D.
Ein großer Vorteil gegenüber vielen anderen ähnlichen Griffen: Der Auslöser ist so angeordnet, dass Abstand und Winkel zu optischen Achse denen des Gehäuseauslösers entsprechen. Der Bildmittelpunkt bleibt beim Drehen ins Hochformat also erhalten.
Die Objektivauswahl für die Dynax 7D ist groß, alle AF-Objektive von Minolta und Konica Minolta passen, ebenso zahlreiche “Fremdobjektive”.
Preis (UVP)
1599,- €
Bilder (c) Konica Minolta | Archiv d-pixx foto
Praxisbilder mit der Konica Minolta Dynax 7D
Die Bilder wurden 2005 mit verschiedenen Objektiven aufgenommen. Sie wurden in Adobe Photoshop auf 1800 Pixel Breite bzw. Höhe verkleinert. Ein Klick auf ein Bild bringt es in dieser Größe auf Ihren Monitor.
Praxisbilder vom Gardasee © Herbert Kaspar
Praxisbilder aus New York © Andreas Kaspar
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HINWEIS Wegen des großen Interesses an der Serie, werden die früheren kürzeren Beiträge im Laufe Zeit erweitert!