Noch bis zum 18. August 2019 läuft die Sommeraktion von Nikon. Sie macht es leicht, ins Nikon System einzusteigen oder eine Ausrüstung auszubauen … und dabei zu sparen. Ich habe mir drei Kamera/Objektiv-Kombinationen ausgesucht, um zu sehen, wie viel man für weniger Geld bekommt und was man damit anfangen kann.
Die zweite Kombination aus der aktuellen Nikon Sommeraktion, die ich mir angeschaut habe, besteht aus der Nikon D750 und dem AF-S Nikkor 24-120 mm F4 G ED VR.
Nach der Nikon D7500 mit DX-Sensor (so heißen bei Nikon die APS-C-Sensoren) geht dieses Mal mit der Nikon D750 eine Kamera mit FX-Sensor an den Start, also eine Vollformat-Spiegelreflexkamera, die mit hervorragender Leistung, umfassender Ausstattung und sehr gutem Preis/Leistungs-Verhältnis einen Spitzenplatz im Vollformatsegment erobern und behaupten konnte.
Auch dieses Mal deckt das eingesetzte Objektiv den Brennweitenbereich vom 24 mm Superweitwinkel bis zum kurzen 120-mm-Tele ab (natürlich ohne einen Crop-Faktor berücksichtigen zu müssen).
Der Vollformatsensor bietet eine Auflösung von 24,3 MPix – genug für die allermeisten Anwendungen. Rund 24 Mio. Pixel auf einer Fläche von 36 x 24 mm bedeutet, dass die Pixel groß ausfallen. Entsprechend ist das Rauschverhalten der D750 hervorragend und selbst ISO 12.800 sind alltagstauglich. Dazu kommen die Einstellungen Hi1 und Hi2 (entsprechend ISO 25.600 und ISO 51.200). Anders als befürchtet kann man auch sie im Alltag nutzen.
Nutzbare hohe ISO-Werte machen in der Praxis besonders dann Freude, wenn auch der Autofokus bei wenig Licht die Schärfe schnell und sicher auf den Punkt bringt. Bingo. Die D750 mit ihren 51 Messfeldern (davon 11 bis Blende 8 einsetzbar) kann das.
Für eine Vollformatkamera ist das Gehäuse der D750 erstaunlich leicht (840 g) und auch nur unwesentlich größer als etwa die D7500. Wie viel man dann letztendlich trägt, hängt vom Objektiv das. Das 24-120 F4 bringt beispielsweise zusätzlich 770 g auf die Waage. D750 und das Allround-Zoom sind robust gebaut und gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet.
Großer Pluspunkt in Sachen Handlichkeit mit einem wuchtigen Objektiv: der Handgriff der D750 mit der „Fingerspitzenmulde“. Sie ist nicht ganz so ausgeprägt, wie bei der D7500, aber auch diese Aufnahme-Kombi liegt top in der Hand und lässt sich einfach handhaben.
Dank der Hauptschalter/Auslöser-Kombi auf dem Griff ist man sofort aufnahmebereit, mit dem Doppel-Wählrad auf der linken Gehäuseschulter kann man mit zwei Handgriffen den zur Situation passenden Aufnahmemodus und die passende Bildfolgefunktion wählen.
Auch die Nikon D750 setze ich, wie alle anderen Kameras, mit denen ich zu tun habe, meistens mit Blendenvorwahl ein. Vorteil mit dem 24-120 F4: Es ist ein VR-Typ mit Bildstabilisator, auf den man sich verlassen kann, wenn die automatisch zuverlässig gesteuerte Verschlusszeit mal ein bisschen länger wird. (Vier bis fünf Zeitenstufen jenseits der Freihandgrenze sind drin!).
Ausflüge in die beiden Vollautomatiken (mit und ohne Blitz) und in die Motivprogramme zeigen, dass der Bildprozessor EXPEED 4 sehr gute Entscheidungen für alle nötigen Einstellungen trifft. Dazu kommen noch sieben Effekte. Wer welche Effekte wie oft nutzt, ist einfach Geschmacksache. Ich mag HighKey und LowKey sehr gern … und die Farbzeichnung, die Bilder mit einem gewissen Comic-Charme generiert.
Nicht nur bei den Aufnahmen, auch im Nachhinein lassen sich im Bildbearbeitungsmenü der D750 Bilder kreativ korrigieren oder einfach nur korrigieren. Auch die Entwicklung von RAW-Dateien ist hier möglich! Wenn man weit weg vom PC ist, ist das spitze.
Dass unter den Bildfolgefunktionen zwei Einstellungen für Serienbilder (maximal 6,5 B/Sek. mit voller Auflösung), zwei leise Modi und den Selbstauslöser findet, ist praxisgerecht und ok. Interessanter ist aber, dass man schnell mal den Spiegelvorauslöser aktivieren kann. Besonders bei Makro- und Superteleaufnahmen kann man damit das letzte Quäntchen der top Abbildungsleistung des großen Sensors nutzen.
