Noch fehlt das Top-Modell der Canon EOS R-Serie, die Canon EOS R1. Bis sie kommt, übernimmt die Canon EOS R3 die Spitzenposition. Was hat sie in der Praxis zu bieten.
Spiegellose Systemkameras von Canon gibt es seit 2012 – damals wurde die EOS M mit 18-MPix-APS-C-Sensor vorgestellt. Danach dauerte es 6 Jahre, bis man zur photokina 2018 die EOS R als erste spiegellose EOS mit Vollformatsensor (30 MPix) präsentierte. Seitdem ist das System stetig gewachsen – EOS RP mit 26 MPix (2019), EOS R5 mit 45 MPix und EOS R6 mit 20 MPix (2020) und als aktuellstes Modell die EOS R3 mit 24 MPix (2021).
Betrachtet man die Namenshierarchie bei Canon seit den 1970er Jahren sieht man, dass das Top-Modell fast immer eine „1“ im Namen hat – F1, A1, EOS-1, EOS-1D (Ausnahme: T90). Die EOS R3 ist also wohl nur vorübergehend das Top-Modell der EOS-R-Serie – bietet als solches aber alles, was die Zielgruppe braucht.
Wer ist diese Zielgruppe? Alle, die mit Sport-, Tier- oder Reportagefotografie ihr Geld verdienen oder sich intensiv damit auseinandersetzen. Dazu kommen alle, die als Hobbyfotograf:innen genau diese Kamera haben und – wenn auch nicht alle, so doch einige – professionelle Ausstattungsdetails nutzen möchten.
Beim ersten Blick fällt zwar die Ähnlichkeit mit den DSLR-Modellen der EOS-1D-Serie auf, aber es besteht definitiv keine Verwechslungsgefahr. Die EOS R3 ist mit 150 x 143 x 87 mm kompakter, wirkt aber durch den deutlich niedrigeren Sucheraufbau noch bulliger. Das Gewicht liegt bei 1015 g.
Wie die EOS-1D-Kameras ist die EOS R3 mit einem integrierten Vertikalhandgriff versehen. Da nicht nur das Griffstück, sondern auch die wesentlichen Einstellelemente doppelt vorhanden sind, kann man ebenso bequem und sicher Hochformataufnahmen wie auch Bilder im Querformat machen.
Anders als viele ansetzbare Vertikalhandgriffe bietet der der EOS R3 keinen Platz für einen zusätzlichen Akku, sondern er nimmt den großen Akku LP-E19 auf, der auch schon in der EOS-1D X Mark III zum Einsatz kommt. Wie viele Bilder mit einer Akkuladung genau gemacht werden können, kann ich nicht sagen, da ich die Kamera beim Testen und Schreiben immer wieder ein- und ausschalte und dies und jenes ausprobiere, ohne dass eine zählbare Aufnahme entsteht. Laut CIPA-Standard sollen es 760 Bilder pro Akku-Ladung sein.
Der aktuelle Ladezustand wird prozentgenau angezeigt.
Bleiben wir kurz beim Akku. Zum Lieferumfang gehört eine Ladeschale, mit der zwei Akkus parallel geladen werden können und es ist möglich, den Akku über den USB-Port in der Kamera zu laden! Wenn kein Akku in der Kamera ist, kann der Schacht mit einer Kappe verschlossen werden.
Das präzise gefertigte Gehäuse der EOS R3 besteht aus einem Chassis aus einer Magnesiumlegierung, die bei geringem Gewicht große Stabilität verleiht.
Die Schale darüber ist aus glasfaserverstärktem Polycarbonat gefertigt und soll auf dem Level der EOS-1D-Modelle gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet sein.
Die fein strukturierte Oberfläche sieht nicht nur gut aus, sondern verleiht auch sicheren Griff und die Kamera liegt jederzeit gut in der Hand – was natürlich auch den gut ausgeformten Griffen mit flachen Mulden für die Fingerspitzen zu verdanken ist.
Auf beiden Griffen findet der Zeigefinger den Auslöser und eines der drei Einstellräder. Auf dem Griff für Querformataufnahmen kommt noch die M-Fn-Taste hinzu.
Die M-Fn-Taste ist sehr praktisch. Man gelangt mit ihrer Hilfe schnell zu den Einstellmöglichkeiten für Empfindlichkeit, Bildfolgefunktion, AF-Modus, Weißabgleich und Blitzbelichtungskorrektur.
Das ergänzt das Quick-Menü, das zu maximal 11 Funktionen einen ebenfalls schnellen Zugang gewährt. Man kann Funktionen abwählen, wenn man sicher ist, dass man den schnellen Zugriff nicht vermissen wird.
