Seit d-pixx 1/2008 ist der Blick zurück (“Kinder, wie die Zeit vergeht”) fester Bestandteil unserer Printausgabe. Jetzt holen wir diese beliebte Rubrik auf die Homepage.

Minolta? Genau, da war mal was – eine Traditionsmarke, die hervorragende Kameras baute (man denke an die SR-T Serie) und innovativ war (man denke an die 7000, die erste ernst zu nehmende Spiegelreflexkamera mit Autofokus).

Innovativ ist auch die Dynax 7D aus dem Jahr 2004, die erste DSLR mit Bildstabilisator („Anti Shake System“).

Seit 2004 heißen die Kameras aber nicht mehr Minolta sondern Konica Minolta und ein Jahr später wird es auch Konica Minolta nicht mehr geben und der Nachfolger der Dynax 5D wird Sony Alpha A100 heißen.

(c) Konica Minolta | Archiv d-pixx foto

Im  Juli 2005 kommt die Dynax 5D als abgespeckte Version der Dynax 7D auf den Markt. Sie soll mit einem UVP von 999,- € (für das Set mit dem AF DT 3,5-5,6/18-70 mm D) deutlich (nämlich 700,- €) unter dem entsprechenden D7D-Set liegen. Am Markt schrumpft der Preisunterschied jedoch, da die Dynax 7D günstiger geworden ist.

In der Brenner Foto Zeitung für das 4. Quartal 2005 kostet das D7D-Set noch 1079,- €, das D5D-Set st für 899.- € zu haben.

Was hat die D5D für ihren Preis zu bieten? Wie gesagt: Einen Bildstabilisator, der den Sensor bewegt und daher für alle Objektive wirksam ist.

(c) Konica Minolta | Archiv d-pixx foto

Dadurch entbrennen Diskussionen bei den Fotofans, ob das der richtige Weg sei, oder ob die Bildstabilisierung nicht im Objektiv stattfinden müsse, wie Canon und Nikon es zeigen.

Wie wir heute wissen, haben beide Systeme ihre Vor-, aber auch ihre Nachteile in der Praxis.

In der D5D kommt also ein beweglich gelagerter Sensor zum Einsatz und im Praxistest in d-pixx 2/2005 (sie kam nach dem Start der d-pixx im September 2005 als 2. Ausgabe im Dezember 2005 an die Kioske und einige wenige Exemplare können noch über unseren Webshop nachbestellt werden) heißt es:

 „Die Steuerung bewegt ihn gegenläufig zur Bewegung der Kamera und des Objektivs, so dass ein Lichtstrahl immer dieselbe Stelle des CCD trifft und die für Verwacklungen charakteristischen Wischer oder Doppelkonturen nicht enstehen. 

Das geht natürlich nicht unbegrenzt, aber zwei, drei Schritte lassen sich gegenüber der Freihandgrenze herausholen.

Zwei, drei Schritte heißt: Gegenüber der bekannten Freihand-Daumenregel, nach der man unverwackelte Freihandaufnahmen erzielen kann, wenn die Verschlusstzeit dem Kehrwert der Brennweite in Sekunden entspricht. Gegenüber dem, was wir von Kameras des Jahrgangs 2019 gewohnt sind, sind zwei oder drei Verschlusszeitenstufen nicht gerade üppif – seinerzeit ist es aber ein spürbarer Fortschritt!

Und sonst?

(c) Konica Minolta | Archiv d-pixx foto

Die D5D ist eine gut ausgestattete DSLR für Einsteiger und Fortgeschrittene, denen eine Vollautomatik ebenso zur Verfügung steht, wie 5 Motivprogramme (der inflationäre Einsatz von Motivprogrammen kommt erst später) und die PASM-Einstellungen. 

Dazu kommen „Lo80“ und „Hi200“ für Low-Key- und High-Key-Aufnahmen.

Der Weißabgleich geht automatisch, kann manuell eingestellt werden und es lassen sich auch Kelvin-Werte eingeben, was damals wie heute nur sinnvoll ist, wenn man die exakte Farbtemperatur kennt oder messen kann.

Als Ur-Ur-usw.-Enkelin der Minolta 7000 bietet die D5D natürlich einen Autofokus, der auf Phasendetektion beruht und die Schärfe in neun Messfeldern ermitteln kann (der inflationäre Einsatz von AF-Messfeldern kommt auch erst später).

Für das mittlere Messfeld steht ein Kreuzsenor zur Verfügung.

(c) Konica Minolta | Archiv d-pixx foto

Die Scharfstellung wird noch vom Motor in der Kamera vorgenommen und über eine Getriebestange auf die Linsen übertragen.

Im Mittelpunkt der D5D steht ein APS-C-Sensor mit Crop 1,5x. Die Auflösug liegt bei 3008 x 2000 Pixeln und es können Empfindlichkeiten von ISO 100-3200 gewählt werden. Zitat aus dem Praxisbericht: „Auch bei den hohen Werten ist die Dynax 5D erstaunlich rauscharm, und wenn bei ISO 3200 Rauschen erkennbar wird (in dunklen Bildpartien bei genauem Hinschauen und bei großer Abbildung schon bei ISO 1600) sind die Bilder auf jeden Fall gut zu gebrauchen.

Es sind Serien mit bis zu 2,4 B/Sek. möglich, was auch genutzt wird, um Belichtungs-, Blitzbelichtungs- und Weißabgleichsreihen aufzunehmen. Der Umgang mit der Kamera ist einfach.

Die Bilder werden auf einer Compact-Flash-Karte (Typ I oder II) gespeichert. In der Brenner Foto Zeitung 4/2005 kostet eine SanDisk Ultra II (9 MB/Sek. Schreiben, 10 MB/Sek. Lesen) mit 4 GB 349,99 €.

(c) Konica Minolta | Archiv d-pixx foto

Der TTL-Sucher der D5D ist mit einer Vergrößerung von 0,55x [@KB] klassentypisch klein und zeigt rund 95 % des späteren Bildes.

Der fest eingebaute Rückwandmonitor hat eine Diagonale von 2,5“ und eine Auflösung von 115.000 RGB-Dots (240 x 160 Pixel).

Zeitgleich auf dem Markt sind u. a. die Canon EOS 350D oder die Pentax *ist DL (beide mit APS-Sensoren) und die Vollformatkamera EOS 5D.

 

Praxisbilder mit der Konica Minolta Dynax 5D

Die Bilder wurden im Herbst 2005 mit verschiedenen Objektiven aufgenommen. Sie wurden in Adobe Photoshop auf 1280 Pixel Breite (Querformat) bzw. 750 Pixel Breite (Hochformat) verkleinert. Ein Klick auf ein Bild bringt es in dieser Größe auf Ihren Monitor.

 

105 mm | ISO 100 | F9 | 1/25 Sek. | 17.10.2005
60 mm | ISO 100 | F7.1 | 1/200 Sek. | 24.9.2005
75 mm | ISO 100 | F4.5 | 1/125 Sek. | 24.9.2005
40 mm | ISO 100 | F4.5 | 1/250 Sek. | 24.9.2005
28 mm | ISO 100 | F8 | 1/160 Sek. | 24.9.2005
70 mm | ISO 100 | F6.3 | 1/40 Sek. | 24.9.2005

KONICA MINOLTA DIGITAL CAMERA

 

Text und Praxisbilder (c) Herbert Kaspar

Beitragsbild (c) Konica Minolta | Archiv d-pixx foto