Bei Makroaufnahmen in Bodennähe (aber nicht nur da) ist der beweglich gelagerte 3,2“- Monitor eine große Hilfe (natürlich muss Live-View aktiviert sein). Und bei allen Aufnahmen macht der Sucher Spaß. Nicht nur, weil er groß (Vergrößerung 0,7x) und hell ist, sondern auch, weil der 100% des späteren Bildes zeigt. Im Sucher, auf dem Status-Monitor auf der rechten Gehäuseschulter und auf dem Rückwandmonitor wird man als Fotograf über alles Informiert, was man wissen muss.
Der Rückwandmonitor ist auch das Steuerzentrum, auf dem das Nikon-typisch übersichtliche Hauptmenü und ein Quick-Menü dargestellt werden. Für alle Einstellarbeiten in den Menüs und bei der Aufnahme sind zwei Einstellräder und eine Reihe von Knöpfen und Schaltern sinnvoll auf dem Gehäuse angeordnet. Daumen hoch für die beiden konfigurierbaren Fn-Tasten zwischen Griff und Objektivträger. Die eine habe ich in der Default-Einstellung belassen (Abblendtaste), die andere so belegt, dass ein Druck die Wasserwaage im Sucher anzeigt. Aber da gibt es viele andere Möglichkeiten, damit jeder die D750 bekommt, die er möchte.
Was ist sonst noch erwähnens- und lobenswert? Viel. Sehr viel. Eine Auswahl: Man kann einen 1,2x und einen 1,5x Crop einstellen und mit Letzterem DX-Objektive an der D750 nutzen. Die schnelle HDR-Funktion bringt sehr kontrastreiche Motive optimal ins Bild. Es gibt unter den Picture Control-Einstellungen den Modus „Ausgewogen“ für alle, die RAW-Dateien ausarbeiten möchten. Movie-Aufnahmen sind in Full-HD mit 60 p möglich. Per WLAN ist die Anbindung an externe Geräte möglich, um Bilder schnell zu teilen.
Bewertung für die Nikon D750
GUT – SEHR GUT – HERVORRAGEND – HERVORRAGEND PLUS – HERVORRAGEND DOPPEL PLUS
Das AF-S Nikkor 24-120 mm F4 G ED VR ist ein adäquater Partner für den hochauflösenden Sensor der Nikon D750. Mit seinen rund 770 g kein Leichtgewicht, aber 17 Glaslinsen, die wegen der durchgehenden Lichtstärke von 1:4 nicht klein ausfallen, bringen eben etwas auf die Waage. Der Tubus selbst trägt weniger zum Gesamtgewicht bei, denn der Mix aus Magnesium und hitzebeständigem technischen Kunststoff ist einerseits leicht und andererseits robust und belastbar.
Der schnelle Autofokus der D750 wird vom Objektiv ebenso schnell und präzise umgesetzt, wobei der Ultraschallmotor sehr leise arbeitet – gut für alle, die mit der D750 filmen wollen.
Der fünffache Zoombereich verbindet Superweitwinkel und kurzes Tele und deckt damit unzählige Motive ab – von Akt bis Zoo, von Gruppenbild bis Porträt, von Landschaft bis Sport. Nahaufnahmen sind auch möglich, denn die kürzeste Einstellentfernung von 45 cm bringt einen größten Abbildungsmaßstab von knapp 1:4
Und das alles verbunden mit einer hervorragenden Abbildungsleistung.
Bewertung für das AF-S Nikkor 24-120 mm F4 G ED VR
GUT – SEHR GUT – HERVORRAGEND – HERVORRAGEND PLUS – HERVORRAGEND DOPPEL PLUS
Alles in allem überzeugt auch dieses Paar aus Nikon D750 und AF-S Nikkor 24-120 mm F4 G ED VR völlig. Wer eine APS-C-DSLR von Nikon möchte, ist bei der D7500 gut aufgehoben, wer mit einer Nikon Vollformat-DLSR liebäugelt, sollte einen Blick auf die D750 werfen.
Text und alle Bilder © Herbert Kaspar
Praxisbilder mit der Nikon D750 und dem AF-S Nikkor 24-120 mm F4 G ED VR
Ein Klick auf eines der Praxisbilder bringt es in der Größe von 3000 x 2000 Pixeln auf Ihren Bildschirm. Die Bildgröße wurde im aktuellen Adobe Photoshop reduziert.
Beachten Sie bitte, dass die Bildqualität, besonders die Farbwiedergabe, auch von den Einstellungen Ihres Monitors abhängt!
Alle Praxisbilder (c) Herbert Kaspar
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