Adobe Photoshop ist der Ausgangspunkt für alle Bildbearbeitungsprogramme. Heute, am 19. Februar 2020 wird die Software 30 Jahre alt.
Obwohl es inzwischen sehr gute Alternativen zu Photoshop gibt, obwohl Photoshop für viele Anwender ein zu mächtiges Programm ist und obwohl das Vetriebssystem per Miete gelinde gesagt eine Zumutung ist, ist Adobe Photoshop (in der Kombination mit Adobe Camera Raw) für viele Fotografinnen und Fotografen das Bildbearbeitungsprogramm der Wahl.
Dahinter steckt eine 30-jährige Entwicklung, die immer wieder neue, meist wirklich nützliche Werkzeuge und Automatiken brachte.
Anlässlich des 30. Geburtstages hat Adobe eine Timeline zu Verfügung gestellt, die wesentliche Schritte aufzählt. Sie folgt nach dem großen Bild.
Trotz Kritik und immer wieder Ärger: Herzlichen Glückwunsch, Adobe Photoshop!
1987
US-Student Thomas Knoll (links) lenkt sich von seiner Doktorarbeit ab, indem er ein Bildbetrachter Programm für Schwarz-Weiß-Monitore schreibt und mit seinem Bruder John (rechts) zu einer Bildbearbeitung weiterentwickelt.
1989
Das aufstrebende Grafiksoftware-Unternehmen Adobe ist begeistert. Es erwirbt die Lizenz an dem Programm und arbeitet mit den Knolls an einer finalen Version unter dem Titel „Photoshop”.
1990
Bildschirme an, Augen auf! Adobe liefert die Version 1.0 von Photoshop aus – zunächst mehrere Jahre lang exklusiv für Mac-Rechner.
Es wird schnell zum Verkaufshit. Printerzeugnisse werden zunehmend am Computer vorbereitet. Dank der übersichtlichen Oberfläche von Photoshop lassen sich mit – den damals noch seltenen – Scannern Bilder äußerst bequem für den Druck digitalisieren und optimieren.
1991
Ab der zweiten Finalversion unterstützt Photoshop Pfadwerkzeuge und das CMYK-Farbmodell – die technologische Basis für den modernen Vierfarbdruck. Im professionellen Desktop Publishing entwickelt sich Photoshop bereits ab Version 2.0 immer mehr zur bevorzugten Lösung.
1992
Die Versionsnummer 2.5 klingt nach einem kleineren Sprung, dabei steht sie für einen Meilenstein: Zusätzlich zur Mac-Variante ist Photoshop erstmals auch für Windows-PCs erhältlich.
1994
Mit der Ebenentechnik führt Adobe in Photoshop 3.0 eine Funktion ein, die heutzutage zum Standard in der Bildbearbeitung zählt. Bildelemente auf verschiedenen Ebenen getrennt bearbeiten zu können, ist eine große Erleichterung. Verunglückt eine Änderung muss nicht das ganze Projekt, sondern nur die jeweilige Ebene korrigiert werden. Zudem beweist Adobe Humor: Die Photoshop Entwickler verstecken erstmals Witze im Programm und begründen damit eine sympathische Tradition.
1998
Premiere für eine weitere beliebte Photoshop-Funktion: Ab der Version 5.0 können Anwender mittels einer Änderungshistorie mehrere Bearbeitungsschritte einfach rückgängig machen. Außerdem integriert Adobe ein Farbmanagement, sodass kein separates Spezialtool mehr nötig ist.
1999
Willkommen im WWW! Mit der Version 5.5 sind auch Photoshop-Nutzer schneller „drin” – im immer stärker genutzten Internet. Sie bietet erstmals die bequeme Möglichkeit, mit dem Menüeintrag „Für Web speichern” die Bildqualität für die Betrachtung im Browser zu komprimieren. Außerdem gehört das Zusatzprogramm lmageReady 1.0 zum Lieferumfang.
Webgrafiken lassen sich damit noch umfangreicher aufbereiten.
Photoshop wird zu einer Familie und vereinfacht das Leben in noch mehr Bereichen unseres Lebens
2001
Digitalkameras setzen sich unter Konsumenten durch. Mit Photoshop Elements 1.0 veröffentlicht Adobe den Ursprung der populären Programmreihe für Fotoamateure, die an ihren Digitalfotos möglichst einfach und schnell die Belichtung korrigieren, rote Augen entfernen oder den Horizont begradigen möchten. Elements ist ähnlich leistungsstark wie das „große” Photoshop, aber zur Freude von technisch weniger Interessierten einsteigerfreundlicher.
2002
Photoshop bleibt das Flaggschiff im Fotosoftware-Sortiment von Adobe und setzt mit neuen Funktionen auch im dritten Jahrtausend Maßstäbe. Erstmals in Photoshop 7.0 verfügbar, erlaubt der Reparaturpinsel unerwünschte Stellen im Bild weitestgehend automatisch zu retuschieren. Hautunreinheiten und Krähenfüße verschwinden mit nur wenigen Klicks. Ebenso wie andere Photoshop-Funktionen ist der Reparaturpinsel heutzutage ein Klassiker.
