Genau 12 Jahre nach dem ersten d-pixx foto Workshop auf Rügen kehren wir wieder auf die Insel in der Ostsee zurück, allerdings nicht nach Lietzow, sondern nach Lauterbach/Putbus. Dort ist das Hafenhotel vom 11. bis 17. September Mittelpunkt der kleinen d-pixx foto Welt.

TAG 1

Gegen 16 Uhr am 11. soll der Workshop im Hafenhotel in Lauterbach/Putbus auf Rügen beginnen und die Leserinnen Marika, Sabine und Susanne sowie die Leser Dirk, Heinz, Hubert, Jürgen G., Jürgen Sch., Jürgen St., Ralf, Ray und Wolfgang versammeln sich im Konferenzraum. Arnold fehlt – er hat auf der Anfahrt von Kärnten (!) eine Reifenpanne und wird erst später dazu kommen. Er ist einer der drei Neulinge in die Gruppe der Wiederholungstäterinnen und -täter. Aber alle 13 passen von Anfang an toll zusammen. Die für d-pixx foto Workshops typische familiäre Atmosphäre ist geprägt von gegenseitiger Akzeptanz und Hilfestellung, wenn jemand etwas weiß, was andere nicht kennen – Humor und Frotzeleien kommen auch nicht zu kurz.

Das erste Zusammentreffen findet traditionell bei Kaffee und Nussecken statt, die Heidi (Seele der d-pixx foto) aus Hammelburg mitgebracht hat.

Nach dem ersten Abendessen im Hotelrestaurant (alles sehr lecker), geht es zum ersten Mal in den großen, hervorragend ausgestatteten Seminarraum mit dem großen TV-Gerät, auf dem ich meine Bilder zu gewünschten Themen zeigen werde (z. B.: KI in der Fotografie, Astrofotografie, Wie wirken echte Farbfilter in der S/W-Fotografie, Bildgestaltung). Und dort werden natürlich auch die Bildbesprechungen stattfinden, die zu d-pixx foto Workshops gehören, wie der Auslöser zur Kamera und die immer wieder zu interessanten Diskussionen führen. Für die Besprechungen dürfen jeweils drei Bilder des Tages eingereicht werden – was regelmäßig zu Klagen führt, weil viiieeel zu wenig Zeit sei, die drei Bilder aus der Fotoflut des Tages auszuwählen.

 

TAG 2

Auf dem Plan steht ein Besuch in Binz – Hin- und Rückfahrt mit dem Rasenden Roland, der Schmalspurbahn, deren Züge aus historischen Dampfloks und ebenso historischen Wagen bestehen.

Aber nicht alle warten mit ihren Aufnahmen auf diesen Ausflug – die ersten sind schon vor Sonnenaufgang unterwegs.

Foto: Susanne

Zu einer menschenfreundlicheren Zeit – nach dem Frühstück – macht sich die Gruppe auf zum nahe gelegenen Bahnhof Lauterbach Mole. Dabei lockt der Hafen direkt vor dem Hotel einige zu ersten Aufnahmen.

Foto: Heinz

Am Bahnhof – nur noch ein Bahnsteig, aus dem alten Bahnhofsgebäude mit Stellwerk wurden Ferienwohnungen – suchen wir Plätze, um den einfahrenden Zug ins Bild setzen zu können. Dann heißt es warten, bis sich der Rasende Roland schnaubend und stampfend ankündigt und schließlich um die Ecke kommt.

Foto: Sabine

Erster Halt: Putbus. Bis hierher hat die Lok die Wagons vor sich hergeschoben, ab hier soll sie sie ziehen. Das Umsetzen dauert rund eine halbe Stunde. Das gibt uns die Gelegenheit uns den abgestellten Zügen fotografisch zu nähern.

Foto: Hubert
Foto: Jürgen St.

