Nach der Corona-Zwangspause im vergangenen Jahr endlich wieder ein d-pixx foto Workshop. Zum zweiten Mal zieht es uns an den Bodensee, genauer gesagt wieder nach Friedrichshafen, wieder ins Hotel City Krone.
TAG 1 | 2. Oktober 2021
Zwischen Hammelburg, der fränkischen Heimat der d-pixx foto und, nebenbei bemerkt, durchaus besuchenswert, und Friedrichshafen liegen rund 360 km (zu viele davon über rumpelige Betonplatten aus der Autobahnsteinzeit) und 17 Autobahnbaustellen (wenn wir uns nicht verzählt haben). Nicht zu vergessen die letzten Kilometer im zähestflüssigen (das steht so nicht im Duden, ist aber sachlich richtig) Verkehr ab Lindau.
Trotz alledem kommen wir, meine Frau Heidi und ich, am 2. Oktober nicht nur gut durch, sondern finden auch eine Lücke auf dem Parkplatz des Hotels City Krone, wo unser zweiter d-pixx foto Bodensee-Workshop wieder stattfinden soll. Geplanter Beginn: 15 Uhr.
Wir sind früh genug da, um in Ruhe ausladen zu können. Unter anderem mit dabei:
Zwei Fototaschen mit einer Nikon Z 7, einer Nikon Z 5 und drei Objektiven aus dem Nikon Z Programm für mich (ein gesonderter Bericht darüber ist in Arbeit, einen ähnlichen zweiteiligen Artikel über eine Reise nach Ostfriesland mit zwei Tamron Objektiven finden Sie hier und hier) und eine kleine Fototasche mit einer kleinen leichten Fujifilm X-E4 und einem kleinen leichten XF-Zoom für Heidi, die wieder für dokumentarische Bilder sorgen wird.
Da auch dieses Mal Available-Light- und Nachtaufnahmen geplant sind, ist auch mein altes Kaiser Tiltall Stativ dabei, dazu ein Tischstativ und ein Balgengerät von Novoflex für Makroaufnahmen im Trockenen, sollte das Wetter zu schlecht werden.
Nicht zu vergessen die Bocksbeutel mit fränkischem Rot- und Weißwein und die Flaschen mit fränkischem Bier. Diese Mitbringsel für die abendlichen Bildbesprechungen gehören zu unseren Workshops wie der selbst gebackene Kuchen und die selbst gebackenen Nussecken für den Begrüßungs-Kaffee und die Pausen zwischen den Theorie-Einheiten.
Und natürlich kommt ein großer Koffer mit, in dem auch Pullover liegen, denn die Wettervorhersagen sprechen von Regen und Wind und von Temperaturen, die mit einem sonnig-goldenen Oktober wenig zu tun haben.
Wie das aussehen kann, haben wir zwei Wochen zuvor erlebt, als wir noch einige Vorbereitungen vor Ort trafen.
Dicke, graue Wolken über dem See und dem Kloster Hofen (auch als Schloss Friedrichshafen bekannt) …
… und überall Nässe.
Aber wir hoffen das Beste und freuen uns auf den See …
… der auch bei diesigem Wetter seine Reize hat, auf Friedrichshafen mit dem …
… Zeppelin-Museum und auf Lindau …
… mit dem bekannten Hafen.
Die Zeit, bis die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eintreffen, reicht dann gut, um meinen Laptop und den Beamer im Konferenzraum zusammenzubringen, das Begrüßungsbild …
… auf die Leinwand zu bringen, Kuchen und Nussecken aufzustellen, sich mit der Bedienung des nagelneuen Kaffeeautomaten vertraut zu machen und entspannt zu warten.
Dann trudeln sie ein. Susanne, Gunter und Jürgen, die wir von früheren Workshops kennen, Marika, Josef und Raymund, die wir noch nicht persönlich kennen gelernt, mit denen wir aber in unserem Forum schon nette Kontakte hatten. Ein bisschen später kommen Hannes (auch ein Wiederholungstäter) und Wolfgang, den wir bislang nur aus der vorangegangen E-Mail-Korrespondenz kennen. Die beiden hatten einen Zeppelinflug gebucht und sind von diesem Erlebnis begeistert.
Es folgen Small Talk, Kaffee und Kuchen, ich zeige ein paar Bilder von Motiven und Locations, die wir erkunden werden, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellen sich mit ein paar Lieblingsbildern vor und dann geht es auch schon hinaus zu einem ersten Fotospaziergang. Das noch gute Wetter muss ausgenutzt werden.
Der Weg führt zum See, fast vor der Haustür des Hotels, dann zum Schloss-Steg und von dort zu einer kleinen Plattform mit Bäumen und Bänken. Der Fußweg ist rund 1,2 km lang. Bei Schrittgeschwindigkeit ist diese Entfernung in rund 20 Minuten zu bewältigen – vorausgesetzt, man geht zügig durch. Natürlich gehen Fotobegeisterte nicht zügig durch. Es gibt einfach zu viele Motive schon an der Uferpromenade, bei denen man stehen bleiben muss. Als da wären …
… die Fontäne vor den fernen Bergen …
… Wassersportgeräte im flachen Wasser …
… und diverse Kunstwerke. Auch das Graf-Zeppelin-Haus …
… bietet sich für einen Foto-Stopp an.
