Nach rund zwei Jahren werden die ersten beiden spiegellosen Vollformat-Systemkameras von Nikon – die Nikon Z 6 und die Nikon Z 7 – durch verbesserte Modelle zunächst ergänzt und nach einer Übergangszeit auch ersetzt. Aktuell, das heißt Mitte Januar 2021, ist das Start-Duo noch im Angebot.
Die beiden neuen heißen Nikon Z 6II und Nikon Z 7II und sie unterscheiden sich im Wesentlichen durch den Sensor, der bei der Nikon Z 6II eine Auflösung von 24,3 MPix bietet, während bei der Nikon Z 7II 45,7 Mio. Pixel auf dem Vollformat-Chip untergebracht sind. Die maximale Bildgröße bei der Z 7II beträgt 8256 x 5504 Pixel, kleinere Größen können im Menü eingestellt werden.
Mit 45,7 MPix spielt die Nikon Z 7II in der Auflösungs-Oberklasse mit.
Dort tummeln sich im Moment auch die DSLM Sony A7R II mit 60 MPix und drei DSLR-Kameras, nämlich die Canon EOS 5DS und EOS 5DS R mit je 50,6 MPix und die Nikon D850 mit 45,7 MPix.
Wer noch höher hinaus möchte, muss dann zu einer Mittelformatkamera greifen. Da bietet z. B. die Fujifilm GFX 100 die namensgebenden 100 MPix, kostet aber (ohne Objektiv) auch knapp 11.000 €!
Zurück zum Top-Modell der Nikon Z Serie (zum aktuellen Top-Modell, denn nach oben ist ja noch Platz für eine Z 8 oder Z 9).
Am Gehäuse, das wieder aus einer Magnesiumlegierung besteht und gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtet ist, hat sich im Vergleich zur Z 7 auf den ersten Blick nichts geändert. Dass es 2 mm tiefer und 30 g schwerer ist, kann man den technischen Daten entnehmen – in der Praxis fällt das nicht auf.
Ein Grund für die minimalen Zuwächse dürfte der Unterschied sein, den man auf den zweiten Blick auf der rechten Schmalseite des Gehäuses entdeckt.
Die Nikon Z 7 und Z 6 wurden oft kritisiert, weil hier nur ein Slot für eine XQD-Speicherkarte zu finden ist. XQD-Karten sind zwar sehr schnell und sehr robust – leider aber auch sehr teuer.
Bei Nikon hörte man auf die Fotografen, und so sind die Z 6II und Z 7II nun jeweils mit zwei Laufwerken ausgestattet. Neben dem Slot für eine XQD-Karte findet man einen für eine SD-Karte. UHS-II wird unterstützt und entsprechend geht es auch hier flott zur Sache.
Wer eine sehr kompakte DSLM von Nikon möchte, sollte einen Blick auf die Z 5 werfen. Die Z 6II und Z 7II sind, wie die ersten Ausgaben, ein wenig größer. (Neben einer Nikon D850 wirken sie dann aber doch wieder zierlich.)
Wie die Schwestermodelle liegt die Z 7II dank des tiefen Handgriffs mit der Mulde für die Fingerspitzen und der Daumenauflage auf der Rückwand sehr gut in der Hand, auch wenn eine Session einmal länger dauert.
Wer oft mit einem großen Objektiv wie dem Z 70-200 mm 1:2,8 S fotografiert, sollte allerdings doch über die Anschaffung des Handgriffs MB-N11 nachdenken. Dann liegt die Aufnahmeeinheit ausgewogener in der Hand (und man hat einen zweiten Akku und Einstellelemente für Hochformataufnahmen zur Verfügung).
Wie das Gehäuse entspricht auch das Layout der Einstellelemente dem der Z 6 und Z 7. Für Änderungen gibt es auch keinen Grund.
Weil gerade vom Handgriff die Rede ist: Zwischen diesem und dem großen Bajonett sind die beiden Fn-Tasten untergebracht. Die Standardbelegungen (Weißabgleich auf Fn1 und Fokusmodus auf Fn2) kann man ändern, wie man auch die Tasten AF-ON, OK und den Movie-Auslöser umbelegen kann – man muss sich nur merken, was man wohin geschoben hat.
