Nikon stellt ein neues Einsteigermodell für das Vollformat vor – die Nikon Z5II. Aber „Einsteiger“ ist definitiv eine Untertreibung.

 

Die neue Vollformatkamera Z5II sieht bis auf ein paar Kleinigkeiten der Z5 (die im Programm bleibt) sehr ähnlich. Wer zur Neuen aufsteigt oder beide Kameras parallel nutzt hat in Sachen Bedienung keine Probleme.

Im Mittelpunkt stehen ein neuer FX-Sensor mit einer Auflösung von 24,5 MPix und der aus den Top-Modellen bekannte Bildprozessor EXPEED 7.

Der Sensor ist für die IBIS-Funktion beweglich gelagert. Laut technischen Daten schafft der Stabilisator in der Bildmitte einen Ausgleich von bis zu 7,5 EV, am Bildrand bis 6 EV. Dabei kann sich der Stabilisator am aktiven Fokuspunkt orientieren. Ich bin gespannt auf den Praxistest.

Wenn 24 ,5 MPix nicht reichen, steht die Pixel Shift Funktion zu Wahl.

Der EXPEED7  ist u. a. dafür zuständig, dass auch bei hohen Empfindlichkeiten (max. ISO 64.000 beim Fotografieren, max. ISO 51.200 beim Filmen) Bilder mit hoher Sättigung und vielen Details (laut Presstext) aufzunehmen.

Ein anderer Aufgabenbereich des Bildprozessors, der auch in den Top-Modellen zum Einsatz kommt, ist der Hybrid-Autofokus. Die Scharfstellung kann in 299 Segmenten erfolgen. Der AF soll 68% schneller als bei der Z5 sein und (abhängig von der Lichtstärke des Objektivs) bis zum LW -10 funktionieren.  So dunkel war es bei der Präsentation der Kamera und einem ersten Ausprobieren zwar nicht, aber doch eher schummrig – und die Motiverkennung für Gesichter und Augen funktionierte dennoch (sorry für den Ausdruck) sauschnell. Danach klebte der aktive AF-Punkt förmlich auf dem Auge eines Kollegen, auch wenn ich die Kamera schnell hin und her und auf und ab bewegte.

Die Motiverkennung ist ausgelegt auf: Menschen (Oberkörper, Kopf, Gesicht, Augen) …

… Vögel, Hunde, Katzen, Autos, Motorräder, Fahrräder, Züge und Flugzeuge).

Die Ausstattung mit dem EXPEED 7 kommt nicht nur der AF-Geschwindigkeit, sondern generell der Geschwindigkeit der Z5II zugute. Bis zu 14 B/Sek. (JPEG plus RAW) sind mit dem elektronischen Verschluss möglich. Wenn man sich auf JPEGs beschränkt, kann man die High-Speed-Funktionen C15 und C30 nutzen. Die Z5 bietet das nicht, die Z6III noch ein bisschen mehr, nämlich auch C60 und C120.

Auch eine Pre-Release Capture Funktion steht zur Verfügung. Bis zu 30 JPEGs pro Sekunde werden zwischengespeichert, bis der Auslöser durchgedrückt wird. Damit kann man praktisch keine Aktion verpassen.

Apropos „Speichern“. Die Z5II ist mit zwei Slots für SD-Karten ausgestattet. Und es ist möglich, Bilder direkt in die Nikon Imaging Cloud zu übertragen.

Foto : Gabriela Herman

Der Verschluss bietet Zeiten 1/8000 Sek. bis 30 Sek. und bis 900 Sek. im Manuell-Modus.

Zum Video-Angebot der Z5II gehören 4K 30p, 4K 60p mit Crop, HiRes-Zoom bei Aufnahmen in FullHD, N-RAW-Speicherung auf einer SD-Karten, N-Log für mehr Flexibilität beim Color Grading. Wer die N-RAW-Möglichkeiten ausschöpfen möchte, muss allerdings zu den schnellen V90 SD-Karten greifen.

