Die Brennweite 24 mm findet man im Sigma Vollformat-Objektiv-Programm sowohl in Zooms wie auch in Festbrennweiten.

Das 14-24 mm F2,8 DG HSM | Art das 24 mm F1,4 DG HSM | Art gehören zu den Objektiven, die für DSLRs entwickelt wurden, zusätzlich aber auch für den Einsatz an spiegellosen Vollformatkameras mit Sony E-Mount und L-Mount angeboten werden.

Speziell für spiegellose Vollformatsystemkameras wurden die  Zooms 14-24 mm F2,8 DG DN | Art und 24-70 mm F2,8 DG DN | Art sowie zwei Festbrennweiten gerechnet.

Die beiden Festbrennweiten sind in der i-Series innerhalb aus der Contemporary-Familie zu Hause. Beide stehen mit E-Mount und L-Mount zur Wahl. Das 24 mm F3,5 DG DN | C kam im Dezember 2020 heraus und wurde im September 2021 durch das 24 mm F2 DG DN | C ergänzt.

Und das 24 mm F2 DG DN | C schauen wir uns nun an. Es kam an einer Sony A7 II zum Einsatz.

Der Unterschied in der Lichtstärke gegenüber dem bekannten F3,5 beträgt 1 2/3 Blendenstufen.

Das bedeutet, dass man das neue Objektiv um 1 2/3 EV länger aus der freien Hand einsetzen kann, ohne Verwacklungen befürchten zu müssen. Wo man zu  Blende 2 die 1/30 Sek. einstellen kann, braucht man zu Blende 3,5 schon 1/10 Sek. Das ist natürlich wichtig, aber man kann diesen Unterschied problemlos mit Hilfe eines Stativs ausgleichen.

Für die kreative Bildgestaltung ist es wichtiger ist, dass man mit dem 24 mm F2 eine doch sichtbar schmalere Schärfenzone erzielen kann, als mit dem 24 mm F3,5. Verbunden mit der Naheinstellgrenze von 25 cm macht das in Praxis schöne Spielereien mit steiler Perspektive und selektiver Schärfe möglich.

 

Die höhere Lichtstärke bringt es mit sich, dass das neue 24er größer und schwerer ist, als das F3,5: 72  x 70 mm gegenüber 49 x 64 mm und 365 g gegenüber 225 g. Das F2 braucht 62-mm-Filter, das F3,5

Zum Gewicht trägt bei beiden Objektiven der Tubus aus Magnesiumlegierung seinen Teil bei, und natürlich auch das Glas der Linsen. Beim 24 mm F2 DG DN | C sind es 13 Linsen in 11 Gruppen (darunter 1x FLD-Glas, 2x SLD-Glas, 2x Asphäre).

Das Objektiv macht einen grundsoliden und belastbaren Eindruck. Es ist aber nicht ganz abgedichtet, sondern weist nur eine Dichtung am Bajonett auf. Dazu kommt, dass die Frontlinse eine Schmutzabweisende Vergütung

Was auch fehlt, ist ein Stabilisator im Objektiv. Aber hier kann man sich auf die guten Wackelbremsen der Sony Vollformatkameras verlassen.

Design und Material haben zwar auf die Abbildungsleistung keinen Einfluss, aber einen großen auf den Spaß am Fotografieren – was übrigens nicht nur für die beiden 24er gilt, sondern für alle Objektive der i-Series.

Bei allen kommt nicht nur das gleiche Material zum Einsatz, sondern alle Objektive der I-Series folgen demselben Designprinzip. Dazu gehört der geradlinige Retro-Aufbau ebenso, wie die feine Riffelung der Einstellringe, die sich auch an den Streulichtblenden wiederfindet.

