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Das Sigma 2,8-4/17-70 mm DC |Contemporary ist ein lichtstarkes, kompaktes Standardzoom. Ich war damit unterwegs.
Nach einer Festbrennweite mit einer sehr hohen Lichtstärke (Sigma 1,4/30 mm DC |Art) und einem Zoom mit einem sehr großen Verstellbereich (Sigma 3,5-6,3/18-300 mm DC |Contemporary) geht es dieses Mal um ein Objektiv, das von beiden ein bisschen was hat. Die Rede ist vom Sigma 2,8-4/17-70 mm DC |Contemporary), kurz: Sigma 17-70 mm.
Wie die beiden anderen Objektive zeichnet das Sigma 17-70 mm ein Bildkreis aus, der einen Sensor im APS-C-Format umschließt. Bei Canon ist so ein Sensor ca. 22,3 x 14,9 mm groß. Das bringt gegenüber Vollformat einen Crop-Faktor von 1,6x mit. Bei Nikon- und Sigma-Kameras sind die APS-C-Sensoren rund 23,7 x 15,6 mm groß und es muss mit einem Crop-Faktor von ca. 1,5x gerechnet werden.
Wenn man dies in Betracht zieht, deckt das Sigma 17-70 mm einen Bildwinkelbereich ab, der etwa einem 27-108-mm-Zoom an einer Vollformatkamera entspricht.
Mit 17 mm war das Zoom lange das DC-Objektiv mit der kürzesten Brennweite in der Contemporary-Serie von Sigma. Gerade eben wurde es aber vom 1,4/16 mm DC DN entthront, das ich Ihnen bald in einem ausführlichen Praxistest vorstellen kann.
Das Sigma 17-70 mm |Contemporary erweitert die Standardbrennweite sehr schön nach unten und oben.
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Die kürzeste Brennweite ist auf jeden Fall im Weitwinkelbereich zu Hause und ermöglicht hier …
… die Arbeit mit einer steilen Perspektive, die allerdings nicht übertrieben wird.
Da sich das Sigma 17-70 mm bis minimal 22 cm scharfstellen lässt, kann man sehr nah an Objekte im Vordergrund herangehen und damit Nahaufnahmen mit einer ungewöhnliche Sichtweise einfangen. Hier macht sich dann auch die Anfangsöffnung von 1:2,8 positiv bemerkbar, denn die Schärfenzone wird schmal und der Hintergrund verschwimmt. Natürlich ist dieser Effekt nicht so deutlich, wie beim Sigma 1,4/35 mm |Art. Aber er ist trotzdem gut nutzbar, vor allem bei Aufnahmen in der Natur, wenn Motiv und Hintergrund weiter voneinander entfernt sind, als etwa bei Innenaufnahmen.
Die Brennweiten um 33 mm herum umspielen die Standardbrennweite von 50 mm [@KB]. Die Lichtstärke liegt nun bei 1:3,5 – für so ein kompaktes, leichtes Zoom ein ordentlicher Wert. Dass es auch anders geht, zeigt das neue Sigma 2,8/24-70 mm, das bei allen Brennweiten die Lichtstärke von 1:2,8 bietet, dafür aber um das 2,2-fache schwerer und auch ein Stück größer ist. 50 mm [@KB] sind die klassische Allroundbrennweite mit der man unwahrscheinlich vielen Motiven gerecht werden kann und die sich vor allem durch die augengerechte Wiedergabe der Motive auszeichnet.
Die echten 60 mm Brennweite des kleinen Zooms (plus/minus ein paar Millimeter) entsprechen rund 90 mm [@KB] und damit der typischen Porträtbrennweite. Wie schon häufiger angemerkt, kann man auch mit kürzeren und längeren Brennweiten gelungene Porträts machen. Aber mit rund 85 mm kann man einen angenehmen Arbeitsabstand einhalten und weder die Nase zu dominant, wie es bei Weitwinkelaufnahmen mit gleicher Abbildungsgröße passieren kann, noch wirkt das Gesicht in den Aufnahmen flach wie in Tele-Porträts.
Sollen Motivteile aus ihrem Umfeld herausgelöst werden, sind dann die langen Brennweiten des Sigma 17-70 mm schon ein guter Anfang (und wer darüber hinaus gehen möchte, findet im Sigma Angebot ja Objektive wie das 4-5,6/70-300 mm DG Makro, ein Vollformatobjektiv, das natürlich auch an APS-Kameras eingesetzt werden kann).
Auch hier ist wieder die kleinste Einstellentfernung von 22 cm zu erwähnen, denn mit 70 mm wird ein größter Abbildungsmaßstab von 1:2,8 erreicht. Damit kann man ein Feld von rund 56 x 37 mm formatfüllend aufnehmen. Die Frontfassung des Objektivs ist dann nur rund 6 cm vom Motiv entfernt.
Egal, in welchem Motivbereich man es nutzt – das 17-70er kann mit seiner Abbildungsleistung überzeugen.
Auch die Ausstattung ist lobenswert. Zum einen ist das Zoom mit einem Bildstabilisator ausgestattet, der bei 70 mm Brennweite (also knapp 110 mm [@KB]) unverwackelte Aufnahmen mit 1/8 Sek. erlaubt.
Und zum anderen wird es mit einer 4-Segment-Streulichtblende ausgeliefert.
Text und alle Bilder (c) Herbert Kaspar
Weiterführende Links
Sigma 1,4/30 mm DC | Art in der Praxis
Sigma 3,5-6,3/18-300 mm | Contemporary in der Praxis
Vielen Dank für diese sehr interessante Review! Ich fotografiere mittlerweile seit einigen Jahren mit dem 17-70 mm f2.8-4.0 Contemporary von Sigma und finde, dass es sich um ein sehr gutes Standardzoom handelt. Nicht nur dank der Bildqualität, sondern auch dank der Lichtstärke und dem relativ großen Brennweitenbereich.