Schon als die ersten Gerüchte über eine neue Lumix G von Panasonic im Internet die Runde machten, zeichnete sich ab, dass wohl die mittlerweile knapp 2 Jahre alte GX7 abgelöst werden würde. Das hat sich als fast richtig erwiesen. Die Neue ist tatsächlich die Panasonic Lumix DMC-GX8 – aber die GX7wird nicht abgelöst, sondern bleibt noch im Programm.
Wie schon die GX7 erinnert auch die GX8 an eine der ersten Systemkameras von Panasonic – die Lumix L1 von 2006, die noch mit einem Spiegel ausgestattet war, aber auf einen Aufbau für den optischen Sucher verzichtete. Das „Flachdachdesign“ polarisierte seinerzeit und tut es auch heute. Mir hat es damals gefallen, und mit gefällt es auch heute noch.
Dass es keinen Sucheraufbau gibt, heißt nicht, dass auf einen Sucher verzichtet wird. Der elektronische Sucher – die GX8 ist ja eine spiegellose Systemkamera) sitzt bei der GX8 Leica-mäßig in der linken oberen Ecke (von hinten aus gesehen).
Wie schon bei der GX7 ist er beweglich gelagert und kann bis 90° nach oben geschwenkt werden. Das macht in der Praxis Spaß – zumal der Suchermonitor gegenüber der GX7 zugelegt hat. Er ist größer (0,77x [@KB]) und bedient sich nun der OLED-Technik, um ein klares, knackscharfes Bild zu zeigen. Allerdings ist die Auflösung mit 2,36 Mio. Dots etwas geringer als bei der GX7.
Dagegen ist die Sensorauflösung gestiegen, und zwar von 16 MPix, die lange Standard waren im mFT-Segment, auf nun 20,3 MPix. Es können auch 1 1/3 Empfindlichkeitsstufen mehr eingestellt werden – die ISO-Reihe geht nun von ISO 100 bis ISO 25.600 (GX7: ISO 125 bis ISO 12.800), wobei der Höchstwert zum Grundangebot gehört und nur ISO 100 per ISO-Erweiterung aktiviert werden muss.
Zusammen mit den hohen Empfindlichkeiten (deren Rauschverhalten im Praxistest in der Redaktion überprüft werden muss) sollt der neue doppelte Bildstabilisator für mehr Einsatzmöglichkeiten bei schlechten Lichtverhältnissen sorgen. Wenn Panasonic-Objektive mit O.I.S. angesetzt werden, sorgen zunächst sie dafür, Verwacklungen zu minimieren. Was an Bewegung dann noch in der Kamera ankommt, soll vom beweglichen Sensor ausgeglichen werden. Beim kurzen Kennenlernen der Kamera hatte mein Vorserienmodell leider gerade hier noch Probleme – längere Zeiten als 1/8 Sek. waren mit der längsten Brennweite des 14-42 mm Set-Zooms nicht zu erreichen … Aber wie gesagt: Der Praxistest steht noch aus.
Dann werden auch die anderen Verbesserungen gegenüber der GX7 unter die Lupe genommen, nämlich …
… Serien mit 8 B/Sek. (6 B/Sek. mit Schärfennachführung).
… 4K-Video mit max. 3840 x 2160 Bildpunkten und 25p bzw. 24p Bildfolge.
… 4K-Fotofunktionen inkl. 4K Pre-Burst (diese Funktion konnte schon bei der G70 überzeugen, die ich hier einem Hands-on vorstelle).
… 1/16000 Sek. als kürzeste Verschlusszeit, die mit den elektronischen Verschluss erreicht werden kann.
… der schnellere Autofokus mit der DFD-(Depth From Defocus)-Technik, die in der GH4 zuerst vorgestellt wurde und beim Praxistest des Lumix Top-Modells sehr gut abschnitt. Bei den ersten Aufnahmen saß die Schärfe ratz-fatz und immer da, wo sie sein sollte.
… das verbesserte AF-Tracking. das durch einen neuen Algorithmus doppelt so genau arbeiten soll.
…der nun in zwei Achsen bewegliche 3“-Monitor, der sich im Hands-on an sehr gute Ergänzung zum beweglichen Sucher präsentierte.
… die Dichtungen gegen Staub und Feuchtigkeit.
… die neuen Filter (besonders die Creative Panorama-Einstellung).
Weitere interessante Details:
- Bis zu 49 AF-Messfelder können aktiviert werden; Gesichts- und Augen-AF-stehen zur Verfügung; man kann das AF-Messfeld in der Größe ändern und bis an den Rand des Bildfeldes schieben; mit dem Pinpoint-AF kann die Schärfe auf kleinste Details im Motiv gelegt werden und wenn man manuell Fokussieren möchte, kann man sich die Schärfenverteilung im Bild per Focus-Peaking anzeigen lassen.
- Auch bei sehr wenig Licht (-4 EV) kann noch automatisch fokussiert werden.
- WiFi- und NFC-Module machen die Fernsteuerung der Kamera vom Smartphone oder Tablet aus möglich und erlauben es, Bilder schnell in soziale Netzwerke zu übertragen.
- Die Bilder können per Gradationskurve optimiert werden.
- RAW-Aufnahmen können in der Kamera entwickelt werden.
Bei den ersten Aufnahmen mit der GX8 fiel es nicht auf, dass die Kamera mit rund 134 x 78 x 63 mm größer und mit rund 487 g schwerer ist als die GX7, bei einem direkten Vergleich könnte man das allerdings merken. Als praktisch erwiesen sich der Fokus-Wahlschalter, der Einstellring für Belichtungskorrekturfaktoren und die erweiterte Beweglichkeit des Monitors, der natürlich immer noch mit einer berührungssensitiven Oberfläche ausgestattet ist (Touchscreen) und daher Einstellarbeiten und die Platzierung des AF-Messfeldes schnell und einfach macht.
An der Qualität der ersten Bilder war nichts auszusetzen, aber da sie mit einer Vorserienkamera aufgenommen wurden, können Sie hier nicht in der Originalgröße gezeigt werden.
Verfügbarkeit
August 2015
Preis (UVP)
1199,- € (für das Gehäuse)
Text und alle Bilder: (c) Herbert Kaspar
Praxisbilder
Hinweis Alle Bilder wurden auf 33 % der Originalgröße verkleinert (von 5184 x 3888 Pixel auf 1711 x 1283 Pixel). Dabei wurden gegebenenfalls der Tonwertumfang optimiert. Wenn Sie ein Bild unten anklicken, wird es in der Größe von 1711 x 1283 Pixel angezeigt. Bitte beachten Sie, dass die Farben auch von den Einstellungen ihres Monitors abhängen.
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[…] von 16 MPix auf FT-Sensoren überschritten hatte (einen Hand-on-Bericht über die GX8 finden Sie hier auf unserer Seite). Um Missverständnisse zu vermeiden: Die Bezeichnung FourThirds (FT) bezieht sich auf die […]