Dann geht die Fahrt weiter, durch eine abwechslungsreiche Landschaft, vorbei an Kühen, die sich mit Ausnahme einiger Jungtiere vom Zug nicht stören lassen. Endstation für uns: Kleinbahnhof Binz-Ost. Von hier bringt uns eines der typischen Touristenbähnchen in die Schillerstraße. Dann trennt sich die Gruppe. d-pixx foto Workshops sind keine Klassenfahrten und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern steht es frei auf eigene Faust Motive zu suchen.

Um die 400 schmucke Bädervillen gibt es noch in Binz, einige schönsten stehen an der Strandpromenade, …

Foto: Jürgen G.

  … wo sich auch die Strandhalle als Motiv anbietet.

Foto: Arnold

Unser Besuch in Binz findet bei schönem Wetter statt, entsprechend ist die bekannte Seebrücke gut besucht …

Foto: Dirk

… wovon sich einige Möwen nicht stören lassen.

Foto: Ray

Auch für Aufnahmen des „UFOs“ braucht man Geduld. Interessenten drücken sich die Nase an den großen Scheiben der ehemaligen Rettungsturms (Müther-Turm) platt, der jetzt als Außenstelle des Standesamts dient. Aber irgendwann klappt es dann doch, die futuristische Kapsel im Ganzen …

Foto: Ralf

… oder im Detail ohne andere Personen aufzunehmen.

Foto: Wolfgang

Die Rückfahrt mit dem rasenden Roland wird genutzt, um Innenansichten der alten Wagons aufzunehmen …

Foto: Jürgen Sch.

… und sowohl Qualm-Entwicklung …

Foto: Marika

… wie auch Rasanz …

Foto: Herbert

… des alten Zuges zu dokumentieren.

Nach dem sehr guten Abendessen im Fisch- und Steakhaus am Hafen Lauterbach, wenige Schritte vom Hafenhotel, klingt der Tag im Tagungsraum aus.

 

TAG 3

Wollen wir? Wollen wir nicht? War das Wetter bisher auf unserer Seite, droht heute Regen – unabhängig davon, wer welche Wetter-App auf dem Smartphone aufruft. Worum geht es? Um die Fahrt zum Kap Arkona, Zwischenstopp im Kreidemuseum Gummanz. Die Entscheidung: Wir wollen. Wir sind ja nicht aus Zucker.

Heute fahren wir nicht mit der Bahn, sondern mit dem Bus. Es ist ein eher kleiner Bus, aber groß genug für uns und unser Equipment. Der Fahrer stellt sich als Axel vor und droht mit Strafen, wenn wir ihn als „Herr Busfahrer“ ansprechen. Die launige Begrüßung lässt auf unterhaltsame Fahrten über die Insel hoffen – und genauso kommt es. Informationen kommen daneben nicht zu kurz und so wissen wir nun, dass 18 € zu berappen sind, wenn man sich mit der Buchstabenkombination RUE auf dem Nummerschild als Rüganer zu erkennen geben will (ansonsten nimmt man NVP für NordVorPommern).

Erstes Ziel der Busfahrt ist das Kreidemuseum in Gummanz. Das klingt erstmal langweilig – ist es aber ganz und gar nicht. Das Museum ist gut strukturiert aufgebaut und man erfährt informativ und unterhaltsam alles über die Entstehung der Kreide in der Urzeit, über ihren Abbau und ihre Verwendung.

Im Außenbereich sieht man dann Geräte im Original und die sind auch bei leichtem Nieselregen fotogen.

Foto: Sabine

Von hier hat man auch einen schönen Blick über ein kleines Tal auf die Kreidefelsen, die nach dem Abbau noch übrig sind.

Foto: Herbert

Bei nur noch leichtem Nieseln geht es weiter zum Parkplatz am Kap Arkona, von wo wir uns ganz bequem von einem Shuttle-Bähnchen zu den berühmten Leuchttürmen fahren lassen.

Natürlich sind die nebeneinanderstehenden Türme – der 19,3 m hohe viereckige Schinkel-Turm von 1827 und der 35 m hohe neue Leuchtturm von 1902 – der erste Anlaufpunkt und werden aus unterschiedlichen Perspektiven in unterschiedlichen Ausschnitten ins Bild gesetzt.