Außer der Streulichtblende aus Metall gehören zum Lieferumfang der I-Series-Objektive zwei vordere Objektivdeckel (beim 45 mm F 2,8 bin ich mir jetzt nicht ganz sicher). Der eine ist ein typischer Klemmverschlussdeckel aus Kunststoff, der andere ein Metallscheibe, die per Magnet an der Frontfassung hält und deutlich stylischer ist, als der Plastikdeckel. Allerdings ist damit ein Problem verbunden. Setzt man den Magnetdeckel auf, wenn die Streulichtblende richtig herum angesetzt ist, geht das zwar sehr gut – aber es ist ein ziemliches Gefummel, ihn herauszunehmen.

 

Bei den erwähnten Einstellringen handelt es sich um den Fokussierring (vorn) und den Blendenring (hinten). Die Ringe sind etwas dicker als der Tubus, was den Retro-Eindruck unterstützt.

Um den schön geschmeidig laufenden Fokussierring nutzen zu können, bringt man den AF/MF-Umschalter in die MF-Position. Das geht ein bisschen zu leicht und ich wunderte mich – selten, aber eben doch manchmal –,  dass plötzlich der AF der Sony nicht arbeitete.

Ein Blick aufs Objektiv brachte dann schnell Klarheit, denn nur in der AF-Position des Schalters ist eine recht große weiße Fläche zu sehen.

Um präzise zu fokussieren, dreht man den Ring langsam, um schnell eine größere Entfernung zu überbrücken dreht man ihn schneller.

Wie fast immer die Anmerkung, dass der Fokussierring wohl nur selten gebraucht wird. Der AF-Schrittmotor setzt die Kommandos der Kamera sehr schnell und leise um.

Beim Scharfstellen behält das Objektiv dank Innenfokussierung seine Länge bei.

Der Fokussierring greift auf den AF-Motor zu und entsprechend gibt keinen Anschlag bei kürzeste Einstellentfernung  bzw. bei der Unendlich-Einstellung.

Die kürzeste Einstellentfernung  liegt bei 24,5 cm, der größte Abbildungsmaßstab bei 1:6,7. Das 24 mm F3,5 in hier die bessere Wahl, den es wird ein größter Abbildungsmaßstab von 1:2 erreicht.

Besonders im Zusammenhang mit Filmaufnahmen ist erwähnenswert, dass Focus-Breathing eine Rolle spielt. Der Bildwinkel ist bei Einstellung auf unendlich sichtbar größer, als bei Aufnahmen aus geringer Entfernung.

Der Blendenring zeigt die Werte von F2 bis F22 in Zahlen, die Drittelschritte dazwischen mit Strichen. Der Ring läuft satt mit deutlichen Rastungen. Blendenringe bekommen von mit immer einen Daumen hoch. Das gilt auch hier.

Außer den Blenden kann man auch die A-Position für die Blendenautomatik nach Zeitvorwahl einstellen bzw. um die Blende am Kameragehäuse zu wählen. Aber wenn ich schon einen Blendenring zu Verfügung habe …

Dass man den Ring nicht ohne Rastungen drehen kann, könnte beim Filmen stören. Der geschmeidige Wechsel der Blende entfällt und das Klicken kann im Video zu hören sein, wenn man ein kamera-internes Mikrophon nutzt.

Schon die anderen Objektive der i-Series konnten überzeugen. Das Sigma 24 mm F2 DG DN | C macht da keine Ausnahme – im Gegenteil, es geht noch ein  Stückchen weiter.

Auflösungsvermögen und Kontrast sind schon bei ganz offener Blende hervorragend mit mit nur minimalem Nachlassen der Leistung zu den Bildecken hin.

Beim Abblenden bis F4 und F5,6 legt das Weitwinkel noch ein bisschen zu und die Ecken nähern sich der Bildmitte an.

Beugung macht sich erst bei der kleinsten Blende 22 sichtbar bemerkbar und kann in sehr vielen Fällen toleriert werden. Mit F16 und F22 kann man sehr schöne Blendensterne erzeugen.