Auch wenn es klassentypisch keine Wählräder für Betriebsarten und Verschlusszeiten gibt, gestaltet sich der Umgang mit der EOS R3 einfach und man kommt schon nach kurzer Eingewöhnung blendend damit zurecht.
Insgesamt 22 Einstellknöpfe sind über das Gehäuse verteilt. Die, die man während des Fotografierens braucht, liegen so, dass man sie gut mit dem rechten Zeigefinger und Daumen erreicht – darunter zwei Fn-Tasten zwischen Griff und Bajonett. Schade: Der Hauptschalter ist nicht mit dem Auslöser kombiniert, sondern auf der Rückwand angeordnet. Aber auch hier gilt: Nach kurzer Eingewöhnung ist das kein Problem.
14 der Knöpfe können individuell belegt werden, was viel Spielraum bietet, um die EOS R3 an die eigenen Vorlieben anzupassen.
Ebenfalls konfigurierbar sind die Einstellräder auf dem Griff, in der hinteren rechten Ecke der Oberseite und auf der Rückwand das für die großen EOS-Modelle typische Daumeneinstellrad. Als vierter konfigurierbarer Einstellring kommt der am Objektiv hinzu, der mit den RF-Objektiven ins EOS-System kam. Mein Favorit: Blendenring!
Sehr praktisch: Der Umschalter zwischen Foto- und Videomodus ist mit dem Videoauslöser kombiniert und die Tasten für Bildwiedergabe, Vergrößerung (kann auch im Aufnahmemodus genutzt werden) und Löschen des Bildes liegen nebeneinander unterhalb des Monitors.
Größtes Element auf der Rückwand: Der 3,2“ Touch-Screen-Monitor (aktuell Standardgröße für größere Kameras), der mit 4,15 Mio. RGB-Bots eine doppelt so hohe Auflösung hat, wie etwa der Monitor der EOS R5. Wenn man nach der Aufnahme ins Bild zoomt, kann man sogar die Schärfe sehr gut beurteilen.
Dass der Monitor nach links geschwenkt und dann um die Längsachse gedreht werden kann, ist zu loben – auch, weil Reporter:innen sich filmen und dabei das Monitorbild sehen können.
Noch besser ist der Sucher: Der OLED-Monitor löst mit 5,76 Mio. RGB-Dots auf und zeigt ein klares, scharfes Bild. Dank der hohen Wiederholfrequenz werden Bewegungen fließend wiedergegeben.
Dieser Sucher ist, da auch Aufnahmeeinstellungen wie Weißabgleich oder Belichtungskorrektur natürlich live ins dargestellte Bild einfließen, ganz hervorragend in der Praxis.
Wer dennoch einen optischen Sucher vermisst, kann ihn simulieren lassen. Das Sucherbild wirkt matter und es kann später zu Überraschungen kommen, da Sucherbild und aufgenommenes Bild nicht übereinstimmen.
Sowohl auf dem Rückwandmonitor wie auch im Sucher werden alle Informationen dargestellt, die man braucht. Dazu kommen als Hilfen Raster, Wasserwaage und Histogramm.
Und natürlich sieht man hier auch das Haupt- und das Quickmenü, die man von vorherigen Canon EOS Modellen kennt und die sich schon dort bewährt haben.
Dazu kommt noch der kleine monochrome Statusmonitor auf der rechten Gehäuseschulter, den man auf Knopfdruck beleuchten kann. Es wäre eine gute Idee gewesen, damit eine Beleuchtung aller Einstellelemente zu verbinden … Stattdessen können die Knöpfe MENU, RATE, Wiedergabe, Lupe und Papierkorb beleuchtet werden, was bei Aufnahmen in der Nacht nicht wirklich hilfreich ist.
Auf der rechten Schmalseite sind die beiden Kartenslots (SD bis SDXC plus CFexpress Typ B) hinter einer verriegelten Tür untergebracht.
Auf der linken Schmalseite bedecken vier Gummiflappen (ich mag sie einfach nicht) folgende Anschlüsse:
USB-C 3.2 (kann auch zum Laden des Akkus in der Kamera verwendet werden) und HDMI …
… High-Speed-Gigabit-Ethernet …
… Mikrophon und Kopfhörer …
… und Blitz-Synchronkabel.
Auf der Vorderseite sind 2x 2 Fn-Tasten nah am großen Bajonett unterbracht und in der rechten unteren Ecke die Buchse für ein Fernauslöserkabel.
