Immer mehr Kameras werben mit schnellen und schnellsten Serien um Käufer. Aber dafür sind die passenden Speicherkarten nötig. Ich habe mir die PNY X-PRO 90 128 GB V90 II in der Praxis angeschaut.

Um sehr hohen Auflösungen beim Fotografieren mit sehr hohe Serienbildgeschwindigkeiten oder beim Filmen mit hohen Bildfrequenzen zu erzielen,  kommen gern CFexpress- oder XQD-Karten zum Einsatz, die aber im höheren Preissegment angesiedelt sind.

Allerdings bieten auch neue SDXC-Karten, die dem UHS-II Standard entsprechen genug Leistungsreserven, damit man sehr zügig fotografieren oder filmen kann.

UHS-II Karten sind mit zwei Reihen an Kontakten ausgestattet, die parallel für die Datenübertragung in eine Richtung – also Schreiben oder Lesen – genutzt werden können. Alternativ können die Reihen getrennt genutzt werden, was die Datenübertragunsgrate natürlich halbiert.

Die PNY X-PRO 90 128 GB V90 II gehört zu diesen Karten, die bis zu 300 MB/Sek. lesen oder bis zu 280 MB/Sek. schreiben können.

Wie weit dieses Tempo ausgenutzt wird, hängt natürlich auch von der Kamera ab.

Für meine Praxistests habe ich die Canon EOS R3, die OM System OM-1 und für extra große Daten die Fujifilm GFX50S II herangezogen.

Die folgenden Bilder sind ein Ausschnitt aus zwei der Serien, die mit der Canon EOS R3 und 30 B/Sek. aufgenommen wurden. Vorgegeben waren Bildpaare aus unkomprimierten RAW- und minimal komprimierten JPEG-Dateien.

Um die Frequenz von 30 B/Sek. zu erreichen, wurde der Serienbildmodus H1 gewählt.

Die Dateigrößen liegen bei rund 30 MByte (RAW) und rund 15 MByte (JPEG).

Die Serie, die zeigt was passiert, wenn man ein Streichholz in eine Kerzenflamme hält, wurde mit ISO 1600, F2,8, 1/2500 Sek. aufgenommen.

Die Serie, in der ein Acryl-Eiswürfel in Apfelsaft-Whisky plumpst, wurde mit ISO 10.000, F11, 1/1250 Sek., -0,33 EV fotografiert.

Die OM System OM-1 bietet die Möglichkeit, Serienaufnahmen in voller Auflösung von 5184 x 3888 Pixel mit einer maximalen Frequenz von 120 B/Sek. zu machen – sehr schön, um eine Bewegung in kleine Schritte zu zerlegen. Dabei kann man vorgeben, wie lang die Serie werden soll.

Für eine der „Apple-Splash“-Serien (mehr dazu auch hier) wurden 120 B/Sek. und eine Serienlänge von 90 B/Sek ausgewählt. Die Bilder wurden parallel im RAW- und JPEG-Format aufgenommen, wobei eine RAW-Datei rund 23,8 MByte, eine JPEG-Datei rund 14,7 MByte groß ist. Die 90 Bilder, also 180 Dateien mit einer Gesamtgröße von rund 3,48 GByte waren nach rund 19 Sek. auf der PNY-Karte.

Für diese Serie mit 120 B/Sek. waren ISO 2500, F7,1 und 1/10.000 Sek. eingestellt.

Auch mit größeren Dateien hat die PNY-Karte keine Berührungsängste, dazu auch hier. Die Mittelformatkamera Fujifilm GFX50S II macht Bilder mit einer Auflösung von 8256 x 6192 Pixeln, RAW-Dateien sind um die 106 MByte groß, JPEG-Dateien um die 21,5 MByte.

Fujifilm verspricht in den technischen Daten Serien mit 2,2 B/Sek. (verglichen mit den beiden anderen Kameras hier ist das nicht viel – aber es handelt sich um eine Mittelformatkamera mit anderen Prioritäten). Diese 2,2 B/Sek. wurden mit der PNY-Karte ohne Probleme erzielt.

Video ist zwar nicht unser Hauptthema, wir sind und bleiben Foto-affin. Aber ein kleines Video von den spielenden Enkeln zwischendurch, die hier nie zu sehen sein werden, ist immer mal drin. Die OM-System OM-1 und die PNY X-PRO 90 spielten bei 4K 60p Aufnahmen sehr gut zusammen.

Die Karte gibt es auch als 64GB- und 256-GB-Varianten. Die PNY X-PRO 90 256 GB V90 II wird aktuell (KW 19) auf idealo.de mit 229,87 € angezeigt.

Alles in allem erfüllt die PNY X-PRO 90 128 GB V90 II voll und ganz die Ansprüche, die man hat, wenn man beim Fotografieren und/oder Filmen schnell arbeiten will oder muss. Die Karte kann auch für anspruchsvolle Aufgabenstellungen empfohlen werden.

 

Text und Praxisbilder © Herbert Kaspar