Vignettierung, Verzeichnung und chromatische Aberrationen spielen keine praxis-relevante Rolle, solange man dien Korrekturfunktion der Kamera nutzt (entsprechend sind die Contemporary-Objektive ja auch konzipiert).

Das Gegenlichtverhalten sehr gut, auch mit einer hellen Lichtquelle im Bild.

Das Bokeh bei Blende 2 ist weich und sanft. Allerdings werden aus runden Unschärfescheibchen in  der Bildmitte Scheibchen mit ovalem Querschnitt, wenn sie näher an den Bildrand rücken („Katzenaugeneffekt“) und es sind „Zwiebelringe“ zu erkennen. Blende 2,8 bringt Besserung.

Alles in  allem ist das Sigma 24 mm F2 DG DN | Contemporary ein hervorragendes Objektiv, das geringe Größe und Gewicht mit einem präzise gefertigten belastbaren Tubus und sehr guter Handhabung kombiniert und diese Mischung mit top Abbildungsleistung und erschwinglichem Preis krönt.

 

BEWERTUNG FÜR DAS SIGMA 24 MM F2 DG DN | CONTEMPORARY
AN DER SONY A7 II

 

GUT – SEHR GUT – HERVORRAGEND – HERVORRAGEND PLUSHERVORRAGEND DOPPEL PLUS

 

 

 

 

 

Text und Bilder © Herbert Kaspar

Grafik © Sigma

 

PRAXISBILDER

Ein Klick auf eines der Praxisbilder bringt es in der Größe von 1800 Pixeln über die lange Seite auf Ihren Bildschirm. Die Bildgröße wurde im aktuellen Adobe Photoshop reduziert.

Zu einigen Bildern zeigen wir einen entsprechend gekennzeichneten 100-%-Crop aus dem darüber stehenden Originalbild. Die Originalbilder aus der Sony A7 II  sind 6000 x 4000 Pixel groß. 

Beachten Sie bitte, dass die Bildqualität, besonders die Farbwiedergabe, auch von den Einstellungen Ihres Monitors abhängt!

 

Objektiv Sigma 24 mm F2 DG DN | Contemporary
Kamera Sony A7 II

 

24 mm | F5,6 | 1/200 Sek. | ISO 100 | +0,3 EV
24 mm | F4,5 | 1/1250 Sek. | ISO 100 | -0,7 EV
24 mm | F22 | 1/160 Sek. | ISO 100
24 mm | F2 | 1/2500 Sek. | ISO 100
100-%-Crop aus dem Bild darüber
24 mm | F4,5 | 1/500 Sek. | ISO 100
100-%-Crop aus dem Bild darüber
24 mm | F11 | 1/160 Sek. | ISO 100
24 mm | F3,5 | 1/2500 Sek. | ISO 100
24 mm | F5,6 | 1/250 Sek. | ISO 100
24 mm | F2 | 1/4000 Sek. | ISO 100 | Tonwertkorrektur in Adobe Photoshop für mehr Dramatik
24 mm | F8 | 1/160 Sek. | ISO 100 | Tonwertkorrektur in Adobe Photoshop für mehr Dramatik
24 mm | F4 | 1/500 Sek. | ISO 100
24 mm | F4 | 1/320 Sek. | ISO 100
100-%-Crop aus dem Bild darüber
24 mm | F4 | 1/400 Sek. | ISO 100 | +1 EV
24 mm | F8 | 1/125 Sek. | ISO 100 | +1 EV
24 mm | F2 | 1/40 Sek. | ISO 100 | +0,3 EV
24 mm | F2,8 | 1/20 Sek. | ISO 100 | +0,3 EV
24 mm | F4 | 1/13 Sek. | ISO 100 | +0,3 EV
24 mm | F2 | 1/60 Sek. | ISO 2000 | Ausschnitt
24 mm | F2,8 | 1/60 Sek. | ISO 4000 | Ausschnitt

 

Bilder © Herbert Kaspar