In der Nacht vom 20. auf den 21. Januar 2019 kommt es zu einer totalen Mondfinsternis, während der der Mond rötlich leuchtet. So können Sie dieses Ereignis im Bild festhalten.
Wo kann die Mondfinsternis fotografiert werden?
Im Prinzip in ganz Deutschland. Allerdings können Wolken einen Strich durch die Rechnung machen. Ob das in Ihrer Gegend der Fall ist, prüfen Sie am besten mit einem Online-Wetterdienst (wir schauen auf wetter.com und wetter.de) oder mit einer App auf Ihrem Smartphone.
Wann kann die Mondfinsternis fotografiert werden?
3:36 Der Mond beginnt in den Halbschatten der Erde einzutreten
4:34 Der Mond beginnt in den Kernschatten der Erde einzutreten
5:41 Der Mond ist im Kernschatten der Erde
6:12 Die Totalität ist auf dem Höhepunkt
6:44 Der Mond beginnt den Kernschatten der Erde zu verlassen
8:48 Der Mond hat den Halbschatten der Erde verlassen
Quelle: Mehrere Seiten im Internet
Wo ist der Mond zu sehen?
Der Mond wandert während der Zeit der Finsternis von Südwesten nach Westen und ist gegen Ende dem Horizont recht nah.
Gibt es eine Besonderheit bei dieser Mondfinsternis?
Der Mond ist durchschnittlich 384.000 km von der Erde entfernt, heute Nacht aber nur rund 357.000 km. Dadurch wirkt er etwas größer als ein normaler Vollmond. Da das blaue Licht in der Erdatmosphäre gestreut wird, erreicht nur rotes Licht den Mond, der entsprechend rötlich leuchtet („Blutmond“).
Was sollten Sie beachten, wenn Sie die Mondfinsternis fotografieren wollen?
Ziehen Sie sich warm an, denn es wird kalt heute Nacht! Nehmen Sie eine Thermoskanne mit einem Heißgetränk mit, wenn Sie sich weit von der Wohnung entfernen. Laden Sie den Akku der Kamera voll, denn die Kälte zehrt an der Kapazität. Nehmen Sie eine Taschenlampe mit, um Einstellungen an der Kamera sicher vornehmen zu können.
Welche Kamera ist am besten geeignet, um die Mondfinsternis zu fotografieren?
Im Prinzip kann jede Kamera verwendet werden, auch die im Smartphone. Die besten Ergebnisse lassen sich mit Kameras erzielen, die einen großen Sensor und ein gutes Rauschverhalten haben.
Welche Brennweiten sind für Aufnahmen von der Mondfinsternis am besten geeignet?
Für Aufnahmen des normalen Vollmondes sind lange Brennweiten erforderlich, um Details auf der Mondoberfläche zu erkennen. Brennweiten ab 1000 mm [@KB] sind ideal. Das Aufmacherbild ist 1500 x 1300 Pixel groß und stellt einen 100 % Crop (!) aus einer Aufnahme dar, die mit der Canon EOS 5D Mark IV und dem Tamron 4,5-6,3/100-400 mm Di VC USD plus Konverter 1,4x gemacht wurde. Die effektive Brennweite lag also bei 560 mm.
Bei Aufnahmen einer Mondfinsternis, besonderes eines „Blutmondes“, kommt es nicht auf die Details auf der Mondoberfläche an, sondern auf die besondere Stimmung. Es können also auch kürzere Brennweiten verwendet werden, um einen fotogenen Vordergrund mit ins Bild zu bekommen.
Wie fotografiert man eine Mondfinsternis?
Wählen Sie den manuellen Modus und speichern Sie, wenn möglich, die Bilder auch als RAW-Dateien.
Die Mondoberfläche ist eine helle Steinwüste und wird entsprechend belichtet. Für das Aufmacherbild waren eingestellt: ISO 200 / Blende 11 / 1/100 Sek. Das heißt, dass keine Sterne am umgebenden Himmel zu sehen sind (wie es auch bei den richtig belichteten Bildern der Fall ist, die die Astronauten von der Mondoberfläche zurück brachten)!
Bei einer Mondfinsternis liegt die Mondoberfläche allerdings im Erdschatten. Daher empfiehlt es sich, mit ISO 200 / Blende 5,6 / 1/50 Sek. zu beginnen und dann Aufnahmen mit reichlicherer oder knapperer Belichtung zu machen. Der Mond ist rund eine Stunde im Kernschatten der Erde – es ist also Zeit für Probeaufnahmen.
Belichten Sie auf den Mond und nehmen Sie in Kauf, dass der Vordergrund absäuft. Er kann in der Bildbearbeitung wieder ein bisschen sichtbarer gemacht werden. Besonders gut geht das bei der Entwicklung von RAW-Dateien.
Verwenden Sie ein Stativ.
Nutzen Sie einen Fernauslöser oder eine Fernauslöser-App auf dem Smartphone, um Vibrationen der Kamera zu vermeiden. Wenn beides nicht vorhanden ist, verwenden Sie die Selbstauslöser mit 10 Sek. Vorlaufzeit.
Weiteres
Aus einer Aufnahmeserie lässt sich ein Bild generieren, in dem zu sehen ist, wie der Mond aus dem Halbschatten in den Kernschatten der Erde eintritt.
Vergessen Sie nicht, den Wecker zu stellen!
Stecken Sie die Kamera in eine Plastiktüte, wenn Sie aus der Kälte in die Wärme des Autos oder der Wohnung zurückkehren. Dann beschlägt nicht die Kamera, sondern die Plastiktüte.
Text und Bild (c) Herbert Kaspar