Auf dem Handgriff wird der Auslöser vom Hauptschalter umgeben. Für mich ist das der beste Ort am Gehäuse für den Hauptschalter, denn man ist mit einem schnellen Griff aufnahmebereit.
Hinter dieser Kombi findet man die Tasten für Belichtungskorrekturfaktoren und ISO-Werte sowie den Movie-Auslöser.
Ein Einstellrad ragt auf der Vorderseite oben aus dem Handgriff, ein zweites Einstellrad ist in der linken hinteren Ecke der Deckplatte untergebracht. Die Funktion der Räder ändert sich mit dem Modus, in dem die Kamera genutzt wird. Beide Räder sind griffig geriffelt und lassen sich sicher bedienen.
Zwischen dem oberen Einstellrad und dem Sucheraufbau informiert ein Statusmonitor über wichtige Aufnahmedaten.
Auf dem Sucheraufbau ist der Zubehör-/Blitzschuh zu finden. Eine Blitzbuchse für die Einbindung der Kamera in eine Studioblitzanlage gibt es nicht. Durch verschiedene Möglichkeiten, Studioblitze kabellos auszulösen, fällt das aber nicht sehr ins Gewicht.
Auf der linken Gehäuseschulter ist wieder das Betriebsartenwählrad untergebracht, das sich in sieben Positionen verriegeln lässt.
Man hat die Wahl zwischen Programmautomatik mit Shiftfunktion, Zeit- und Blendenautomatik und dem manuellen Belichtungsabgleich (PASM-Modi). Motivprogramme gibt es zwar keine, dafür aber eine Vollautomatik, die sehr gute Entscheidungen trifft. Außerdem kann man drei „Programme“ selbst gestalten und aufrufen, indem man das Rad auf U1, U2 oder U3 einstellt.
Unterhalb des Betriebsartenwählrades würde ich mir das Einstellrad für die Serienbildschaltung inkl. Selbstauslöser wünschen, wie man es etwa von der D850 und anderen Nikon DSLRs kennt. Vielleicht gibt es das dann bei der Z 7III …
Auf der Rückwand tummelt sich ein Dutzend Einstellelemente.
Oberhalb des Rückwandmonitors liegen die Wiedergabe- und die Löschtaste links vom Okular. Mit dem Schalter rechts davon wechselt man zwischen Foto- und Moviemodus, womit auch der Wechsel vom Seitenverhältnis 3:2 zu 16:9 verbunden ist.
Rechts vom Rückwandmonitor findet man dann den lobenswerten Mini-Joystick und die Acht-Richtungs-Wippe, mit denen man das AF-Messfeld bzw. die AF-Messfeldgruppe dorthin schieben kann, wo man sie braucht. In der Mitte der Wippe wie gewohnt die OK-Taste.
Darunter liegen die Tasten, mit denen man Bilder auf den Monitoren vergrößern und verkleinern kann, die Menu-Taste und die Taste, die Zugang zu den Bildfolgefunktionen bringt. Wie gesagt: Für die Wahl der Bildfolgefunktionen gibt es im eigenen Hause eine bessere Lösung. Durch Doppelbelegung kann mit diesen Tasten auch die Hilfe-Funktion ausgerufen werden.
Das Hauptelement auf der Rückwand ist natürlich der Monitor, der eine Diagonale von 3,2“ aufweist, das ist in dieser Kameraklasse üblich.
Der Monitor ist neigbar gelagert und kann maximal um 90° nach oben und 45° nach unten geschwenkt werden. Damit ist sozusagen die Pflicht erfüllt. Die Kür wäre, wenn man den Monitor nach links schwenken und dann drehen könnte.
In den allermeisten Aufnahmesituationen ist mir der Monitor recht, so wie er ist. Nur bei Hochformataufnahmen hätte ich gern die Schwenk- und Drehversion – die von Vloggern natürlich immer bevorzugt wird, damit sie sich bei der Arbeit sehen können.
