Heute präsentiert OM Digital Solutions die Kamera, die dem Namen nach die Lücke zwischen der OM System OM-1 Mark II und der OM System OM-5 schließt, die in der Praxis aber sehr nah ans Flaggschiff heranrückt – die OM System OM-3.

Die neue OM-System OM-3 (ab hier: OM-3) verweist in zweifacher Hinsicht auf die legendären Olympus OM-Kameras der 1970er und 1980er Jahre. Das Gehäuse nimmt die Formansprach der Olympus OM-1 von 1972 auf (obwohl deren Sucher kantiger und „spitzer“ war). Der Name erinnert an die Olympus OM-3, die 1983 vorgestellt wurde, aber erst später auf den Markt kam. (Ein bisschen mehr dazu im ersten der Praxistest der neuen OM-3, der heute Nachmittag folgt.)

Außerdem erinnert die OM-3 ein wenig an die Olympus PEN-F, denn sie bietet das Kreativ-Einstellrad auf der Vorderseite (das wieder auf die SLRs zurückweist, die dort den Selbstauslöserhebel haben).

Neben dem zeitlosen Design nennt OMDS als Hauptmerkmale der OM-3 …

… die anpassbaren Farb- und Monochrom-Profilsteuerungen, die es ermöglichen, eigene visuelle Stile zu erstellen und den klassischen Look von Fotos auf Film nachzubilden.

… die rechnerischen Modi, wie etwa Live Grau- und Grauverlaufsfilter, HDR, Focus Stacking, präzise steuerbare Langzeitbelichtungen, Mehrfachbelichtungen oder Korrektur stürzender Linien bei der Aufnahme.

… die Cinematik Video-Funktionen mit nahtloser Modus-Umschaltung, verbessertem Wärmemanagement und neuen OM-Cinema-Videoprofilen.

Das Retrogehäuse ist, wie OMDS es nennt „Gebaut für Abenteuer“. Es besteht aus Magnesiumlegierung und ist nach IP53-Standard gegen Staub- und Spritzwasser abgedichtet.

Es bietet keinen Handgriff. Das tut dem Retro-Design sehr gut.

Wie auch bei den anderen Modellen setzen die Entwickler auf einen Mix aus physischen Einstellelementen und Bedienung über das bekannte Quickmenü und das Hauptmenü, das nun mit den farbig codierten „Karteikarten“ dem der OM-1-Modelle entspricht.

Am Betriebsartenwählrad lassen sich neben den PASM-Modi und der B-Einstellung (Zugang zu den verschiedenen Varianten der Langzeitbelichtung) nun fünf eigene Programme speichern, um schnell die passenden Einstellungen für verschiedene wiederkehrende Aufnahmesituationen zur Verfügung zu haben. 

Neu ist die CP-Taste, mit der man die oben erwähnten rechnerischen Modi aufrufen kann. Sie ist mit dem bekannten Schalter aktiviert, mit dem zwischen zwei Einstellebenen für die Wählräder wechseln kann.

Dazu kommen fünf Tasten rechts neben dem schwenk- und drehbaren Monitor und eine 4-Richtungswippe. Einen Mini-Joystick findet man leider nicht.

Der Monitor weist eine Diagonale von 3″ und eine Auflösung von 1,62 Mio. RGB-Dots auf.

Im Sucher sitzt ein OLED-Monitor mit einer Auflösung von 2,36 Mio. RGB-Dots und einer Vergrößerung bis 0,685x [@KB].

Im Mittelpunkt stehen der TruePic X-Bildprozessor und der 20,37 MP1 Stacked BSI Live MOS-Sensor im MFT-Format (Crop 2x).

Wenn die Auflösung höher sein soll, stehen zwei High-Res Shot Varianten zur Wahl. Mit Stativ können 80 MPix erzielt werden, aus der freien Hand 50 MPix.

Der Sensor ist wieder beweglich gelagert. Die 5-Achsen-Bildstabilisierung soll in der Bildmitte bis zu 6,5 EV ausgleichen, in den Bildecken bis zu 5,5 EV. Diese Leistung soll auf 7,5 EV / 6,5 EV verbessert werden, wenn mit kompatiblen Objektiven Kamera Sync IS genutzt werden kann.

