Am 3. September 2005 kam die erste d-pixx auf den Markt. Damals noch mit dem Untertitel „Best of Digital Imaging“ aber schon damals sehr persönlich und mit einer ordentlichen Portion Herzblut und Leidenschaft fürs Fotografieren einerseits und für die Fototechnik andererseits geschrieben. Inzwischen sind 13 Jahre vergangen … werfen wir einen Blick auf das fototechnische Umfeld der ersten d-pixx.
Ab und zu habe ich die Anwandlung, Platz im Archiv schaffen zu wollen, und dann landet dies und das und auch mal jenes in der blauen Tonne für Papier oder im gelben Sack für Kunststoff. Natürlich bereue ich postwendend, dass ich etwas Bestimmtes weggeworfen habe, weil ich das gerade jetzt brauchen könnte, aber das ist eine andere Geschichte.
Was jedoch jede Aufräumwut überstanden hat und auch künftig überstehen wird, ist meine Sammlung der Brenner Foto Zeitung (von 1999 bis heute, auch wenn die Kataloge heute anders heißen). Sie geben einen schönen Überblick über das Angebot im entsprechenden Quartal, inklusive der damaligen Preise.
Und nun liegt die Brenner Foto Zeitung 4/2005 (Oktober bis Dezember 2005, Preis 2,50 €) neben mir. Schauen wir mal, was es damals so gab, als die erste d-pixx an die Kioske kam, die so aussah.
Was es zuhauf gab, waren Digital-Kompaktkameras. Wenn ich mich nicht verzählt habe, findet man (in der Reihenfolge des Auftretens):
12x Canon – 12x Nikon – 6x Casio – 7x Fuji – 8x Pentax – 5x Konica Minolta – 13x Sony – 10x Panasonic – 1x Leica (von Panasonic) – 4x Ricoh – 4x Voigtländer – 2x Samsung – 11x Kodak – 10x Olympus
Die aufgeführten Kameras decken natürlich nicht den gesamten Markt ab!
Als Standard kann eine Auflösung von 4 – 5 MPix angesehen werden. Top-Modelle bringen es auf 8 Megapixel.
Die Preise liegen zwischen rund 130 € und 800 € – mit wenigen Ausreißern nach oben (raten Sie mal, wer die Höchstmarke für sich beansprucht…!)
Auf der Doppelseite mit den Speicherkärtchen findet man SD-Karten – CF-Karten – Micro-Drives – Memory-Sticks – xD-Picture-Karten und auch noch eine Smartmedia-Karte.
Die Kapazitäten der Karten gehen von 64 MB (!) bis 8 GB.
Für eine 1 GB SD-Karte sind zwischen 64,99 € und 134,99 € zu zahlen und die damals gigantische 8 GB CF-Karte kostet 669,99 €!
Auf der genannten Doppelseite wird auch ein Digital-Reinigungsset für Kartenslots angeboten. Ein Set, wahlweise für SM- und xD-Karten oder Memory Sticks kostet 12,90 €, nur nebenbei.
Auch analoge DSLRs sind im Katalog für das vierte Quartal 2005 noch zu finden – sowohl mit, wie auch ohne Autofokus. Und neben Kameras für KB-Film, wie die Nikon F6 für 1899,- €, findet man auch Mittelformatkameras wie die Klassiker Pentax 67 II (1679,- €) und Mamiya RB 67 Pro SD (2666,- €).
Aber schon jetzt ist deutlich, dass die Vorherrschaft der analogen Kameras zu Ende ist.
Und wie steht es mit dem Angebot der Nachfolger? Blättern wir einfach durch die Foto Zeitung.
Die interessanteste Neuheit kommt von Canon – die Canon EOS 5D. Sie ist nicht die erste Vollformatkamera, aber die erste, die nicht sehr sehr teuer ist – wie etwa die EOS-1Ds Mark II mit 16,7-MPix-Sensor, die auf derselben Seite für 7399,- € angeboten wird – sondern nur sehr teuer. Für das Gehäuse werden 3199,- € verlangt (200,- € unter dem UVP), und das wollen sich viele Amateure einfach leisten. Dafür bekommen sie ein solides, wuchtiges Gehäuse mit einem 13-MPix Sensor, 3 B/Sek. und 9-Punkt AF.
Die anderen Canon DSLRs im Angebot:
Canon EOS 350D, APS-C, 8 MPix , 749,- €.
Canon EOS 20D, APS-C, 8 MPix, 1279,- €
Canon EOS-1D Mark II N, APS-H, 8 MPix, 3699,- €.
Zwischenbemerkung: Alle Preise für Systemkameras gelten für das Gehäuse! Und bei den Megapixel-Zahlen wird auf Nachkomma-Stellen verzichtet!
Nikon hat zu dieser Zeit keine Vollformatkamera im Sortiment. Auch die Profi-Modelle setzen auf die kleineren „Halbformat“-Sensoren:
Nikon D2Hs, APS-C, 4 MPix, 3249,- €
Nikon D2X, APS-C, 12 MPix, 4449,- €
Hier gibt es eine Parallele zwischen Canon und Nikon. Um Sport- und Reportagefotogafen anzusprechen, verzichtet man auf hohe Megapixelzahlen und bietet schnelle Serienbildfunktionen mit rund 8 B/Sek. (EOS 1D Mark II N und der D2Hs bzw. bei der D2X, wenn man die Auflösung entprechend reduziert!)
