Ursprünglich stammt das Farbmanagement aus professionellen Umgebungen, in denen eine hohe Farbtreue unerlässlich ist, wie Druckvorstufe oder professionellen Layout- und Bildbearbeitungs-Abteilungen. Mit der immer größer werdenden Verbreitung von Digitalkameras und immer hochwertigeren Farbdruckern ist Farbmanagement aber auch für den „Hausgebrauch“ immer interessanter geworden. Wer möchte schon gerne teure Tinte und spezielles Fotopapier verschwenden, wenn die Farben wieder einmal nicht so aussehen, wie auf dem eigenen Monitor? Hier soll der Colorvision Spyder 3 Abhilfe schaffen, der uns in der knapp 400 Euro teuren Studio-Version vorlag. Soviel muss aber nicht zwangsläufig investiert werden, denn der Einstieg beginnt bereits bei recht günstigen 119 Euro für den Spyder 3 Pro oder Spyder TV.

 

 


Grundlagen
Aber was macht ein Colorimeter wie der Spyder 3 eigentlich genau? Eigentlich ist die Arbeit eines Colorimeters relativ einfach zu beschreiben – es werden die Farben des Monitors vermessen. Dazu werden definierte Farben, deren RGB-Werte bekannt sind, auf dem Monitor dargestellt und vom Colorimeter erfasst. Die Ist-Werte werden mit den Soll-Werten verglichen und es wird berechnet, welche Änderungen nötig sind, um die Ist-Werte den Soll-Werten anzugleichen. Die nötigen Änderungen werden in den Look-Up-Tables (LUTs) der Grafikkarte gespeichert. Sehr hochwertige Monitore besitzen eigene LUTs, die eine besonders hohe Rechengenauigkeit besitzen, was die Farbdarstellung noch einmal präziser werden lässt. Außerdem können so weitere Störquellen wie das Kabel ausgeschlossen werden.

 

Genau so lassen sich aber nicht nur Monitore, sondern auch Fernseher, Beamer oder auch Drucker auf einen gemeinsamen Farbton abgleichen. Während die Vorgehensweise bei Beamern und Fernsehern weitestgehend mit der Vorgehensweise bei Monitoren übereinstimmt, gestaltet sich die Arbeit bei Druckern ein klein wenig anders. Hier müssen Teststreifen vom Drucker ausgedruckt werden, anschließen können die Farbtöne dann einzeln vermessen werden, damit diese von der Software  mit den Ist-Werten verglichen werden können. Anschließend werden die Änderungen im ICC-Profil des Druckers gespeichert.
Was benötige ich, um meinen Monitor zu kalibrieren?

Neben dem eigentlichen Colorimeter braucht man in der Regel keine weiteren Voraussetzungen, um einen Monitor erfolgreich einzumessen. Ein besseres Ergebnis lässt sich erzielen, wenn der Monitor in seinem On-Screen-Display getrennte Regler für Rot, Grün und Blau (RGB) besitzt. Solche Einstellmöglichkeiten besitzen in der Regel aber alle modernen TFT-Displays. Benötigt werden solche Regler, um am Monitor noch vor dem eigentlichen Kalibrierungsvorgang einen exakten Weißpunkt einzustellen.

Die Hardware

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Greift man zur Studio-Variante erhält man das Colorvision Rundum-Sorglospaket der aktuellen Spyder-Generation. Enthalten ist neben dem „normalen“ Spyder auch der Spyder Print, sowie eine Stativhalterung. So können mit der Studio-Edition neben einem  Monitor auch ein Beamer oder Drucker korrekt justiert werden. Geliefert wird die Studio-Edition in einem schicken Alu-Koffer.

 

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Alle Komponenten sind im Inneren des Koffers durch eine großzügige Schaumstoffverpackung gut vor Transportschäden geschützt. So eignet sich die Studio-Edition auch für Nutzer, die ihre Messegeräte häufiger transportieren müssen.

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Der eigentliche Spyder ist gegenüber seiner Vorgänger-Version deutlich hübscher geworden. Das hat im Falle des Spyder 3 aber sogar einen Sinn. Colorvision hat auf seiner Rückseite einen zweiten Sensor verbaut, der die Helligkeit im Raum misst. Bleibt der Spyder 3 nun am PC angeschlossen und nahe am Monitor platziert, wird die Helligkeit des Bildschirms automatisch an das Umgebungslicht angepasst.

 

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Damit der Spyder von dieser Funktion Gebrauch machen kann, muss er aufrecht stehen, was dank der beiliegenden Halterung auch kein großes Problem darstellt. Einzig die Kabelverlegung hätte ein wenig durchdachter ausfallen können.

 

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Der Spyder Print gehört ebenfalls zum Bundle. Um einen möglichst einfachen Einmessvorgang zu ermöglichen, liegt zusätzlich eine praktische Führungsschiene bei.

 

Die Software

 

Die beiliegende Software kann, wie bereits die Software der Vorgänger-Versionen, durch ihre einfache Bedienung überzeugen. Dank vieler Auswahlfelder und einfacher Erklärungen finden sich auf diese Weise auch Anfänger schnell zurecht.

 

 

Fortgeschrittene Anwender haben dank vieler Untermenüs die Möglichkeit deutlich umfangreichere und genauer auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmte Einstellungen vorzunehmen. Hier gefallen aber andere Anwendungen wie iColor Display von Quatographic besser, die einen direkten Zugriff auf die kleinen Feinheiten bieten.

 

 

Der eigentliche Einmessvorgang geht sehr flott und zielsicher vonstatten. Dank des sehr langen Kabels des Spyder 3 ist die Positionierung des Colorimeters kein großes Problem, auch wenn der PC ein gutes Stück entfernt steht vom Monitor.

 
Schlusswort:

Colorvisions Spyder 3 konnte uns in der Praxis durch eine sehr einfache Handhabung und einem mehr als ansehnlichen Ergebnis voll und ganz überzeugen.  Dabei bietet sich die neueste Auflage – wie bereits der Vorgänger – insbesondere für Einsteiger in das Farbmanegements an, besitzt aber auch durchaus Aufsteigerpotential. Insbesondere für Anwender, die nicht ihren kompletten Workflow umstellen möchten, sondern nur ihr Display kalibrieren wollen, um bei entwickelten Bildern ein möglichst gutes Ergebnis zu erreichen, sei aber zu günstigeren Versionen geraten. Wer allerdings oft Bilder in Top-Farbqualität drucken möchte, sollte die Studio-Version ins Auge fassen, um auch den Drucker zu kalibrieren. Darauf gehen wir im nächsten Kurztest ein.

 

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