In den letzten Tagen fiel immer wieder ein Sonnenblumenfeld im Tal der fränkischen Saale nahe Hammelburg – der Heimat der d-pixx foto – auf. Aber nicht so gutes Wetter hielt mich davon ab, es im Bild festzuhalten. Heute war es anders.
Seit ein paar Tagen ist das Canon RF 100-400 mm F5,6-8 IS USM zusammen mit einer Canon EOS R6 Mark II in der Redaktion. Das Zoom kam schon 2021 heraus, hatte es aber bisher nicht in die Redaktion nach Hammelburg geschafft.
Heute lag es nach einer erfolglosen Tour noch im Auto, als wir zum Einkaufen in einen der beiden Märkte fuhren, die wir nicht sehr gut zu Fuß erreichen können. Schon auf dem Hinweg fielen wieder die vielen Sonnenblumen ins Auge und auf dem Rückweg machten wir den Schlenker zum Sonnenblumenfeld unterhalb des „Lagerberges“ von Hammelburg. Es liegt an einem Abhang, der sanft flacher wird.
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100-400 mm – das erscheint auf den ersten Blick viel zu lang für Natur- und Landschaftsaufnahmen. Aber ich weiß, dass das so nicht stimmt und nehme gern Tele- oder auch Super-Telezooms mit, wenn es um solche Bilder geht. Um Missverständnisse zu vermeiden: Anders als heute sind dann oft auch Objektive mit kürzeren Brennweiten dabei.
Und wie sieht es mit der Lichtstärke aus? Mit 1:5,6 bei kürzester und 1:8 bei längster Brennweite gehört das Zoom sicher nicht zu den Lichtriesen. Aber es gilt vier Dinge zu bedenken.
Zum ersten: Lichtstarke Objektive sind immer teurer, als die lichtschwächeren Varianten. Für das RF 100-400 F5,6-8 IS USM nennt idealo.de um die 640 € als Preis. Ein vergleichbares lichtstärkeres RF-Objektiv gibt es nicht, aber per Adapter kann man das EF 100-400 mm 4,5-5,6 L IS USM ansetzen, das eine knappe Stufe lichtstärker (und ein „L“ -Objektiv!) ist. Dafür werden auf idealo.de Preise um die 2400 € genannt. (Abfrage auf idealo.de am 10.8.2023.)
Zum zweiten: Auch mit lichtstärkeren Objektiven entstehen sehr viele Aufnahmen mit Blende 5,6 oder 8 vielleicht noch kleiner, um den Schärfeneindruck des ganzen Bildes durch eine größere Schärfenzone zu optimieren.
Zum dritten: Lichtstarke Objektive sind größer und schwerer. Das RF 100-400 F5,6-8 IS USM ist bei einem Durchmesser von 80 mm zwischen 165 mm und 240 mm lang und wiegt 635 g. Dass es beim Zoomen länger wird, ist kein Problem, da keine spürbare Frontlastigkeit entsteht. Das geringe Gewicht ist natürlich dem massiven Einsatz von Kunststoff im Tubus zu verdanken – aber das Zoom macht einen wertigen soliden Eindruck.
Zum vierten: Bei der Kombination lange Brennweite mit geringer Entfernung kann man auch mit Blende 5,6 und 8 eine schmale Schärfenzone erzielen und das RF 100-400 kann hier auch mit einem schönen Bokeh punkten.
Bei den ersten Testbildern und nun auch am Sonnenblumenfeld machte das Zoom einen rundum gelungenen Eindruck.
Da ist zum einen die Ausstattung mit dem „dritten Einstellring“, dem ich in diesem Fall die Belichtungskorrektur zugewiesen habe, und dem gut laufenden Zoomring. Der Fokus-Ring läuft auch gut, wurde aber nicht gebraucht und der Bildstabilisator musste hier nicht beweisen, was er kann. Was auch nicht gebraucht wurde, aber leider fehlt, sind Dichtungen gegen Feuchtigkeit und Staub.
Und da ist zum anderen die hervorragende Abbildungsleistung bei allen Brennweiten und Blenden über das ganze Bildfeld – und bis zur kürzesten Einstellentfernung von 105 cm bei längster Brennweite. Genaueres dazu im Bericht in d-pixx foto 3/2023.