Die Oberfläche des Monitors ist berührungsempfindlich. Das z. B. macht die Positionierung des AF-Messfeldes bei Stativaufnahmen einfach (man kann auch gleich auslösen). Eine Touch-Pad-Funktion (Verschieben des AF-Feldes mit dem Finger auf dem Monitor im Suchermodus) gibt es nicht, das ist aber wegen des gut handzuhabenden Mini-Joysticks kein Problem.
Auch beim Betrachten aufgenommener Bilder ist der Touchscreen-Monitor hilfreich. Darüber hinaus macht er auch die Arbeit mit dem Hauptmenü und dem Schnellmenü einfach.
Das Nikon-typisch aufgebaute farbenfrohe Hauptmenü ist sehr umfassend und macht entsprechend ab und an tüchtiges Scrollen nötig. Dafür findet man aber auch eine Ausstattungsvielfalt, die bei den meisten Fotografen keine Wünsche offen lassen dürfte – von HDR-Aufnahmen über eine Fokusreihenautomatik bis hin zur RAW-Entwicklung in der Kamera.
Das Quickmenü besteht aus zwei Zeilen, die jeweils für sechs Icons Platz bieten. Welche Icons, sprich: welche Funktionen man hier sehen möchte, kann man selbst bestimmen.
Bei der Aufnahme immer wieder praktisch: 3D-Wasserwaage für die schnelle exakte Ausrichtung der Kamera, Histogramm für die schnelle Belichtungskorrektur und Rasterlinien für die Überprüfung des Bildaufbaus.
Auf der linken Schmalseite des Gehäuses sind die Anschlüsse untergebracht: Mini-HDMI und USB-C für die allgemeine Konnektivität, Mikrofon- und Kopfhörerbuchse für die Videografen. Dazu kommt der Anschluss für die Kabelfernbedienung.
Leider liegen alle unter den typischen Gummi-Flappen, die ich eben nicht mag, weil sie nicht einfach offenbleiben – aber man kommt natürlich trotzdem damit klar.
Der Zugang zum Akkufach ist wie gewohnt rechts in der Bodenplatte – so weit rechts, dass es in der Regel keine Kollision mir einer Standard-Schnellwechselplatte gibt.
Wichtig für Fotografen und Filmer: Im Akkufach sitzt ein neuer Akku mit höherer Leistungsfähigkeit. Die Z 7II wird mit dem neuen EN-EL15c geliefert, der länger durchhält. Je nachdem, ob man Sucher oder Monitor nutzt, wie oft man Bilder anschaut oder Einstellungen im Menü vornimmt kommt man auf um die 400 Bilder.
Apropos „Laden“: Die Z 7II kann über den USB-C-Anschluss den Akku in der Kamera laden und auch beim Fotografieren direkt mit Strom versorgen. Es gehört aber auch eine Ladeschale zum Lieferumfang: Daumen hoch, da können sich andere Hersteller ein Scheibchen abschneiden! Die Ladeschale ist auch wichtig, wenn ältere Akkus der Serie weiterwendet werden sollen.
Leider nicht zum Test in der Redaktion war der neue Handgriff MB-N11, der wie schon der MB-N10 zur Z 6 / Z 7 einen zweiten Akku ins Spiel bringt, aber anders als dieser auch Einstellelemente für Hochformataufnahmen bietet.
Der elektronische Sucher (EVF) mit OLED-Monitor entspricht denen der anderen Z Modelle mit Vollformatsensor – das heißt: Der Sucher mit 3,69 Mio. RGB-Dots (oder 1,23 MPix) ist immer noch sehr gut, auch wenn es schon bessere Sucher gibt, etwa in der Canon EOS R5 mit 5,76 Mio. RGB-Dots. An der Vergrößerung von 0,8x gibt es nichts zu meckern. Auch wenn keine D850 zum direkten Vergleich bereitstand, möchten ich behaupten, dass der EVF der Z 7II so gut ist wie der TTL-Sucher der DSLR.