Besonderer Wert wurde bei der Entwicklung der OM-3 darauf gelegt, dass Fotografinnen und Fotografen ihre kreativen Ideen schnell umsetzen können.

Mit der Farbprofilsteuerung lässt sich die Sättigung von 12 Farben in 11 Stufen anpassen, kombiniert mit der Licht- und Schattensteuerung für satte, dynamische Töne. Vier Voreinstellungen stehen zur Wahl: “Standard”, “Chrome Film Rich Color” für tiefe, dynamische Töne, “Chrome Film Vivid”, das eine lebendige Sättigung und satte Farben bietet, oder “Chrome Film Soft Tone” für leichte, weiche Töne.

Für S/W-Aufnahmen bietet die monochrome Profilsteuerung die Möglichkeit, bis zur Effekte zu kombinieren, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten.  Zu den Voreinstellungen gehören der Farbfilter-Effekt (wirkt wie die klassischen einfarbigen Filter für S/W-Filme) , die Lichter- und Schattensteuerung, Schattierungseffekte, der Filmkörnungseffekt und der Monochrom-Farbeffekt. Dazu kommen die Voreinstellungen: Standard, Classic Film S/W, das einen Filmkorneffekt verwendet, Classic Film IR, das das Aussehen von Infrarotfilmen simuliert, und Classic Film Low Contrast, das den Kontrast für ein subtiles Finish abschwächt.

Die Voreinstellungen lassen sich gezielt ändern, um alle Effekte an die aktuelle Situation bzw. das gewünschte Ergebnis anzupassen.

Für Videoaufnahmen kann man schnell zwischen normalen Aufnahmen, Zeitlupe und Zeitraffer wechseln.

Aufnahmen können in den Formaten C4K, 4K und Full HD gemacht werden. Vertikalaufnahmen sind möglich.

Für besondere Effekte gibt es die Modi „OM Cinema 1“ (u. a. Betonung der Gelb- und Blautöne, warme Schatten) und „OM Cinema 2“ (cyan in Spitzlichtern und Schatten, verringerter Kontrast).

Die OM System OM-3 gibt es bei Foto Koch. Das Gehäuse kostet 1.999 Euro. Das Kit mit dem M.Zuiko Digital 12-45mm f/4 PRO ED schlägt mit 2.399 Euro zu Buche. 

Weiteres

  • Empfindlichkeiten von ISO 80 – ISO 102.400 (erweitert)
  • Digital ESP-Belichtungsmessung inkl. Spotmessung mit Lichter-/Schattenpriorität
  • Verschlusszeiten von 1/8000 Sek. – 60 Sek. (mechanisch) / 1/32.000 Sek – 60 Sek. (elektronisch)
  • Pro-Capture bis max. 120 B/Sek.
  • 1053-Punkt-Kreuztyp-On-Chip-Phasendetektion
  • Quad-Pixel-AF KI-Erkennungs-AF für Motive wie Menschen, Motorsport, Vögel und Haustiere
  • Starry Sky AF für die Astrofotografie
  • Sequenzielle Highspeed-Aufnahmen mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde
  • AF-Tracking mit 50 Bildern pro Sekunde
  • Pro-Capture Modus für die Aufnahmen von bis zu 70 Bildern, bevor der Auslöser vollständig gedrückt wird
  • Bracketing für Belichtung, Empfindlichkeit, Weißabgleich, Blitzbelichtung, Art-Filter, Fokus
  • Intervallaufnahmen bis 999 Aufnahmen
  • WiFi
  • Bluetooth
  • BLX-1 Lithium-Ionen-Akku
  • Akku kann über den USB-C-Anschluss geladen werden
  • Weitere Anschlüsse: Micro HDMI Typ D, Mikrofon, Kopfhörer
  • Abmessungen ca. 140 x 89 x 46 mm
  • Gewicht ca. 496 g (inkl. Akku und Speicherkärtchen)

 

Verfügbarkeit

ab 27.2.2025

Preis (UVP)

Gehäuse …… 1999,- €