An Einsteiger und Fortgeschrittene wenden sich die
Nikon D50, APS-C, 6 MPix, 589,- €
Nikon D70s, APS-C, 6 MPix, 779,- € (inkl. 1 GB CF-Ultra!)
Die Lücke zu den Profimodellen schließt die Nikon D100, die ebenfalls einen 6-MPix-APS-C-Senor aufweist, aber „mehr Kamera“ bietet, als die kleineren Modelle. (Preis: 1089,- € – statt 1899,- €, denn die Ablösung durch die D200 steht vor der Tür).
Auf derselben Katalog-Seite wie die Nikon DSLRs ist die Fujifilm S3 Pro zu finden. Fujifilm baut zu dieser Zeit zwar das eigene digitale Innenleben für Kameras, setzt in Sachen Gehäuse und Objektive auf eine Zusammenarbeit mit Nikon.
Die Fujifilm S3 Pro bietet einen Super CCD SR-Sensor im APS-C-Format mit 12 MPix Auflösung. Die Besonderheit ist, dass je 6 Mio. kleinere und 6 Mio. größere Pixel vorhanden sind, um eine bessere Dynamik zu erreichen. Der Preis liegt bei 1899,- €.
Auch Pentax ist noch weit von einer Vollformatkamera entfernt. Zwei Modelle mit 6-MPix-APS-C-Sensoren sind im Angebot, von denen die Pentax *ist Ds den größeren Sucher mit Glasprisma aufweist, gegenüber dem Spiegelprisma bei der *ist DL.
Dafür bietet die *ist DL den größeren Monitor: 2,5“ gegenüber 2“. Die Preise für die beiden Pentax DSLRs liegen bei 729,- € (*ist Ds) bzw. 699,- € (*ist DL).
(Bis heute frage ich mich, wer sich diese Namen ausgedacht hat, und warum).
Noch im Rennen ist Konica Minolta. Erst im folgenden Jahr wird Sony anfangen, basierend auf Konica-Minolta-Technik in den Markt der System-Kameras vorzudringen. Die Alpha 100 ist eine überarbeitete Konica Minolta Dynax 5D, die im Herbst 2005 neu vorgestellt wird.
Der 6-MPix-APS-C-Sensor ist beweglich gelagert und macht die Bildstabilisierung im Gehäuse möglich – wie zuvor schon bei der Dynax 7D, die auch im Katalog steht (ebenfalls mit 6-MPix-APS-Senor). Für die Dynax 7D werden 979,- € aufgerufen, für die Dynax 5D sind es 799,- €.
Stabilisatoren sind zwar von Canon und Nikon bekannt – aber da sitzt die entsprechende Technik in IS- bzw. VR-Objektiven.
Auch Olympus ist mit zwei Kameras in der Foto Zeitung 4/2005 vertreten – die beide zwar einen FourThirds-Sensor aufweisen, aber noch als DSLRs ausgeführt sind. Die Olympus E-1 erinnert dabei an eine klassische DSLR mit Sucherbuckel, während sich die Olympus E-300 am Design einer Messsucherkamera orientiert und mit ihrem „Flachdach“ die Foto-Fans polarisiert.
Die E-1 bietet einen 5-MPix-Sensor, der erstmals eine Reinigungsfunktion aufweist. Die E-300 hat einen 8-MPix-Sensor, der ebenfalls Staub abschütteln kann. Live-View kommt erst mit dem Nachfolgemodell E-330.
Die Preise liegen bei 899,- € für die E-1 und bei 669,- € für die E-300.
Zum Schluss:
Nicht nur bei den Megapixel-Zahlen hat sich seitdem einiges getan. Die ISO-Höchstwerte liegen bei den eben kurz angesprochenen Kameras bei ISO 1600 oder ISO 3200 (teils nur im Boost-Modus zu erreichen), Staub- und Spritzwasserschutz bieten die Canon EOS 5D, die Nikon D2HS und die Olympus E-1. Zwar sind schon viele 2,5“-Monitore im Einsatz, aber auch 1,8-Zöller sind noch zu finden (Canon EOS 350D, Olympus E-1 und E-300). Als Speichermedien kommen nur bei der Nikon D50 und den beiden Pentax-Modellen SD-Karten zum Einsatz, während bei den anderen auf CF-Karten gespeichert wird, und die Verbindung zu anderen Geräten erfolgt über USB 1.0 oder 2.0
Text (c) Herbert Kaspar
Bilder (c) Hersteller / Archiv d-pixx foto
Wie die Zeit vergeht! Der Artikel zeigt es eindringlich. Ein herzliches Dankeschön und herzliche Glückwünsche zum 13.!!
Die d-pixx ist mir immer treuer Begleiter und Ratgeber, auch wenn ich erst seit Anfang 2008 dabei bin.
Alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft dieser bodenständigen Fotozeitschrift.
WalterP