d-pixx-Leserin Susanne Semmlinger zeigte uns einige Bilder, deren Effekt uns gut gefällt. Der Trick ist, zugegeben, nicht neu – im Gegenteil hat er schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel. Er stammt aus der Zeit, in der Zoomobjektive Fuß zu fassen begannen. Damals wurden die Objektive mit der veränderlichen Brennweite oft noch als Gummilinsen bezeichnet, was selten als Kompliment gemeint war, was wiederum nachvollzogen werden kann, wenn man die Abbildungsleistung dieser Objektive anschaut. Wie auch immer: Irgendwann kam jemand auf die Idee, die Möglichkeit der Brennweitenveränderung nicht zwischen zwei Aufnahmen zu nutzen, sondern während der Belichtung. Das Ergebnis waren die typischen „Exposionsbilder“.

Damals gab es noch Schiebezooms mit einem kombinierten Fokussier-/Zoom-Ring, mit denen der gewünschte Effekt einfacher auch einmal aus freier Hand zu erzielen ist, als mit Drehzooms, da die Zoombewegung entlang der optischen Achse erfolgt. Dreht man den speziellen Zoomrings, ist eine seitliche Bewegung nicht ausgeschlossen, die dem Effekt nicht gut tut.

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Da man aber eine etwas längere Verschlusszeit braucht, sollte man für die optimalen Effekt ohnehin auf ein Stativ zurückgreifen, und dann ist auch die Drehbewegung während der Belichtung kein Problem.

Je nachdem, wie schnell man den Zoomring dreht, kann man schon mit 1/30 Sek. einen guten Effekt erzielen. Am Besten geht das, wenn man während der Zoombewegung auslöst. Welche Belichtungzeit die besten Ergebnisse bringt, muss erpröbelt werden. Gegebenenfallshilft hilft ein Graufilter, die nötigen Verschlusszeiten zu erzielen.

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Natürlich sind nicht nur Blumen mögliche Motive für solche Bilder …

Viel Spaß beim Ausprobieren. (Und wenn Sie Zoomeffektbilder schon lange abgehakt haben: Lassen Sie sie wieder aufleben. Es macht Spaß!)

Fotos: (c) Susanne Semmlinger
Text: (c) Herbert Kaspar