Die Nikon Z 7 ist mit einer Auflösung von 45,7 MPix das “größere” Modell der beiden im Herbst 2018 neu vorgestellten Vollformat-DSLM-Modelle des Hauses. Hier zeigen wir Ihnen, wie die kleinen Pixel auf dem Vollformatsensor mit den unterschiedlichen ISO-Werten klar kommen, und einige Bilder aus dem Fotoalltag.
Der Praxistest der Nikon Z 7 ist in d-pixx foto 4/2018 erschienen. Diese Ausgabe kann innerhalb Deutschlands bis zum 22. Februar 2019 für 3,30 € versandkostenfrei bestellt werden. Schauen Sie bei Interesse in unseren Online-Shop hier auf der Homepage.
Einige Eckdaten zur Nikon Z 7
Typ CSC mit 45,7 MPix Vollformat-Sensor
Design Wie DSLR mit Sucheraufbau
Sensortyp CMOS, BSI ohne Tiefpassfilter
Sensorgröße 35,9 x 23,9 mm, Crop 1x
maximale Auflösung 8256 x 5504 Pixel
Stabilisator ja
Objektiv wechselbar, Nikon Z
Scharfstellung Hybrid-AF auf dem Sensor, 493 Felder, MF
Empfindlichkeiten ISO 32 – 102.400 (inkl. Erweiterung)
Belichtungsmessung Mehrfeld, Mittenbetonung auf 75% des Bildfeldes, integral, Spot (1,5%), Lichterbetonung
Belichtungssteuerung Zeit-, Blenden-, Programmautomatik (mit Shift), Manuell, Vollautomatik
Bracketing Belichtung, Blitzbelichtung, Weißabgleich, Active D-Lighting
Verschluss 1/8000 Sek. – 30 Sek., B, T, Synchronisationszeit 1/200 Sek.
Weißabgleich Automatik (2), Vorgaben (6), manuell, Farbtemperatur, Feinabstimmung, Bracketing
Sucher EVF, OLED mit 3,69 Mio. RGB-Dots, Bildfeld ca. 100 %, Vergrößerung ca. 0,8x [@KB]
Monitor 3,2“, 2,1 Mio RGB-Dots, beweglich (1 Achse)
Touchscreen ja
Blitz / Blitzschuh / Blitzbuchse nein / ja / nein
Serienbild max. 9 B/Sek. / max. 5 B/Sek. mit AF
Mehrfachbelichtung ja
Moviefunktion 4K (3840 x 2160 Pixel, max. 30 B/Sek.), Full HD (max. 120 B/Sek.)
WiFi / Bluetooth / GPS ja / ja / nein
Staub- und Spritzwasserschutz ja
Speicherkarten 1x XQD
Maße ca. 141 x 101 x 68 mm (B x H x T, inkl.Ösen)
Gewicht ca. 675 g (Gehäuse inkl. Akku und Speicherkarte)
Preis Gehäuse mit FTZ-Adapter 3.850,- €
Kommentar
Die Nikon Z 7 ist keine kleine, aber kompakte Kamera, die dank des ausgeprägten Handgriffs mit Mulde für die Fingerspitzen sehr gut in der Hand liegt.
Das Bedienkonzept mit seiner Kombination aus vielen physischen Einstellelementen und Touchscreen-Monitor überzeugt in der Praxis.
Das Gehäuse ist gegen das Eindringen von Spritzwasser abgedichtet.
Sehr schön: Der Joystick, mit dem sich das aktive AF-Messfeld sicher und schnell platzieren lässt, wenn man es nicht vorzieht, das mit der Fingerspitze auf dem Monitor zur tun. Auch die beiden Tasten zwischen Griff und Bajonett haben mir gut gefallen. Eine wurde zur Abblendtaste und in Kombination mit aktiviertem Pixel-Peaking konnte ich jederzeit schnell feststellen, welche Motivteile in der Schärfe liegen.
Der – natürlich elektronische – Sucher ist groß (0,8x) und zeigt mit 3,69 Mio. Dots auf dem OELD-Display ein klares, scharfes Bild. Auch der Rückwandmonitor ist sehr gut. Beweglichkeit in zwei Achsen wäre wünschenswert, aber Beweglichkeit in einer Achse ist definitiv besser, als starr verbaut.
Mit der Nikon Z 7 und der kleinen Schwester Z 6 wurde das erste neue Bajonett seit 1959 vorgestellt. Es hat einen größeren Durchmesser. Für die DSLM-Modelle werden neue Objektive gebraucht, aber die Objektive aus dem DSLR-Programm können mit Hilfe des FTZ-Adapters verwendetet werden.
Der Hybrid-AF mit Phasendetektion auf dem Sensor deckt einen sehr großen Teil des Bildfeldes ab. Er arbeitet mit neuen und “alten” Objektiven sehr schnell und sicher.
