Nachdem die Sony A7 IV bereits in den letzten Tagen unsere Berichterstattung dominiert hat, wurde das neue Vollformat-Modell von Sony heute offiziell vorgestellt. Wie nicht anders zu erwarten war, haben sich die meisten Gerüchte als wahr erwiesen.
Rein optisch ist die neue Sony A7 IV sofort als Mitglied der Alpha-7-Familie zu erkennen. Auch die vierte Version besitzt die bekannte industrielle Formensprache. Das Gehäuse ist konkret von A7S III bekannt und profitiert davon, dass auch das Kühlungskonzept von der Video-Schwester übernommen wurde. So kommt es nicht zu Problemen bei besonders langen Videoaufnahmen. Das Einstellrad für Korrekturfaktoren in der hinteren rechten Ecke auf der Oberseite wurde durch ein programmierbares Rad ersetzt, das verriegelt werden kann. Vor diesem Rad liegt der Movie-Auslöser.
Herzstück der vierten Alpha-7-Geneation ist ein neu entwickelter Vollformat-Sensor, der mit 33 MPix auflöst und rückseitig verdrahtet wurde. Die Dynamikumfang wird von Sony mit 15 Blendenstufen angegeben. Der maximale ISO-Wert liegt bei ISO 204.800.
Als Bildprozessor kommt der BIONZ XR zum Einsatz, der so vom aktuellen Top-Modell, der Sony Alpha 1 übernommen wurde.
Gerade beim Autofokus soll der Prozessor seine Vorteile ausspielen können. Insgesamt werden 759 AF Punkte geboten. Im AF-S-Modus kann bis EV -4 fokussiert werden. Echtzeit-Tracking, auch bei Hunden und Vögeln ist möglich.
Keine Verbesserung gegenüber der Sony A7 III ist bei der Serienbildgeschwindigkeit zu auszumachen. Diese liegt weiterhin bei 10 Bildern/Sekunde. Allerdings soll der AF hier noch besser arbeiten. Es können bis zu 828 JPEG-Aufnahmen ohne Unterbrechung aufgenommen werden – wenn denn die Speicherkarte schnell genug ist.
Der Monitor wurde dreh- und schwenkbar ausgeführt und kann neben das Gehäuse geklappt werden. Dank seiner berührungssensitiven Oberfläche kann er in das Bedienkonzept mit einbezogen werden. Der Sucher basiert auf der OLED-Technik und löst mit 3,69 Millionen Bildpunkten auf.
4K-Videos mit 30 fps können, wie bereits bekannt war, aus einem 7K-Signal erzeugt werden. FullHD können mit bis zu 120 fps produziert werden. Der Echtzeit-Augenautofokus für Tiere funktioniert übrigens auch bei Video-Aufnahmen. Erstmals gibt es eine Kompensation für “Focus Breathing”, welche mit Sony-Objektiven funktionieren soll. Colour-Sampling ist bis hin zu 10 bit 4:2:2 möglich.
Natürlich dürfen in der heutigen Zeit auch die Verbindungsmöglichkeiten nicht zu kurz kommen. So gibt es eine dauerhafte Bluetooth-Verbindung nach dem ersten Pairing. WLAN steht im 5 GHz-Netz zur Verfügung. Kabelgebunden gibt es USB 3.2 Gen2. Dann kann die Kamera auch direkt als Streaming-Gerät genutzt werden. Es sind auch entsprechende Filter vorhanden, um beispielsweise die Haut besonders glatt wirken zu lassen.
Wie man es von einem Body dieser Klasse erwarten kann, wurde er gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet, sodass es keine Probleme geben sollte, wenn die A7 IV bei schlechtem Wetter eingesetzt werden sollte. Das Gehäuse misst 96,4x 131,3 x 79,8 mm.
Die Sony A7 IV soll Anfang Dezember in den Handel kommen. Der Body wird 2.800 Euro kosten. Man darf gleichzeitig darauf hoffen, dass wir im Weihnachtsgeschäft eine günstigere A7 III sehen werden, die langfristig den Preis der A7 II als Preis-Leistungs-Modell einnimmt.