Mit der Nikon Z 50 ist bereits eine spiegellose Systemkamera mit APS-C-Sensor im Nikon Programm. Ihr wird nun die neue Nikon Z fc zur Seite gestellt.
Vorab ein Hinweis: Heute, am 29.6.2021, wird die neue Kamera in einem Live-Online-Event präsentiert … und zwar um 17:00 Uhr. Fussballfans können dann rechtzeitig zum EM-Spiel Deutschland gegen England wechseln. (Mein Tipp: 7:6 nach Elfmeterschießen.) Hier Klicken, um u. a. zu sehen und zu hören, was zwei Fotografen zu berichten haben, die schon mit der Nikon Z fc arbeiten durften.
UPDATE Ich finde meinen Tipp immer noch gut – leider haben sich die Mannschaften nicht daran gehalten!
Von der Nikon Z fc werden sich alle Fotografinnen und Fotografen angesprochen fühlen, die sich einerseits eine Kamera im Stil einer klassischen SLR der 1970er / 1980er Jahre wünschen, andererseits aber auf die Annehmlichkeiten und die Ausstattung einer modernen spiegellosen Systemkamera nicht verzichten möchten.
Die Nikon Z fc orientiert sich am Design einer Nikon FM2, wie es in der Pressemitteilung heißt. Wer sich aber vor gut 40 Jahren für Nikon DSLRs interessierte, erkennt in der Z fc sicher auch eine FE2 wieder … Im Bild oben: die Nikon FM.
Typisch für die 70er und 80er Jahre ist die Zweifarbigkeit: Deck- und Bodenplatte sind in silber gehalten, der restliche Body ist mit einer strukturierten Belederung versehen (ob es Leder ist wird sich zeigen, wenn die Kamera zum Praxistest in der Redaktion ist). Das Gehäuse besteht aus Magnesiumlegierung (Front) und Kunststoff.
Sehr schön: Wie bei den Vorbildern sind auch bei der Z fc die Flanken des kantigen Sucheraufbaus schwarz beledert … und auf seiner Frontseite ist das alte Nikon Logo eingraviert!
Bei der Entwicklung der Z fc haben die Designer der Versuchung widerstanden, der Kamera einen Handgriff zu spendieren. Wer früher mit SLRs dieser Klasse gearbeitet hat, weiß, dass man auch ohne Griff gut damit zurecht kommt.
Auch bei der Bedienung der Z fc ist viel Nostalgie im Spiel. Das führt dazu, wie bei ähnlichen Modellen anderer Hersteller auch, dass man schnell und intuitiv mit der Kamera umgehen kann.
Es gibt drei große, griffige Wahlräder
- für die Empfindlichkeiten von ISO 100 bis 51.200 (linke Schulter)
- für die Verschlusszeiten von 1/4000 Sek. bis 4 Sek. in ganzen Stufen (rechte Schulter innen)
- für die Korrekturfaktoren von +3 bis -3 EV in Drittelschritten (rechte Schulter außen).
Wenn man das Verschlusszeitenrad auf 1/3Step stellt kann man die Verschlusszeiten in Drittelschritten bis 30 Sek. einstellen, und wenn man das Korrekturfaktorenrad auf C stellt, steht ein größerer Korrekturbereich zur Verfügung.
In beiden Fällen nimmt man dann die Änderungen mit einem der beiden schön geriffelten Einstellräder vor. Sie schauen im Griffbereich des rechten Zeigefingers bzw. des rechten Daumens aus dem Gehäuse.
Ob man mit Voll-, Programm-, Zeit- oder Blendenautomatik oder lieber mit manueller Zeit- und Blendeneinstellung arbeiten möchte, stellt man an einem Schalter unter dem Empfindlichkeitswählrad ein. Die Blende wird, nicht ganz nostalgisch aber effektiv, auf einem Mini-LCD-Monitor auf der rechten Schulter angezeigt.
Wenn man mag, kann man den Fokussierring des Objektivs zum Blendenring umfunktionieren.