Eine interessante AF-Funktion ist Focus-Shift für bis zu 300 Aufnahmen, die später (leider nicht schon in der Kamera) per Focusstacking zu Bildern mit durchgehender Schärfe zusammengefügt werden können.
In der Nikon Z 7 kommt ein sehr effektiver 5-Achsen-Bildstabilisator zum Einsatz, wenn die Z-Objektive angesetzt sind. Ebenfalls eine 5-Achsen-Stabilisierung findet statt, wenn VR-Objektive aus DSLR-Angebot im Adapter sitzen. Mit einem AF-S 4/70-200 mm VR kam ich bei 200 mm Brennweite mit 1/15 Sek. (teils auch mit 1/8) Sek. zu unverwackelten Aufnahmen.
Wenn es um die Serienbildgeschwindigkeit geht, gibt es schnellere Kameras, aber 9 B/Sek. ohne und 5 B/Sek. mit sicherer Schärfennachführung werden in den allermeisten Fällen reichen.
Auch Video-Filmer kommen auf ihre Kosten. Die Z 7 macht 4K-Aufnahmen möglich, aber es werden nicht alle Pixel innerhalb des 16:9 Bildfeldes genutzt.
Die Abbildungsleistung in Sachen Auflösung und Kontrast konnte mit dem Z 1,8/35 mm S voll überzeugen. Mit Imatest Master 4.3 wurde in der Bildmitte der Maximalwert von 0,5 Cycles/Pixel erreicht, mit nur minimalen Nachlassen zu den Bildrändern. Man darf hier aber nicht übersehen, dass der Bildprozessor mit seinen Korrekturen von Vignettierung, Verzeichnung und Beugung seinen Teil beiträgt.
Rauschen wird erst ab ISO 6400 dezent sichtbar und sogar ISO 25.600 können zu verwertbaren Bildern führen.
Belichtung und Weißabgleich sind auf dem hohen Niveau, das man von einer Nikon dieser Klasse gewohnt ist. Es gibt nichts zu meckern.
Für die Kamera sind aktuell (geizhals.at/de in KW 3/2019) um die 3850 € zu bezahlen, wobei der FTZ-Adapter inbegriffen ist. Wer die 45,7 MPix nicht braucht, (fast) alles andere der Z 7 aber haben möchte, findet in der Z 6 eine deutlich günstigere 24-MPix-Alternative. Die Z 6 ist gerade im Praxistest (und wenn ich Glück habe, wird das Wetter im Testzeitraum noch mal ein bisschen besser.)
Alles im allem legt Nikon mit der Z7 einen eindrucksvollen Start im Segment der spiegellosen Vollformat-Systemkameras hin.
Praxisbilder
Kamera Nikon Z 7
Objektive Nikon Z 4/24-70 mm S
Nikon AF-S Nikkor 1,4/35 mm G (an Adapter FTZ)
Nikon AF-S Nikkor 1,8/85 mm G (an Adapter FTZ)
Nikon AF-S Nikkor 4/70-200 mm G ED VR (an Adapter FTZ)
Nikon AF-S Nikkor 5,6/200-500 mm E ED VR (an Adapter FTZ)
HINWEIS Da die JPGs aus der Nikon Z 7 doch recht groß sind (zwischen 17 MByte und 31 MByte) wurden die Bilder im Photoshop auf 50% verkleinert.
HINWEIS Bitte beachten Sie, dass Farbigkeit, Helligkeit und Kontrast des Bildes sehr stark von den Einstellungen Ihres Monitors abhängen!
ISO-Reihe
Kamera Nikon Z 7
Objektiv Nikon Z 4/24-70 mm S
Brennweite 49 mm
Blende 8
Alle Bilder sind unbearbeitete JPEGs aus der Kamera.
Das erste Bild zeigt den gesamten Aufbau. Die weiteren Bilder sind 100 % Crops, die 1500 x 1000 Pixel aus dem 8256 x 5504 Pixel großen Bild zeigen. Die Ausschnitte sind im Bild des Aufbaus durch die roten Rechtecke markiert.
HINWEIS Bitte beachten Sie, dass Farbigkeit, Helligkeit und Kontrast des Bildes sehr stark von den Einstellungen Ihres Monitors abhängen!
Text / Praxisbilder / ISO-Reihe (c) Herbert Kaspar
Produktbilder (c) Nikon
Hallo Herbert,
vielen Dank für diesen Test mit der Nikon Z7. Kann man die Z7 auch für analoge Objektive verwenden?
Hintergrund: Ich verwende fast ausschließlich alte Objektive an digitalen Kameras. Bei der Nikon 1, wurden wird Altlinsenadaptierer elektronisch ausgebremst.
Grüße
Bernhard
[…] Zum Beitrag auf http://www.d-pixx.de […]