Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, eine Kamera an einem Gurt zu tragen, der von der einen Schulter zur gegenüber liegenden Hüfte verläuft. Eine mögliche Lösung, den Peak Design Slide, habe ich mir angeschaut.

Gegenüber dem Gurt, den man am Hals trägt, entlastet der “Diagonalgurt” den Hals, was bei kleinen Kameras nicht so sehr auffällt, bei großen Kameras aber schon, erst recht, wenn diese auch noch mit einem großen Objektiv bestückt ist. Außerdem baumelt die Kamera nicht vor der Brust oder dem Bauch. Das ist zum einen angenehmer und zum anderen muss man die Kamera nicht festhalten, wenn man irgendwo „rumturnt“, hat also immer beide Hände frei, wenn man nicht fotografiert.

Trägt man die Kamera normalerweise an einem Gurt über der Schulter, muss man die Schulter oft genug hochziehen, um das Abrutschen zu verhindern oder den Gurt immer wieder zurecht ruckeln. Und wenn man sich bückt, kann es schon mal passieren, dass die Kamera von der Schulter rutscht und auf den Boden dotzt. Der Diagonalgurt verhindert das.

Außerdem kann die Kamera nicht im Vorübergehen einfach mal von der Schulter gezerrt werden.

Man muss nur schnell an die Kamera kommen. Dafür gibt es unterschiedliche Systeme. Zum Beispiel kann die Kamera an einer “Öse” hängen, die über den Diagonalgurt gleitet. Oder der Gurt ist so glatt, dass er über die Schulter rutscht, wenn man die Kamera für eine Aufnahme ans Auge nimmt und sie dann wieder in die Trageposition bringt.

Für die letztere Lösung hat man sich bei Peak Design entschieden, deren Produkte bei www.enjoyyourcamera.com zu haben sind.

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Der Tragegurt Slide, den ich ausprobiert habe ist 45 mm breit (es gibt auch den Slide Lite, der nur 32 mm breit ist). Er ist weich und anschmiegsam  und auf der einen Seite sehr glatt.

Auf der anderen Seite gibt es zwei gummierte Streifen. Sie sollen verhindern, dass der Gurt von der Schulter rutscht, wenn man die Kamera doch einmal so trägt. Dafür gibt allerdings keinen Grund. Diagonal ist besser und man hat die Kamera dank des glatten Belages mit einer schnellen Bewegung am Auge.

Eigentlich könnte der Artikel hier zu Ende sein. Wäre da nicht die Sache mit Steckverschlüssen und den Ankerschlaufen.

Die Ankerschlaufen bestehen einem Knopf und (nicht sehr verwunderlich bei dem Namen) einer Schlaufe.

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Die Schlaufe schiebt man durch die breite Trageöse oder den Gurtring der Kamera, den Knopf durch die Schlaufe und schon sitzt die Ankerschlaufe fest.

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Am Gurt sind zwei Steckverschlüsse, in die man die Knöpfe der Ankerschlaufen schiebt, bis sie einklicken. Das geht mit einer Hand, das geht schnell … und das ergibt eine feste Verbindung!

Die Ankerschlaufen sind als Zubehör günstig zu haben (4 kosten aktuell ca. 10 €). Man kann also zum Beispiel die Systemkamera und eine Kompakte entsprechend ausstatten und mit zwei Handgriffen den Gurt einmal hier und einmal dort anbringen. Das ist schon mal eine interessante Sache, aber es geht noch besser. Durch das System mit den Ankerschlaufen bleibt das Stativgewinde frei! Man kann also den Diagonalgurt immer an der Kamera lassen und trotzdem die Kamera zwischendurch mal aufs Stativ setzen.

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Außerdem gehört zum Lieferumfang des Slide eine ArcaSwiss kompatible Kameraplatte. Auch an ihr lassen sich Ankerschlaufen anbringen und sie kann trotzdem in die Halterung des Stativkopfes eingesetzt werden.

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Schraubt man die Platte mit einer Münze oder dem mitgelieferten Innensechskant-Schlüssel ins Gewinde eines Stativrings am Objektiv und versieht sie mit zwei Ankerschlaufen, kann man die Kamera-Objektivkombination im Schwerpunkt tragen. Zwei weitere Ankerschlaufen am Gehäuse sorgen dann dafür, dass man beim Wechsel auf ein kleineres Objektiv den Gurt rasch umklipsen kann.

Die Ankerschlaufen sind mehrschichtig aufgebaut. Schimmert es durch Abnutzung gekb: Vorsicht. Wird es rot: Neue Schlaufen sind nötig.

Solange es keine Warnung gibt, soll der  Gurt bis 90 kg tragen. Das habe ich so nicht ausprobiert, aber die Fujifilm X-Pro2 mit Fujifilm 100-400 mm, die Canon EOS 7D Mark II mit Sigma 50-100 mm und die Nikon D5 mit Nikon 24-70 mm waren kein Problem.

Alles in allem

Bei den wirklichen Kamera-Kloppern à la Nikon D5 mit 2,8/24-70 mm wird zwar auch in Zukunft wieder ein Gurt mit dickem   Schulterpolster zum Einsatz kommen (der neue Kaiser Action Strap mit Neopren-Schulterpolster ist schon für einen Test bestellt) – aber bei allen kleineren, mittleren und großen Kameras ist ab sofort der Slide von Peak Design der Gurt meiner Wahl. Zu dieser Entscheidung tragen nicht nur die oben aufgeführten Pluspunkte bei, sondern auch, dass der Gurt in ein Zubehör- und Tragesystem eingebunden ist. Davon an anderer Stelle mehr. Bis dahin werden ich mir erst mal noch ein Dutzend Ankerschlaufen holen …

 

 

GUT – SEHR – GUT – HERVORRAGEND – HERVORRAGEND PLUS

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Text und Bilder (c) Herbert Kaspar

 

Interessiert am Peak Design Slide?

Hier gibt es den Gurt für 59,99 €. (Stand 26. April 2016)