Nach sieben Jahren wird die Pentax K-3 Mark II abgelöst. Ricoh hält mit der neuen APS-C-Kamera Pentax K-3 Mark III am Typ der digitalen Spiegelreflexkamera (DSLR) fest – das ist konsequent und es ist zu hoffen, dass diese Konsequenz sich auch verkaufstechnisch auszahlt.
Wer eine spiegellose Systemkamera sucht, kann wählen. mFT, APS, Vollformat, Mittelformat. Canon, Fujifilm, Hasselblad, Leica, Nikon, Olympus, Panasonic, Sigma, Sony. Eine DSLM von Pentax in dieses eng (und gut) besetzte Feld zu bringen, wäre schwierig – zumal der Kameramarkt seit Jahren schrumpft.
Also bleibt der Schuster bei seinen Leisten und Pentax bei den DSLRs.
Entsprechend ist auch die neue Pentax K-3 Mark III eine digitale Spiegelreflexkamera – eine kompakte DSLR, sie misst ca. 135 x 104 x 74 mm und wiegt mit Akku und einer Speicherkarte rund 820 g. (Es stehen allerdings zwei Slots für SD-Karten zur Verfügung.)
Die K-3 Mark III steht in Schwarz und in Silber (genauer: Silber plus Schwarz) zur Wahl.
Als DSLR weist die K-3 Mark III natürlich einen optischen TTL-Sucher auf, auf den die Entwickler besonders stolz sind. Der neu entwickelte Sucher ist aufwendig aufgebaut und bietet ein Penta-Prisma aus besonderem Glas.
Nicht neu für eine Pentax ist das 100-%-Sichtfeld. Das konnten schon „kleine“ Pentax DSLRs, als dieses Feature anderswo Top-Modellen vorbehalten war. Es wird bei der K-3 Mark III mit einer Suchervergrößerung von 1,05x kombiniert. Die K-3 II weist eine Vergrößerung on 0,95x auf.
UPDATE: Die genannten Suchervergrößerungen bezieht sich auf das APS-C-Format und beträgt für die K-3 Mark III 0,7x [@KB]. Damit liegt sie auf einem Level mit der Sony A6100 und knapp hinter der Fujifilm X-T4 m mit 0,75x [@KB], die beide spiegellose Systemkameras sind. Die Canon EOS 90D, eine DSLR, hat einen TTL-Sucher mit 0,6-facher Vergrößerung [@KB].
Auch die Sucherhelligkeit soll bei der K-3 Mark III besser sein und um etwa 10 % höher liegen als beim Vorgängermodell.
Die Sucher der Spiegellosen können durch eine Vielzahl von Informationen punkten, die in den Suchermonitor eingeblendet werden. Aber der besondere Aufbau der Mattscheibe soll auch dem Besitzer einer K-3 III mehr Aufnahmedaten vermitteln als bisher.
Natürlich kann auch bei einer DSLR der Rückwandmonitor als Sucher verwendet werden. Die Pentax K-3 Mark III ist mit einem 3,2-Zoll-Monitor mit 1,62 Mio. RGB-Dots ausgestattet, der nun auch eine Touch-Screen-Funktionalität aufweist. Daumen hoch. Daumen runter allerdings dafür, dass der Rückwandmonitor fest verbaut ist. Auch wenn die bewegliche Lagerung ein etwas dickeres Gehäuse mit sich gebracht hätte, wäre das durch die Vorteile der Beweglichkeit mehr als ausgeglichen worden. Dass man bei Pentax weiß, wie man einen beweglichen Monitor baut, hat man mit der K-1 / K-1 Mark II eindrucksvoll bewiesen.
Durch die Gapless-Technik soll die Sichtbarkeit des Monitorbildes auch in einer hellen Umgebung gewährleistet sein.
Zum Festhalten an der DSLR gehört auch, dass das KAF2-Bajonett weiterverwendet wird und auch für die neueste Pentax sehr sehr viele Objektive zur Verfügung stehen und auch solche, die noch für SLRs entwickelt wurden, direkt angesetzt werden können.
Um ein altes Objektiv optimal nutzen zu können, muss die Brennweite manuell eingegeben werden. Um das zu vereinfachen, legt die K-3 Mark III eine Liste von Objektiven an, deren Brennweite man bereits einmal eingegeben hat. Beim nächsten Einsatz muss nur noch das passende Objektiv aufgerufen werden.
