Sigma erregt immer wieder Aufmerksamkeit mit hervorragenden lichtstarken Festbrennweiten – aber darüber darf man die Zooms auf keinen Fall vergessen, etwa die Big Three!
Fange ich unten an? Oder steige ich oben ein? Das war die Frage am Ende des ersten Teils der kleinen Serieüber die Big Three von Sigma
Die Lösung: Ich glaube, der Mittelweg ist eine sehr gute Lösung meines Problems.
Für die kurzen Brennweiten im Trio sorgt das Sigma 14-24 mm F2.8 DG HSM | Art. Für die längeren Brennweiten ist das Sigma 70-200 mm F2.8 DG OS HSM | Sports zuständig.
In der Mitte der Big Three steht das Sigma 24-70 mm F2.8 DG OS HSM | Art.
An einer Vollformatkamera erweitern die Brennweiten von 24-70 mm die Standardbrennweite 50 mm bis zu den Grenzen des Superweitwinkelbereichs auf der einen Seite und kommen auf der anderen Seite nah an die klassischen Porträtbrennweiten heran.
HINWEIS
Ein Klick auf ein Praxisbild bringt es in der Größe von 1800 x 1200 Pixel auf Ihren Bildschirm. Die Bildgröße wurde im aktuellen Adobe Photoshop reduziert.
Beachten Sie bitte, dass die Bildqualität, besonders die Farbwiedergabe, auch von den Einstellungen Ihres Monitors abhängt!
Entsprechend ist das Sigma 24-70 mm F2.8 DG HSM | Art ein Allroundzoom, das sich in vielen Motivbereichen so wohl fühlt, wie ein Fisch im Wasser. Das geht unter anderem von Architektur über Gruppenbilder, Innenaufnahmen und Landschaft bis zum Porträt und Bildern im Zoo … die eigene Phantasie ist die Grenze.
Dazu kommen Bilder mit einem größten Abbildungsmaßstab von 1:4,8 (aus 37 cm Entfernung). Für echte Makroaufnahmen gibt es zwar das ausgezeichnete 70 mm | Art im Sigma-Programm – aber wenn es nicht bis zur Abbildung in halber oder ganzer Lebensgröße gehen muss, ist das 24-70 mm | Art eine sehr gute Alternative.
In Zusammenhang mit der Vielseitigkeit darf die durchgehend große Anfangsöffnung F2.8 nicht unerwähnt bleiben. Sie macht es möglich, die eben erwähnten Motive auch bei wenig Licht zu fotografieren – was vom integrierten Bildstabilisator unterstützt wird.
Mit 50 mm Brennweite komme ich noch mit 1/4 Sek. zu unverwackelten Aufnahmen aus der freien Hand, statt mit 1/50 Sek., die von der bekannten Faustformel „1:Brennweite“ vorgegeben werden. Wer eine besonders ruhige Hand hat, kommt sicherlich noch ein Stückchen weiter.
Dazu trägt auch bei, dass die vierte Version eines lichtstarken 24-70 mm von Sigma mit einem Gewicht von knapp mehr als einem Kilo sehr gut in meiner Hand liegt und nicht so einfach zum Wackeln zu bringen ist. Wie schrieb mein geschätzter Kollege Alexander Borell in den 1970ern sinngemäß? Ein Kilo Orangen bringt man nicht so leicht zum Schwingen wie 100 g Daunen.
Die Handhabung der vierten Version eines lichtstarken 24-70 mm von Sigma ist einfach und gut.
Um den passenden Bildausschnitt zu wählen, muss ich den Zoomring (vorn) nur wenig drehen – zwischen kürzester und längster Brennweite liegen 90°.
Am hinteren Ring stellt man, wenn nötig, die Schärfe manuell ein. Da an der Canon EOS R und der Canon EOS 5D Mark IV die Schärfenautomatik schnell, sicher und sehr leise funktionierte habe ich den MF-Modus als solchen eigentlich nur eingestellt, um zu sehen wie gut er geht. Ergebnis: er geht gut und man kann die Schärfenebene feinfühlig verlagern.
Was für mich aber wichtiger war: Man kann, wenn man die entsprechende Einstellung aktiviert hat, manuell fokussieren, obwohl man im AF-Modus arbeitet. Wenn z. B. plötzlich ein störendes Objekt im Vordergrund die Scharfstellung irritiert, genügt ein Dreh am Fokussierring und schon passt alles.
Dabei fiel mir jedes Mal wieder auf, wie gut Leichtgängigkeit und Widerstand der beiden Ringe austariert sind. Die Wahl der richtigen Einstellung geht gleichermaßen schnell und präzise.
Auch die Leistung gibt keinen Grund zum Meckern: Scharf bis in die Ecken schon bei ganz offener Blende, Verzeichnung ist kein Thema, Vignettierung allenfalls bei kürzester Brennweite und F2.8, und da nur dann, wenn das Motiv dafür anfällig ist.
Dafür sorgen 19 Linsen in 14 Gruppen. Zum optischen Aufbau gehören 3 Linsen aus SLD-Glas und 4 mit Oberflächen, die von der Form eines Kugelsegments abweichen (Asphärische Linsen).
Die letzten 13 Absätze lassen sich auch kurz und knapp zusammenfassen: Das Sigma 24-70 mm F2.8 DG OS HSM | Art ist ein Top-Allroundobjektiv.
Erst hatte ich geschrieben: Ein Top-Immerdrauf (man möchte ja auch mal jugendlich klingen), habe das aber verworfen. Wenn das Sigma 24-70 mm F2.8 DG OS HSM | Art immer auf der Kamera bliebe, könnte man die beiden anderen Zooms des Trios nicht verwenden. Und das wäre schade.
Fortsetzung folgt morgen, am 3. 4. 2019
Praxisbilder mit dem Sigma 24-70 mm F2.8 DG OS HSM | Art an der Canon EOS R
Text und alle Bilder (c) Herbert Kaspar
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