Von da ist es dann nicht mehr weit zum Schloss-Steg …
… von wo man den Endpunkt unseres ersten Foto-Spazierganges schon sehen kann.
Aber am Ende des Weges haben wir keine Zeit zum Verweilen. Wir müssen uns sputen, denn für das erste gemeinsame Abendessen im Hotel Schwanen, gleich um die Ecke vom Workshop-Hotel, ist der Tisch um 18:30 reserviert.
Das Essen im Schwanen ist sehr lecker, die Portionen sind sehr groß und entsprechend sehr zufrieden begeben wir uns auf einen zweiten Fotospaziergang, um Available Light Aufnahmen zu machen.
Motive sind der …
(leider nur spärlich) beleuchtete Molenturm …
… die Uferpromenade mit ihren Schaufenstern (und manchmal Passanten davor) …
… das Zeppelinmuseum im Ganzen …
… und im farbenfrohen Detail …
… und natürlich der merkwürdige „Knubbel“ am Medienhaus.
Die Bildbesprechung muss entfallen – es war nicht genug Zeit, um die passenden Bilder auszuwählen.
TAG 2 | 3. Oktober 2021
Nach dem sehr guten Frühstück schlägt im Konferenzraum die Stunde der Wetter-Apps. Sie sagen ordentliches Wetter voraus, weniger schönes für den folgenden Tag.
Beschluss: Wir fahren mit der Bahn nach Lindau.
Der Weg zum Bahnhof ist kurz. Den Kampf mit dem störrischen Fahrkartenautomaten (Deutsche Bahn und Digitalisierung – zwei Welten begegnen sich) gewinnen wir schließlich. Wir sind pünktlich am Bahnsteig. Der Zug nicht. (Deutsche Bahn und Pünktlichkeit – zwei Welten begegnen sich).
Die Aussicht aus dem Obergeschoss des Doppeldecker-Zuges ist dann aber schön, und dass der Bahnhof in Lindau sehr zentral liegt, ist angenehm.
Erstes Ziel auf der Insel: Die See-Halle und das gegenüberliegende Parkhaus.
Wie schon am Vortag: Es dauert viel länger, als die Wegstrecke es vermuten lässt, denn es gibt unterwegs dieses und jenes Motiv zu entdecken, etwa …
… den Diebs-Turm mit seinem bunten Dach, der auch als Spiegelbild eine gute Figur macht …
… oder die mit (ausnahmsweise kunstvollen) Graffitis verzierte Brücke über die Bahngeleise.
Dann kommen wir aber doch noch zu den beiden geradlinig gestalteten modernen Gebäuden, die beide mit ihrer kräftig-orange Außenhaut einen schönen Kontrast zum blau-weißen Himmel bilden.
Sie bieten sich natürlich im Ganzen als Motive an, aber auch …
… Ausschnitte lenken unsere Blicke auf sich.
Kommen wir von dort durch die Innenstadt zügig zum Hafen? Natürlich nicht. Es locken zu viele Motive, wie …
… Spiegelungen im Schaufester einer Kunsthandlung …
… das alte …
… und das neue Rathaus …
… oder der Lindavia-Brunnen, in dessen Becken herbstliche Blätter schwimmen.
Am Hafen legen wir fest, wann wir uns am Bahnhof treffen wollen und gehen dann getrennte Wege, um Motive zu suchen … und zu finden.
Der Klassiker „Hafeneinfahrt“ schafft es wohl auf jedes Speicherkärtchen …
… auf eines gleich mehrfach, um dann zu einem Composing zusammengefügt zu werden.
Wer ein paar Spritzer nicht scheut (der Wind ist kräftig und der See entsprechend unruhig) …
… macht sich auf den Weg zum Löwen, der die Hafeneinfahrt bewacht.
Am Bahnhof angekommen stellen wir dann fest, dass die alte Halle aus den 1910er für einige Aufnahmen gut ist, …
… etwa vom Leuchter …
… oder der alten Uhr.
Die Rückfahrt startet zu unserem Erstaunen tatsächlich pünktlich.
Bis zum leckeren Abendessen im Rathaus Café ist dann Zeit, Bilder für die Bildbesprechung auszusuchen. Sie fällt an diesem Abend länger aus, da ja die Bildausbeute des Vortages mit berücksichtigt werden muss. Kleine Verbesserungsvorschläge setze ich dabei live und ohne Netz und doppelten Boden im Adobe Photoshop um – und vermisse meine beiden Bildschirme aus der Redaktion doch sehr.
Text: Herbert Kaspar
Fortsetzung folgt am Donnerstag, 14.10.2021
Viele Grüße Susanne
Ich freue mich schon auf den zweiten Teil.