Sehr schön: Auch diese alten Objektive können an der K-3 Mark III mit Zeitautomatik nach Blendenvorwahl eingesetzt werden und auch sie profitieren vom neuesten Bildstabilisator.
Für das Shake Reduction II System (SR II) wird der Sensor bewegt, um Verwacklungen auszugleichen. Der SR II soll bis zu 5,5 Verschlusszeitenstufen gegenüber der Freihandgrenze (1/(Brennweite x Crop-Faktor)) gut machen. Einen internen Stabilisator (IBIS) gab es bei Pentax übrigens schon bei der K100, die vor 15 Jahren vorgestellt wurde.
Typisch für Pentax ist, dass die bewegliche Lagerung des Sensors auch genutzt wird, um eine horizontale und vertikale Neigung der Kamera auszugleichen und auch eine Drehung um die optische Achse auszugleichen.
Da gerade vom Crop-Faktor die Rede war: Die Pentax K-3 Mark III ist wieder mit einem APS-C-Sensor ausgestattet, der eine scheinbare Brennweitenverlängerung von 1,5x gegenüber Vollformat mit sich bringt.
Wer eine Pentax mit größerem Sensor möchte, wird bei der K-1 Mark II fündig, die einen Vollformatsensor bietet, oder bei der Mittelformatkamera Pentax 645Z.
Die Auflösung des BSI-Sensors liegt bei 25,73 Mio. Pixeln – das ist ein praxisgerechter Wert. Um die Auflösung optimal nutzen zu können, wurde auf einen Tiefpassfilter verzichtet. Wenn es nötig ist, kann, wie schon von anderen Pentax-Modellen bekannt, ein Tiefpassfilter simuliert werden. Dafür wird der Sensor im Sub-Pixel-Bereich bewegt.
Für Bilder mit besserer Farbwiedergabe steht die „Super Resolution Technology“ bereit. Der Sensor wird 4x um eine Pixelbreite bewegt. Dadurch wird für jeden Pixel die volle Farbinformation aufgezeichnet, was auch dem Schärfeneindruck und der Minimierung des Bildrauschens zugutekommt. Diese Funktion wurde mit der K-3 Mark II eingeführt – und kann bei der K-3 Mark III nun auch aus der freien Hand genutzt werden.
Die maximale Empfindlichkeit beträgt ISO 1.600.000 – ob das noch praxisgerecht ist, wird unser Praxistest zeigen, sobald eine Kamera verfügbar ist! Allerdings kann ein positiver Nebeneffekt einer so hohen End-Empfindlichkeit sein, dass das Rauschen bei Werten von um die ISO 12.800 gut im Griff ist – dafür gibt es Beispiele, etwa bei Nikon, wo bei einigen DSLR-Modellen noch höhere ISO-Werte eingestellt werden können.
Der Sensor arbeitet mit dem neu entwickelten Bildprozessor PRIME V und der Accelerator Unit II zusammen, die die Verarbeitung der Daten beschleunigen soll.
Für die Belichtungsmessung gibt es einen speziellen Sensor, der mit 307.000 Pixeln bestückt ist.
Die Scharfstellung beruht auf der Arbeit eines SAFOX 13 Sensors. Von den 101 AF-Feldern sind 25 in der Mitte mit Kreuzsensoren gekoppelt. Der Arbeitsbereich des AF-Systems soll bis -4 EV gehen.
Für die Platzierung des AF-Messfeldes hat Pentax der K-3 Mark III einen Joystick-Knubbel spendiert. Endlich!
Wie bei anderen aktuellen Kameras spielt auch bei der Pentax K-3 Mark III die künstliche Intelligenz eine Rolle. Sie wird genutzt, damit die Kamera das Motiv exakt erkennen und die entsprechenden Einstellungen wählen kann.
Bei der Belichtungssteuerung spielt das Hyper-Operation-System eine wichtige Rolle. Man kann z. B. Zeit und Blende vorwählen und die Kamera stellt den passenden ISO-Wert ein.
Für komplizierte Lichtverhältnisse bietet die K-3 Mark III eine HDR-Funktion, die das endgültige Bild aus drei Aufnahmen errechnet.
