Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht … zum Beispiel bei Panoramaaufnahmen mit Stativ auf unebenem Untergrund.
Panoramaaufnahmen gehen ruckzuck, wenn man das möchte. Kamera oder Smartphone schwenken ist eine Möglichkeit, eine andere, eine Superweitwinkelaufnahme zu machen und einen Streifen herauszuschneiden.
Wer häufiger Panoramabilder erstellen und auch groß ausgeben möchte, sollte allerdings zur guten alten Bild-für-Bild-für-Bild-Methode greifen.
Das heißt: Man nimmt mehrere Bilder auf, zwischen denen man die Kamera schwenkt (meistens waagrecht, aber auch senkrechte Panoramen sind möglich).
Damit die Software, die später die Einzelbilder zu einem Panorama zusammensetzen soll, das auch ordentlich hinbekommt, sorgt man dabei für üppige Überschneidungen. Dann hat die Software ausreichend viele identische Bildpunkte, an denen sie sich orientieren kann.
Eine weitere Voraussetzung für ein gutes Ergebnis ist, Belichtung, Weißabgleich und Entfernung manuell einzustellen, damit es keine Sprünge von Bild zu Bild bzw. zwischen Teilen des fertigen Bildes gibt. Auch eine ausreichend große Schärfenzone ist empfehlenswert.
Natürlich kann man die Einzelaufnahmen aus der freien Hand machen – aber da besteht die Gefahr, dass das Motiv mal etwas weiter oben, mal etwas weiter unten im Bild angeordnet ist.
Besser ist der Einsatz eines Stativs und eines Stativkopfes, der sich auf einer Panoramaplatte drehen lässt – die für ein ordentliches Ergebnis natürlich waagrecht ausgerichtet sein muss.
Auf einem ebenen Untergrund, wie auf der „Promenade“ auf der Düne vor Helgoland war das kein Problem.
Ein Stück weiter, immer noch auf der Düne, sah die Sache schon anders aus. Mein altes Tiltall TC-284 von Kaiser Fototechnik stand nicht gerade. Um das zu ändern, hätte ich die Beinlängen anpassen müssen – eine, wie ich aus Erfahrung weiß, frickelige Angelegenheit mit vielen Möglichkeiten, leise vor sich hin zu schimpfen, bis alles stimmt.
Allerdings erspare ich mir schon seit längerem dieses Ärgernis, indem ich als Stativkopf den Tiltall BP-40 nutze, der bei einem Eigengewicht von ca. 450 g rund 10 kg trägt. Für Ausrüstungen bis 12 kg gibt es den BP-50, der selbst rund 530 g auf die Waage und letztendlich auf die Schulter(n) der Fotografin oder des Fotografen bringt.
Der Clou dieser Köpfe ist, dass sie zwei Panoramaplatten aufweisen.
Eine Panoramaplatte befindet sich wie üblich an der Basis. Wenn das Stativ gerade steht und die Mittelsäule senkrecht ausgerichtet ist, verwendet man diese Platte.
Wenn das aber nicht der Fall ist, wie bei der Aufnahme am Strand der Düne oder bei meinem Versuch, die rote Sandstein-Klippe auf Helgoland breit ins Bild zu setzen, kommt die zweite Panoramaplatte mit der Arca-Swiss-kompatiblen Kamerakupplung zu ihrem Recht.
Man lässt das Stativ einfach schief stehen und verstellt den Kugelkopf so lange, bis die Kamerakupplung die darunter liegende Panoramaplatte waagrecht ausgerichtet sind. Dabei hilft die eingebaute kleine Wasserwaage, die zuvor das Ausmaß der Schieflage zeigte.
Dann setzt man noch die Kamera aufs Stativ und dreht die obere Panoramaplatte.
Wer mag, kann sich beim Schwenk an der Gradskala orientieren, die man auch an der unteren Panoramaplatte findet.
Alles in allem: Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?