2003
Auch Profis lassen ihre analoge Kamera zunehmend links liegen und fotografieren digital. Das Photoshop-Plugin Camera Raw wird für viele anspruchsvolle Fotografen zum Pflicht-Tool, da es ermöglicht, mit mehr gestalterischer Kontrolle auf die Rohdaten einer Kamera zuzugreifen. Ab der achten Finalversion von Photoshop ist Camera Raw ein fester Bestandteil. Und noch ein Meilenstein: Adobe bündelt Photoshop nun mit anderen Design- und Grafik-Anwendungen zur Creative Suite (CS), da diese in der Kreativwelt immer öfter parallel genutzt werden.
2005
Seit der Creative Suite 2 unterstützt Photoshop Smart Objects und HDR-Bilder. Fotos und andere Dateien von CS-Anwendungen können Photoshop-Nutzer erstmals im Zusatzprogramm Adobe Bridge zentral verwalten.
2007
Weiterer Zuwachs für die Kreativfamilie: Photoshop Lightroom 1.0 feiert Premiere. Die Komplettlösung bietet Fotografen mit professionellen Ansprüchen effiziente Workflows, um Kamera-Rohdaten zu bearbeiten, zu verwalten und zu veröffentlichen. Ein Meilenstein ist auch die neue Photoshop-Version. Dank neuer leistungsfähiger Funktionen in den Bereichen 3D, Video, Animation und Bildanalyse ab Photoshop CS3 Extended, entdecken Ärzte, Naturwissenschaftler, Ingenieure, Architekten und andere Berufsbilder die Bildbearbeitungs-Software als fortschrittliches Arbeitsmittel.
Die Bildbearbeitung wird vernetzt, mobil – und Kl-getrieben: Photoshop geht in die Cloud und ermöglicht moderne Kreativerlebnisse
2009
Smartphones feiern ihren Durchbruch. Konsumenten wünschen sich nun zunehmend, auch unterwegs auf ihre Bildersammlung zugreifen und Fotos bearbeiten zu können. Mit Photoshop.com Mobile veröffentlicht Adobe die beliebte Bildbearbeitungsfunktionen als App für iPhones und Android-Geräte. Allein bei Google Play wurde die App, die inzwischen Adobe Photoshop Express heißt, bis heute über zehn Millionen Mal heruntergeladen.
2012
Adobe führt die Creative Cloud mit Photoshop als einer zentralen Komponente ein und schafft damit einen zeitgemäßen Werkzeugkasten für die Arbeit in einer vernetzten und mobilen Welt. Wie bei der Creative Suite greifen Nutzer auf ein Portfolio leistungsstarker Grafik- und Design-Programme zu. Allerdings sind sie nun nicht mehr an den Schreibtisch gebunden, sondern können ihre Projekte über das Web nahtlos zwischen den Desktop- und Mobil-Anwendungen wie der neuen Smartphone- und Tablet-App Photoshop Touch synchronisieren.
2014
Starke Updates erweitern die Creative Cloud zu einem vielseitigen Ökosystem – auch für Photoshop-Nutzer. Mit mobile Apps wie Lightroom mobile erhalten sie noch mehr kreative Möglichkeiten für unterwegs. Das neue persönliche Nutzerkonto Creative Profile erleichtert es, Ergebnisse auf allen verknüpften Geräten zu synchronisieren. Ein integrierter Online-Marktplatz für Vorlagen beschleunigt den Design-Prozess. Die Verknüpfung mit dem Kreativnetzwerk Behance vereinfacht es Digitalkünstlern, ihre Arbeiten im Web zu präsentieren.
2015
Adobe gibt bekannt, dass der Stockfoto-Dienst Fotolia zukünftig in das Creative Cloud-Angebot integriert wird. Photoshop-Anwender kriegen so von einem Tag auf den anderen nahtlosen Zugriff auf Millionen von Stockmedien – Fotos, Grafiken und Videos. Im laufe der Jahre entwickelt sich Adobe Stock zu einem essenziellen Kernstück der Creative Cloud – u.a. auch, weil die eingebaute KI-Lösung Adobe Sensei nur anhand der Adobe Stock-Datenbank immer intelligenter und effizienter arbeiten kann.
2016
Wo wir gerade beim Thema wären… Adobe Sensei kann wirklich richtig viel! Jedes Photoshop Update enthält weitere Workflow-Erleichterungen durch Kl-getriebene Funktionen. Eine der beliebtesten: Face-Aware Liquify, das „Gesichtsbezogene Verflüssigen”. Dieses neue Feature bietet Schieberegler, um speziell für die Portrait-Fotografie Gesichter entsprechend (automatisiert) anzupassen. Dies wird in den folgenden Jahren nur eine von vielen neuen Funktionen sein, die basierend auf Adobe Sensei in die Creative Cloud eingebaut werden, um Kreativen auf der ganzen Welt täglich Zeit (und Nerven) zu sparen.
2019
A whole new world: Adobe verkündet auf der MAX 2019, dass Photoshop ab sofort auch für das iPad erhältlich ist – und zwar in vollem Umfang, den man von der Desktop-Version gewohnt ist. Die Applikation wurde in enger Zusammenarbeit mit Apple entwickelt und führt kurz nach der Veröffentlichung von der Zeichen-App Fresco Adobes Bemühungen fort, Creotivity for oll zu ermöglichen und weiter konsequent mobile Endgeräte mit hochwertigen Kreativ-Tools zu beliefern.
[…] das gelingt, soll Adobes Sensei-Technik, also die KI-Lösung des Anbieters tatkräftig mithelfen. Diese soll beispielsweise helfen, Fotos […]