Foto: Hubert
Foto: Jürgen G.

Vor unserer Ankunft hat es geregnet, und die stehen gebliebenen Pfützen machen Spiegel-Spielereien möglich …

Foto: Jürgen Sch.

… und auch für andere Spielereien wie Doppelbelichtungen …

Foto: Jürgen St.

… und Wischeffekte bieten sich die Türme an.

Foto: Marika

Von oben hat man einen schönen Blick weit über Rügen und hinüber zum ehemaligen Marine-Peilturm von 1927, der nun eine Ausstellung und ein Kunstgewerbeladen beherbergt, …

Foto: Wolfgang

 … der allen, die nach oben steigen, interessante Motive bietet …

Foto: Ralf

… und sich auch als Motiv eignet, ohne dass man ihn besteigen muss.

Foto: Arnold
Foto: Susanne

Sich nur auf die Türme als Motive zu konzentrieren, wäre allerdings falsch.

Ein zerschmettertes Ruderboot bietet sich an …

Foto: Ray

… wenn man sich auf den Weg zum Gellort, der nördlichste Spitze von Rügen macht. Man erreicht sie in weniger als 10 Minuten zu Fuß über einen schön zu gehenden Waldweg, und wer mag, kann über eine recht steile Treppe bis zur Wasserkante vordringen.

Foto: Dirk

Ein bisschen länger braucht man in das Dörfchen Vitt, das man durch den Wald weit über dem Strand oder am Strand entlang erreichen kann. Hier findet man nicht nur guten Kaffee und Kuchen, sondern auch typische maritime Motive.

Foto: Heinz

Weil es beim ersten Mal am Ankunftstag so gut war, sind wir zum Abendessen wieder im Restaurant des Hafenhotels. Danach wieder ein bisschen Theorie und Bildbesprechung.

 

TAG 4

Auch heute sind Frühaufsteher unterwegs und machen Bilder nicht weit vom Hafenhotel.

Foto: Jürgen St.

Wieder warten Axel und der kleine Bus auf uns. Der Plan für heute: Prora und der Nationalpark Jasmund mit dem berühmten Königsstuhl und dem nicht minder berühmten Victoria-Blick.

Prora, der 4500 m lange Mammutbau größenwahnsinniger Nazis stand schon beim ersten Workshop auf dem Plan und präsentierte sich damals heruntergekommen und schäbig. Das trifft nun nur noch auf einen Teil zu.

Foto: Dirk

Der andere Teil zeigt sich modern renoviert mit Cafés und Shops und mit vielen, sehr vielen (Ferien-)wohnungen, die mit ihrer Gleichförmigkeit gleichermaßen fotografisch interessant wie architektonisch langweilig sind.

Foto: Hubert

Immer noch faszinierend: Der Wald zwischen dem Monsterbau und dem Strand.

Foto: Jürgen Sch.

Zwischen Wald und Strand ziehen sich lange Befestigungsmauern hin, von denen man auf die Brandung hinunterblicken …

Foto: Heinz

… und aufs Meer hinausschauen kann.

Foto: Marika

Allerdings sind viele Mauerabschnitte baufällig und gefährlich und die Gittertüren auf den Mauern sehen zwar merkwürdig aus, sind aber nötig, um waghalsige Spinner davon abzuhalten, sich in Gefahr zu bringen … und sie sind als Motive zu gebrauchen.

Foto: Sabine

Für Fotografinnen und Fotografen immer noch interessant: Die alte Kaimauer mit den neuen Graffitis.

Foto: Jürgen G.

Ehe es weitergeht stärken wir uns im Imbiss des Hotels Mariandl am Meer. Aber auch hier findet die Kamera keine Ruh.

Foto: Ray

 

FORTSETZUNG FOLGT

 

TEXT UND BEITRAGSBILD © HERBERT KASPAR

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