Zwischen Sucher und Rückwandmonitor kann man manuell mit dem Knopf am Sucheraufbau wechseln, aber praktischer ist natürlich die Automatik, die erkennt wenn man die Kamera ans Augen nimmt und davon entfernt.
Die Z7 II bietet die üblichen Vorteile elektronischer Sucher und von Rückwandmonitoren.
Zum einen können Informationen und Hilfsmittel eingeblendet werden. Die 3D-Wasserwaage hilft bei der Ausrichtung der Kamera, das Histogramm beim Bildaufbau und das Raster beim Bildaufbau (und der Ausrichtung).
Und was nicht vergessen werden darf: Im EVF sieht man das Motiv noch, wenn es im TTL-Sucher schon zappenduster ist.
Beim Sensor hat sich gegenüber der Z 7 nichts getan. Es ist der gleiche Vollformat-CMOS-Chip in BSI-(Backside Illumination)-Ausführung, der eine Auflösung von 45,7 MPix aufweist. Die größten Bilder sind dann 8256 x 5504 Pixel groß.
Der Sensor ist beweglich gelagert und auch die Z 7II bietet einen 5-Achsen-Bildstabilisator im Gehäuse (IBIS). Wenn ein Objektiv mit Stabilisator verwendet wird (VR-Objektiv), teilen sich die beiden Stabilisatoren die Arbeit. Bei Objektiven ohne VR übernimmt der IBIS sie allein. Das heißt, dass man auch beim Fotografieren mit einem älteren Objektiv, das per FTZ-Adapter an die Z 7II gesetzt wird, die Vorteile des Stabilisators genießt.
Nikon verspricht einen Ausgleich von bis zu 5 Verschlusszeitenstufen gegenüber der Freihandgrenze und die Z 7II hält dieses Versprechen.
Der Empfindlichkeitsbereich erstreckt sich im Standardmodus von ISO 64 bis ISO 25.600 und kann auf ISO 32 bis ISO 102.400 erweitert werden. Auf praxisfremde Extremwerte von mehreren Millionen ISO wurde verzichtet. Gut so.
Natürlich gibt es eine ISO-Automatik. Sie ist sehr nützlich, wenn man bei wechselnden Lichtverhältnissen dieselbe Zeit/Blenden-Kombination beibehalten möchte – etwa in der Landschafts- oder Architekturfotografie unter einem Himmel mit ziehenden Wolken. Wie weit die Automatik den ISO-Wert nach oben schrauben darf, kann man festlegen.
Neu ist, dass der Sensor nicht mit einem, sondern mit zwei EXPEED 6 Bildprozessoren zusammenarbeitet. Das soll auch dazu beitragen, dass die Abbildungsleistung bei wenig Licht und hohen ISO-Werten zu steigern. Das ist bei kritischer Betrachtung auch der Fall, aber im Fotoalltag nichts, was sofort ins Auge springt.
Im Zusammenhang mit dem doppelten EXPEED 6 ist auch die etwas schnellere Serienbildfunktion sehen. Die Z 7II kommt auf 10 B/Sek. Kleiner Wermutstropfen: Das gilt nur, wenn man einen AF-Punkt nutzt und wenn man sich bei RAW-Aufnahmen mit 12 Bit statt 14 Bit Farbtiefe begnügt. Mit 14 Bit Farbtiefe sind aber immer noch ca. 9 B/Sek. möglich.
Im Vergleich kommt auch die Z 7 auf 9 B/Sek. und rund 30 Bilder in Folge – das ist für den Alltag in den meisten Fällen schon mehr als genug.
Die Serienbildschaltung ist auch wichtig, um die Reihen-Funktionen zu ermöglichen: Belichtungsreihe mit und ohne Blitz, Weißabgleichsreihe, Fokusreihe (aber ohne Stacking in der Kamera), HDR-Aufnahmen (die schon in der Kamera berechnet werden).
Der Autofokus ist wieder als Hybrid-AF ausgelegt und kombiniert Kontrastdetektion auf dem Sensor mit Phasendetektion, für die besondere Pixel auf dem Sensor herangezogen werden.