Einen eingebauten Blitz unter dem flachen Sucheraufbau gibt es (natürlich) nicht. Darauf sitzt der neue Multifunktionsschuh, der passendes Zubehör mit Strom versorgen kann.
Drahtlose Kommunikation ist via Bluetooth LE und WLan (5 GHz / 2,4 GHz) möglich. GPS-Signale werden empfangen.
Zu den inneren Werten.
Die EOS R3 ist mit einem BSI Stacked CMOS Sensor mit Tiefpassfilter ausgestattet, der mit einem Digic X Bildprozessor zusammenarbeitet.
Die Auflösung von 24 MPix mag auf den ersten Blick gering erscheinen, ist aber auf die Zielgruppe zugeschnitten. (Was nicht ausschließt, dass eine Pixel-Shift-Funktion für gelegentliche Aufnahmen mit höheren Auflösungen nicht doch sinnvoll gewesen wäre.)
Bei der Zielgruppe kommt es beispielsweise auf das Rauschverhalten an, wenn Tiere in der Dämmerung oder Sportler:innen bei Hallenveranstaltungen mit kurzen Verschlusszeiten und entsprechend hohen ISO-Werten fotografiert werden sollen/müssen.
Die EOS R3 bietet einen Basis-Empfindlichkeitsbereich von ISO 100 bis ISO 102.400, der auf ISO 50 bis ISO 204.800 erweitert werden kann.
Im Bereich bis ISO 6400 bietet die Kamera durchgehend sehr hohe, nicht durch Rauschen beeinträchtigte Auflösungswerte. Auch in ISO-12.800-Bildern fällt Rauschen auf den ersten Blick nicht störend auf und sogar ISO-25.600-Aufnahmen können als gut bis sehr gut eingestuft werden. Das gilt schon für die JPEGs aus der Kamera. Die Werte werden noch etwas besser, wenn man RAW-Dateien entwickelt.
Das gute Rauschverhalten hängt zum einen mit der Arbeit des Bildprozessors zusammen, zum anderen auch mit dem Aufbau des Sensors, der eine größere effektive Fläche aufweist als herkömmliche Sensoren.
Das schlägt sich auch im Dynamikbereich nieder, der mit ca. 13 EV für gute Detailwiedergabe in Lichtern und Schatten sorgt.
Dass auf eine höhere Auflösung verzichtet wird, kommt auch der Serienbildgeschwindigkeit und dem schnellen Schreiben auf die Speicherkarte zugute, wobei es eine Rolle spielt, ob die Bilder auf einer CFexpress-Karte oder einer SD-Karte gespeichert werden. Die schnelleren und teureren CFexpress-Karten müssen vom Typ B sein. SD-Karten werden bis SDXC UHS II unterstützt.
Wie nicht anders zu erwarten war, bietet die EOS R3 einen herkömmlichen mechanischen und einen elektronischen Verschluss. Welcher gerade aktiv ist, wird angezeigt.
Mit dem mechanischen Verschluss sind Verschlusszeiten bis 1/8000 Sek. möglich und die maximale Serienbildgeschwindigkeit liegt bei 12 B/Sek., die bei allen Versuchen erreicht wurde.
Schneller wird es, wenn man zum elektronischen Verschluss wechselt. Die kürzeste Verschlusszeit beträgt dann 1/64.000 Sek. (was natürlich bedeutet, dass es sehr hell ist und/oder eine hohe Empfindlichkeit gewählt wird).
Um so kurze Zeiten zu erreichen, müssen die Daten sehr schnell aus dem Sensor ausgelesen werden, was auch dazu führt, dass der Rolling-Shutter-Effekt so gut wie ausgeschaltet ist.
Wer mag, kann nur den ersten Verschlussvorhang elektronisch arbeiten lassen. Es ist auch möglich, völlig geräuschlos zu fotografieren.
Für die Versuchsserien wurden parallel Bildpaare aus unkomprimierten RAW- und großen JPEG-Dateien aufgenommen. Mit der neuen SDXC-Karte PNY X-PRO 90 128 GB V90 II und der CFexpress-Typ-B-Karte SanDisk Extreme PRO 64 GB wurden im Modus H+ 30,1 bzw. 30,9 B/Sek. erreicht, im Modus H 14,5 bzw. 15,1 B/Sek. Der Unterschied: Bei der SDXC-Karte war nach 154 bzw. 162 Bildpaaren erst einmal Schluss, während die Serie mit der CFexpress-Karte nach 321 Aufnahmen abgebrochen wurde.