In das Umfeld der Belichtungssteuerung gehört auch, dass Belichtungskorrekturen nun bei der Arbeit mit Vollautomatik möglich sind und dass mit 20 Creative-Picture-Control-Einstellungen die Farben nach Wunsch angepasst werden können.
Auf der Rückwand ist dann Schluss mit Nostalgie. Hier findet man eine 8-Richtungswippe, die typischen Tasten einer modernen Digitalkamera (mit der Nikon-typischen i-Taste für den Zugang zum Schnellmenü)… und natürlich den Rückwandmonitor. Er hat mit 1,04 Mio. RGB-Dots dieselbe Auflösung wie der Monitor der Z 50, ist aber mit einer Diagonalen von 3“ gegenüber 3,2“ etwas kleiner. Ein Grund dafür dürfte sein, dass der Monitor der Z fc zur Seite geschwenkt und dann um die Längsachse gedreht werden kann, während sich der Bildschirm der Z 50 nur nach oben und unten schwenken lässt. Beide weisen Touch-Screen-Funktionalität auf.
Unter der nostalgischen Schale steckt ein hochmoderner Kern, der in vielen Punkten dem der Z 50 entspricht.
Die Eckdaten im Schnelldurchlauf:
- Sensor CMOS-Sensor im APS-C- / DX-Format mit 20 MPix (max. 5568 x 3712 Pixel)
- Empfindlichkeitsbereich ISO 100 – 51200 (erweiterbar bis ISO 204.800)
- Autofokus Hybrid-AF mit 209 Messpunkten / Augen- und Tiererkennung möglich
- Verschluss 1/4000 Sek. – 30 Sek.
- Sucher EVF / OLED-Bildschirm mit 2,36 Mio. RGB-Dots / Vergrößerung 0,68x [@KB]
- Monitor 3“-Touchscreen mit 1,04 Mio. RGB-Dots, beweglich in 2 Achsen
- Serienbildschaltung bis 11 B/Sek.
- Moviefunktion 4K 30p ohne Beschnitt / FHD 120p / Time-Lapse
- Datenformate JPG / NEF 12 oder 14 Bit
- Speicherung 1x SD UHS-I
- Konnektivität WiFi / Bluetooth
- Anschlüsse USB Typ C (auch für Stromversorgung während des Betriebs, Akkuladung)
- Abmessungen ca. 135 x 94 x 44 mm
- Gewicht ca. 395 g
Auch Bilder aus der Nikon Z fc können über die SnapBride App geteilt werden. In der Version 2.8 bietet sie eine neue gestaltete Oberfläche und zwei Modi. „Vordergrund“ baut nur eine Verbindung auf, wenn die App aktiviert ist, „Hintergrund“ stellt eine dauerhafte Verbindung her und Bilder werden auch übertragen, wenn die App nicht aktiv ist, was aber den Akku der Kamera stärker belastet.
Verfügbarkeit
voraussichtlich ab Ende Juli 2021
Preise (UVP)
Nikon Z fc Gehäuse …… 999,- €
Nikon Z fc Kit mit Z 28 mm 1:2,8 SE …… 1249,- €
Nikon Z fc Kit mit Z DX 16-50 mm Silver Edition …… 1149,- €
Nikon Z fc Kit mit Z DX 16-50 mm Silver Edition + Z DX 50-250 mm VR …… 1389,- €
EINFÜHRUNGSANGEBOT
bis zum 30.9.2021 kann man durch das Einführungsangebot 100, € sparen.
Alle Informationen dazu sind unter diesem Link zu finden.
Irgendwie schon, wie damals mit der Df noch zu DSLR-Zeiten.
FE (2) / FM (2) waren meine ersten ‚richtigen‘ Kameras … lang, lang ist‘s her.
[…] gibt es keine Unterschiede zur normalen Nikon Zfc, optisch dafür umso mehr. Nikon hat sich von HERALBONYs Mission “Radiate Your Colour” […]