Es stehen die AF-Modi Single und Continuous und die automatische Umschaltung zwischen beiden zur Wahl. Dazu kommt die manuelle Fokussierung.
Da der Sensor aus der Z 7 stammt, stammt auch die Anordnung der 493 AF-Messfelder aus diesem Modell.
Das kleinste Messfeld ist das „Pinpoint“-Messfeld, mit dem man z. B. zwischen störendem Wirrwarr im Vordergrund auf das Hauptmotiv dahinter scharf stellen lassen kann. Es steht im AF-C-Modus (kontinuierlicher AF) nicht zur Verfügung.
Nur im Continuous-Modus kann man dagegen den dynamischen AF wählen. Das ausgewählte Messfeld ist von einer Gruppe umgeben, aus der ein Messfeld einspringt, wenn im eigentlich ausgewählten Feld nichts gefunden wird, das zur Scharfstellung herangezogen werden könnte.
Dazu kommt die automatische Messfeldwahl, wobei das passende / die passenden entweder unter allen 493 Feldern oder unter den Feldern im Wide-L-Bereich gewählt wird.
Augen- und Gesichtserkennung sind nun, im Gegensatz zur Z 7, auch im Wide-L-Modus möglich. Die Einschränkung auf weniger Messfelder macht den AF etwas schneller. Zudem kann man das Wide-L-Areal verschieben und damit festlegen, wo im Motiv nach Gesichtern gesucht werden soll. Bei Gruppenaufnahmen eine gute Sache.
Der Augen- und Gesichts-AF lässt sich bei der A 7II über die AF-Taste aktivieren, man muss also nicht mehr ins – wie immer übersichtliche und umfassende – Menü wechseln.
Das AF-System der Z 7II arbeitet auch dann sehr schnell und sicher, wenn die Schärfe auf einem Motiv bleiben soll, das sich bewegt. Das gilt auch für Zick-Zack-Bewegungen.
Soll die Scharfstellung per Hand erfolgen, helfen Monitor-Lupe und Peaking im Sucher und auf dem Monitor.
Für die Belichtungsmessung stehen neben der Mehrfeldmessung auch eine Nikon-typische Mittenbetonung (ein Kreis mit 12 mm Durchmesser in der Mitte trägt 75% zum Ergebnis bei), die Spotmessung und eine Messung, die besonders die Lichter berücksichtigt, zur Wahl. Bei sehr kontrastreichen Motiven hilft D-Lighting.
Der Verschluss der Z 7II bietet einen Bereich von 1/8000 Sek. bis maximal 15 Minuten. Wird die Möglichkeit des elektronischen 1. Verschlussvorhangs genutzt, liegt die kürzeste Zeit bei 1/2000 Sek.
Wie es sich für eine aktuelle Kamera gehört, sind Bluetooth und WLAN an Bord und die Z 7II kann mit der Snapbridge-App auf einem Smart-Gerät gekoppelt werden. Das ist z. B. wichtig, wenn man GPS-Daten braucht. Sie werden via Snapbridge vom Smart-Gerät übernommen, da die Kamera keinen eignen GPS-Empfänger aufweist.
Aus Snapbridge heraus kann die Kamera auch ferngesteuert werden, wobei man das Live-View-Bild auf dem Bildschirm des Smart-Gerätes sehen kann.
Die Z 7-Varianten sind mehr auf Fotografen zugeschnitten als die Z 6-Modelle, aber trotzdem gut auf Video vorbereitet.
4K steht mit mit 60 fps zur Verfügung, wobei ein leichter Crop von 1,08x in Kauf genommen werden muss.
HDR- und Aufnahmen im RAW-Format mit 10 Bit Farbtiefe sind zwar möglich, können aber nicht auf die QXD-Karte geschrieben werden (erst recht nicht auf die SD-Karte). Für solche Aufnahmen ist dann ein externer Recorder nötig, für dessen Anschluss eine HDMI-Buchse vorhanden ist.