Die Pentax K-3 Mark III macht Serienaufnahmen bis zu 12 B/Sek. im AF-S- und bis zu 11 B/Sek. im AF-C-Modus (Nachführung der Schärfe von Bild zu Bild) möglich.
Auch an die Filmer wurde gedacht. Videos können in 4K mit 30p und in Ful- HD mit 60p aufgenommen werden. Anschlüsse für Mikrofon und Kopfhörer sind an Bord.
Für den Anschluss an die digitale Außenwelt gibt es Bluetooth- und WLAN-Module.
Das Gehäuse der K-3 Mark III besteht aus einer Aluminium-Magnesium-Legierung und ist, wie man es von Pentax gewohnt ist, gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet.
Für die Bedienung stehen eine ganze Reihe physischer Einstellelemente zur Verfügung, von denen man viele individuell so belegen kann, dass die Kamera exakt an die eigene Arbeitsweise angepasst ist.
Ein Statusmonitor auf der rechten Schulter hilft bei der schnellen Wahl der richtigen Parameter.
Der Auslöser auf dem ausgeprägten Griff wurde gegenüber der K-3 Mark II verbessert. Dank des kurzen Hubes soll sehr schnelles Arbeiten möglich sein.
Wer von einer anderen Pentax DSLR auf die K-3 Mark III umsteigt, muss sich in einer Beziehung komplett umgewöhnen: Das Menü wurde umgebaut. Die großen Menüpunkte sind nicht mehr waagrecht, sondern senkrecht angeordnet!
Die K-3 Mark III bezieht ihre Energie aus dem bekannten D-LI90 Lithium-Ionen Akku. Wer auf einen großen Energievorrat Wert legt, kann den Hochformat-Batteriegriff D-BG8 ansetzen, der ebenfalls mit einem D-LI90 bestückt wird. Dann sollen bis zu 1800 Aufnahmen ohne Nachladen möglich sein.
Verfügbarkeit
ab April 2021
Preise
Gehäuse in Schwarz oder Silber …… 1999,- €
Batteriegriff D-BG8 …… 239,- €
Startangebot
Gehäuse mit Batteriegriff und exklusivem Tragegurt …… 2299,- €
Es stehen je 1000 Kits mit schwarzem oder silberfarbenem Gehäuse zur Wahl.
Strumpfhose …- denn die Entwicklung der K-1 geht weiter …
Im Kameramarkt werden ja anscheinend die Verluste durch eine übertriebene Preispolitik wieder wettgemacht. Ob bei einer Kamera wie die Sony Alpha 1 der Preis von 7300 € gerechtfertigt ist, das möchte ich doch stark bezweifeln. Aber es ist ja nicht nur Sony, Canon und Nikon rufen für ihre Spitzenmodelle ja auch saftige Preise auf. Es ist da ja kein Wunder das viele, die sonst eventuell eine Kamera gekauft hätten, sich für ein Smartphone entscheiden. Die Preisspanne von damals bei analogen Spitzenkameras, eine Profi Nikon F5 etwa kostete damals 2000 DM, heute kostet ein digitales Spitzenmodell von Nikon vergleichsweise etwa 12000 DM.
Gruß Dieter
Das kommt darauf an, wozu man die Kamera nutzen möchte…und die K3 III vereinigt die Bildqualität einer Vollformatkamera (Stichwort Dynamikumfang, Low-ISO- Qualität) mit den Vorzügen einer APS-C…also eben mehr "Reichweite" (durch Crop-Faktor) und schnellere Bildfolge (mit deutlich besserem AF)…
Ich freu mich schon d’rauf…
Du hast natürlich auch Recht: die Preispolitik mancher Marken ist schon abenteuerlich…aber Pentax bringt ja auch nicht jedes Jahr ein ( oder gleich mehrere?) Modell heraus…meine treue K3 darf dann nach rund 8 Jahren mal etwas kürzer treten…
Vorfreude ist die beste Freude.
Hört sich an, als hättest Du sie schon bestellt.
Nee…aber ich glaube, ich besorge schon mal neu Speicherkarten…
Wollte dich hier nur daran erinnern, dass du mit dem Rätsel dran bist!
Kriegen die Hunde dann die Mark II zum Spielen …
Die habe ich gar nicht (Obwohl…eine K-5 IIs hätte ich noch?)