 

Die Z5II ist mit 134 x 101 x 72 mm und 700 g (inkl. Akku und einer Speicherkarte) für eine Vollformatkamera kompakt und leicht.

Beim ersten Kennenlernen lag sie gut und sicher in der Hand, was dem gut ausgeformten tiefen Griff (entspricht der Z6III) und der griffigen Oberfläche zu verdanken ist.

Auf dem Griff befindet sich die gewohnte und immer wieder (auch bei anderen Kameras) lobenswerte Kombination aus Hauptschalter und Auslöser, die schnellste Aufnahmebereitschaft möglich macht. Dazu kommen der Videoauslöser und die Tasten für die Wahl des ISO-Wertes und des Korrekturfaktors.

Auf der rechten Schulter sitzen, wie bei der Z5 das Betriebsartenwählrad (mit denselben Einstellungen PASM, Auto und U1 U2 U3) und ein nicht beschriftetes Einstellrad.

Neu ist hier die Taste, mit der man Farbprofile schnell aufrufen kann. Eigene Picture-Control-Farbeinstellungen kann man mit Nikon NX Studio erstellen und speichern.

Die Rückseite entspricht auf den ersten Blick der Z5. Das heißt z. B., dass ein großer Joystick-Knubbel genutzt werden kann, um den AF-Punkt zu platzieren oder durch die Menüs zu navigieren, dass es einen Umschalter zwischen Foto und Video gibt und dass die i-Taste ins Quickmenü führt. Ein zweiter Blick zeigt dann, dass die Tasten für Wiedergabe und Bildfolgefunktionen die Plätze getauscht haben.

Wieder bestimmt ein großer Monitor der Rückwand. Er hat eine Diagonale von 3,2“ und eine Auflösung von etwa 2,1 Mio. RGB-Dots und ist damit auf der Höhe der Z6III. Wie bei dieser (und anders als bei der Z5) kann der Monitor in zwei Achsen bewegt werden.

Er lässt sich nach links schwenken und um die Längsachse drehen. Nicht nur damit soll die Z5II Vloggerinnen und Vloggern nahegebracht werden – aber von dieser Beweglichkeit des Monitors profitiert man natürlich auch beim Fotografieren.

 

An Anschlüssen findet man 3,5-mm-Buchsen für Mikrofon und Kopfhörer, dazu kommen USB-C- und HDMI-TypD-Ports.

Das Chassis besteht aus einer leichten, aber stabilen Magnesiumlegierung.

 

Der Body ist auf dem Level der Z6III gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtet.

Der Blick in den Sucher zeigte ein großes helles Sucherbild.

Für den EVF werden eine Auflösung von 3,69 Mio. RGB-Dots und eine Helligkeit von 3000 cd/m² angegeben.

Für die nötige Energie sorgt ein EN-EL 15c Lithium-Ionen-Akku. Während an die Z5 kein Batteriegriff angesetzt werden kann, lässt sich die Z5II (wie auch die Z6III) durch den MB-N14 oder NB-N11 erweitern.

 

Verfügbarkeit

Voraussichtlich Ende April 2025

 

Preise (UVP)

Nikon Z5II Gehäuse …… 1899,- €
Nikon Z5II Kit Z 24-50mm …… 2199,- €
Nikon Z5II Kit Z 24-70mm …… 2499,- €
Nikon Z5II Kit Z 24-200mm VR …… 2699,- €

Bei FotoKoch gibt es zum Start der neuen Kamera verschiedene Zubehör-Aktionen*. So gibt es zum Gehäuse für 1.899 Euro einen 2er-Pack mit 128-GB-Speicherkarten von Lexar dazu. Das Bundle aus Z5 II, 24-50 mm-Zoom und einer Peak-Design-Handschlaufe schlägt mit 2.199 Euro* zu Buche, was einer Ersparnis von 89,99 Euro entspricht.

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