Möglichkeiten, Bilder zu speichern sind 14-Bit-RAW, CRAW (komprimiert), sowie 8-Bit-JPEG und 10-Bit-HEIF in jeweils vier Komprimierungsstufen.
Sehr schnelle Bildserien machen in der Praxis nur Sinn, wenn auch der Autofokus sehr schnell ist. Bei der EOS R3 gibt es in dieser Hinsicht nichts zu meckern – auch nicht, wenn es um die Anpassung des AF an die eigene Arbeit geht.
Basis für die automatische Scharfstellung ist die Canon-typische Technik des Dual-Pixel CMOS AF. Sie macht gleichermaßen schnellen und sicheren AF per Phasendetektion auf dem Sensor möglich – also da, wo das scharfe Bild aufgezeichnet werden soll.
Sieben Varianten vom Spot-AF-Messfeld bis zur großen Zone, die das ganze Bildfeld erfasst, stehen zu Wahl.
Manuell können insgesamt 4779 Messpunkte angesteuert werden, die horizontal 100 % und vertikal 90 % des Bildfeldes abdecken.
Dass man das AF-Messfeld mit einem Joystick-Knubbel und mit dem Finger auf dem Touchscreen-Monitor positionieren (und wenn möchte auch gleich auslösen) kann, ist nichts Besonderes.
Die EOS R3 bietet aber noch zwei weitere Varianten – den Smartkontroller und die Augensteuerung.
Der Smartkontroller funktioniert wie ein sehr kleines Touchpad. Man lässt den Finger darüber gleiten und entsprechend bewegt sich das Messfeld im Bild. Das geht sehr schnell und stufenlos – während man das Messfeld mit dem Joystick in sehr kleinen aber spürbaren Schritten bewegt.
Für die Augensteuerung, die es schon 1992 in der EOS 5 gab, wird zunächst eine unkomplizierte Kalibrierung aufs eigene Auge durchgeführt. Danach kann man den gelben Kreis, der das AF-Feld kennzeichnet, per Augenbewegung im Bildfeld wandern lassen. Ich hatte 1992 mit der EOS 5 keine großen Erfolge mit dem Augen-AF, und war positiv davon überrascht, wie gut die neueste Variante funktioniert, wenn es schnell gehen soll. Für genaues Arbeiten habe ich dann aber doch den Mini-Joystick bevorzugt.
Die automatische Messfeldsteuerung arbeitet mit 1093 Messpunkten.
Wie heute üblich, kann der AF Motive erkennen. Im Menü kann man festlegen, ob bevorzugt auf Menschen, Tiere oder Fahrzeuge scharfgestellt werden soll. Wofür man sich auch entscheidet – die EOS R3 setzt es sehr gut um. Ich habe es mit Kindern und Erwachsenen, einem Hund, diversen Enten und mangels Rennwagen mit ganz normalen PKWs ausprobiert.
Auch das Tracking bei schnellen Serien ist sehr sicher und hält ein einmal anvisiertes Motiv zuverlässig in der Schärfe.
Unter dem Menüpunkt AF stehen auf sechs Seiten 25 Punkte zur Wahl, damit man die automatische und manuelle Fokussierung so einstellen kann, dass sie genau zu den Motiven passt, die man aufnehmen möchte.
Ein Lob gilt dem Arbeitsbereich: Auch bei sehr wenig Licht – ausprobiert im abgedunkelten Büro, wo ISO 100, Blende 2,8 und 30 Sek. eine richtige Belichtung brachten – findet der AF die Schärfe zügig. Erst bei noch weniger Licht – ausprobiert im dunklen Treppenhaus bei ISO 3200, Blende 2,8 und 4“ – war die automatische Scharfstellung überfordert.
Ein weiteres Lob gibt es für das Fokus-Bracketing. Dadurch wird es bequem möglich, aus einer Reihe von Bildern mit unterschiedlichen Schärfenebenen das passende auszuwählen oder mehrere Bilder zu einem mit größerer Schärfenzone zusammenzuführen. Wie das in Adobe Photoshop geht, können Sie hier nachlesen.
Die Belichtungsmessung erfolgt zuverlässig per Mehrfeld-, Selektiv-, Spot- oder Integralmessung mit Mittenbetonung.
An der Farbigkeit der Bilder gibt es nichts zu mäkeln – und natürlich ist es möglich, sie durch die verschiedenen bekannten Bildstile zu ändern.
Als Kamera, die sich an Fotograf:innen wendet, die wissen, was sie tun, bietet die EOS R3 für die Belichtungssteuerung die PASM-Modi und die Canon-eigene Variante Fv. Die flexible Automatik erweist sich in der Praxis als nützlich, da man die drei Parameter Blende, Verschlusszeit und Empfindlichkeit jederzeit ändern kann, ohne die Belichtung zu ändern. Dazu kommen die Bulb-Einstellung und drei Programme, die man selbst zusammenstellen kann.