Full-HD bietet Frequenzen bis zu 120 fps – das ergibt schöne Zeitlupeneffekte.
Die Abbildungsleistung ist natürlich immer von den verwendeten Objektiven abhängig. Für diesen Test waren es das Z 24-70 mm 1:2,8 S, das als lichtstarkes Standardzoom positioniert ist. Dazu kamen zwei Lichtriesen: Z 50 mm 1:1,2 S und das Z 58 mm 1:0,95 S Noct. Letzteres ist ein doch sehr besonderes Objektiv, das gerade mit dem Sensor der Z 7II (und entsprechend auch dem der Z 7) eine überwältigende Leistung bietet. (Die beiden Lichtriesen werden noch gesondert vorgestellt!)
Da sich wohl die wenigsten unter uns das 58 mm S Noct leisten können – es kostet aktuell rund 8999,- € – werden für die Beurteilung der Z 7II die beiden anderen Objektive herangezogen. Auch hier gibt es nichts zu mäkeln. In der Praxis liefert die Z 7II mit dem Zoom und der Festbrennweite ab offener Blende hervorragende Bilder mit feinsten Details und knackiger Schärfe. Eine Überprüfung mit Imatest Master 4.3 x64 ergab in der Bildmitte bei Blende 8 den Höchstwert von 0,5 Cylces/Pixel.
Daran hat natürlich auch die Arbeit des doppelten EXPEED 6 ihren Anteil – wie auch beim Rauschverhalten.
Bis ISO 3200 ist das Rauschverhalten hervorragend, auch bei ISO 6400 noch sehr gut und wenn es mal sein muss, kann man auch ISO 12.800 nutzen.
Der Dynamikumfang ist mit rund 12 Stufen bis ISO 1600 sehr hoch und erreicht sogar bei ISO 6400 noch 10 Stufen.
Alles in allem ist Nikon mit der Nikon Z 7II wieder eine Top-Kamera gelungen, die in der Spitzenklasse der spiegellosen Vollformat-Systemkameras zu Hause ist. Muss jemand, der schon eine Nikon Z 7 besitzt nun versuchen, sie für die Neue in Zahlung zu geben? Nur, wenn die Änderungen für die eigene Arbeit essentiell sind. Aber wenn die Anschaffung einer spiegellosen Systemkamera in dieser Auflösungsklasse geplant ist, sollte man sich die Nikon Z 7II auf jeden Fall genau anschauen.
PREIS (UVP)
3399,- € … Gehäuse
3999,- € … Gehäuse plus Nikon Z 24-70 mm 1:4 S
BEWERTUNG FÜR NIKON Z 7II
GUT – SEHR GUT – HERVORRAGEND – HERVORRAGEND PLUS – HERVORRAGEND DOPPEL PLUS
Text und alle Bilder © Herbert Kaspar
PRAXISBILDER
Ein Klick auf eines der Praxisbilder bringt es mit einer Länge von 2400 Pixeln über die lange Seite auf Ihren Bildschirm. Die Bildgröße wurde im aktuellen Adobe Photoshop reduziert.
Eine Ausnahme sind die entsprechend gekennzeichneten 100-%-Crops. Sie zeigen 2400 x 1600 Pixel aus dem 8256 x 5504 Pixel großen Originalbild.
Beachten Sie bitte, dass die Bildqualität, besonders die Farbwiedergabe, auch von den Einstellungen Ihres Monitors abhängt!
Nikon Z 7II mit Nikon Z 50 mm 1:1,2 S
ISO-REIHE
Das erste Bild zeigt den Aufbau im Studio, der wie immer mit einer Tageslicht-Fotoleuchte beleuchtet wurde. Die Helligkeit entspricht etwa EV 7.
Die weiteren Bilder sind 100-%-Crops aus den 8256 x 5504 Pixel großen Originalbildern.
Alle Aufnahmen der ISO-Reihe: Nikon Z 24-70 mm 1:2,8 S @ 49 mm | F8
Alle Praxisbilder und Bilder der ISO-Reihe © Herbert Kaspar