Wenn die Beleuchtung kniffelig ist, können zwei Varianten der HDR-Belichtung helfen. Einmal erfolgt die Aufnahme mit 10 Bit Farbtiefe und wird als RAW- oder HEIF-Datei gespeichert, das andere Mal werden drei Aufnahmen zu einem 8-Bit-JPEG verrechnet. Wegen der Geschwindigkeit der Kamera sind 3-Bild-HDRs aus der freien Hand kein Problem.
Andere besondere Features sind Mehrfachbelichtungen oder Intervalltimer.
Was nicht vergessen werden darf: Der Bildstabilisator der Kamera, der mit stabilisierten Objektiven zusammenarbeitet. Mit dem RF 24-105 mm F4 L IS USM konnte ich bei längster Brennweite unverwackelte Freihandaufnahmen mit 1/8 Sek. und auch 1/4 Sek. machen – damit kam ich persönlich leider nicht an die versprochenen 8 Stufen heran. Andere sind da sicher erfolgreicher.
Wie schon bei anderen Kamerabesprechungen gilt auch bei der EOS R3, dass die Fotokamera im Mittelpunkt steht, obwohl die EOS R3 eine durchaus potente Videokamera ist. Sie bietet zwar kein 8K (weil nicht genug Pixel auf dem Sensor sind), aber es können 6K-Videos mit 60 fps im RAW-Format aufgezeichnet werden, 4K-Videos werden in Topqualität per Downsampling aus 6K-Daten erstellt, es stehen 4K und Cinema 4K zur Wahl, es sind Zeitlupen mit 120 fps möglich, Canon Log3 und Canon Cinema Gamma sorgen für optimales Ausgangsmaterial für die Weiterverarbeitung, für die Tonaufzeichnung gibt es Mikrofon- und Kopfhöreranschlüsse.
Alles in allem ist die Canon EOS R3 die Canon EOS R, die Sport-, Tier- oder Reportage-Profifotograf:innen auf den Leib geschneidert ist. Aber sie ist nur für Profihände viel zu schade. Auch allen Hobbyfotograf:innen, die eine EOS R möchten, mit 24 MPix klar kommen (und die reichen für sehr viele Motive sehr gut aus) und die über ein sehr ordentliches Hobbybudget verfügen, ist diese Kamera ebenfalls zu empfehlen. Kurz gesagt: Ein tolles Teil.
Preis für das Gehäuse
5.999,- € (www.idealo.de | KW 12/2022)
BEWERTUNG FÜR CANON EOS R3
GUT – SEHR GUT – HERVORRAGEND – HERVORRAGEND PLUS – HERVORRAGEND DOPPEL PLUS – EXZELLENT
Text und Bilder © Herbert Kaspar
PRAXISBILDER
Ein Klick auf eines der Praxisbilder bringt es mit einer Länge von 1800 Pixeln über die lange Seite auf Ihren Bildschirm. Die Bildgröße wurde im aktuellen Adobe Photoshop reduziert.
Zu einigen Bildern zeigen wir einen entsprechend gekennzeichneten 100-%-Crop aus dem 6000 x 4000 Pixel großen Originalbild.
Beachten Sie bitte, dass die Bildqualität, besonders die Farbwiedergabe, auch von den Einstellungen Ihres Monitors abhängt!
CANON EOS R3 MIT CANON RF 24-105 MM F4 L IS USM
CANON EOS R3 MIT CANON RF 100 MM F2,8 L MACRO IS USM
HINWEIS: Den Test des Canon RF 100 mm F2,8 L Macro IS USM finden Sie hier.
ISO-REIHE
Das erste Bild zeigt den Aufbau im Studio, der wie immer mit einer Tageslicht-Fotoleuchte beleuchtet wurde. Die Helligkeit entspricht etwa EV 7.
Die weiteren Bilder sind 100-%-Crops aus den 6000 x 4000 Pixel großen Originalbildern.
Alle Aufnahmen der ISO-Reihe entstanden mit dem Canon RF 24-105 mm F4 L IS USM bei Blende 8.
[…] den Gerüchten Glauben, soll wohl der gleiche Sensor zum Einsatz kommen, den Canon bereits bei der EOS R3 (Test) nutzt, also ein Stacked-Modell mit einer Auflösung von 24 MPix. Gleichzeitig soll bei der R6 Mark […]