Die Olympus PEN-F ist nicht das neueste Modell unter den spiegellosen Systemkameras von Olympus – aber ein überaus interessantes. Vor allem, wenn man die drei Funktionen Live-Bulb, Live-Time und Live-Composite betrachtet,
Langzeitbelichtungen mit der Bulb- und Live-Einstellung sind Schüsse ins Blaue. Man weiß nicht, was dabei herauskommt.
Anders, wenn man bei der Olympus PEN-F (und den anderen entsprechend ausgestatteten Olympus-Modellen) die Varianten Live-Bulb und Live-Time aktiviert, was man in Menü E tun kann.
Der Zusatz „Live“ bei der Bulb- und Time-Funktion bedeutet, dass man während der Langzeitbelichtung auf dem aktiven Monitor beobachten kann, wie das Bild entsteht und die Belichtung im richtigen Moment beenden.
Für die Beobachtung lässt sich im Vorfeld festlegen, mit welcher Frequenz das Sucherbild erneuert wird. Je höher die Frequenz, desto besser kann man beurteilen, wann es genug ist.
Diese Möglichkeiten der Langzeitbelichtung machen es z. B. einfach, ein schlecht ausgeleuchtetes Objekt mit einer Taschenlampe besser ins Licht zu rücken oder, wieder mit der Taschenlampe, einen Teil des Motivs ein bisschen hervorzuheben.
Ich nutzte das zum einen, um eine der vielen (künstlichen) Blumen in unserem Ferienhaus schon bei der Aufnahme zu bearbeiten und um den Vordergrund bei einer Aufnahme am Strand zu betonen.
Allerdings kann auch Live-Time ein Problem nicht lösen. Der Sensor sammelt während der gesamten Zeit, in der der Verschluss offen ist, alles Licht, das vom Motiv kommt. Dabei kann es passieren, dass von hellen Partien im Motiv zu viel Licht kommt und das Bild dort „ausfrisst“.
Deshalb bietet Olympus zusätzlich noch Live Composite.
Die Vorgehensweise im Schnelldurchgang:
- Niedrigen ISO-Wert einstellen
- Bildausschnitt festlegen
- Belichtung mit einer Verschlusszeit im Bereich von 1/2 Sek. Bis 60 Sek. bestimmen und Verschlusszeit merken
- M-Modus wählen
- Verschlusszeitenreihe bis 60 Sek. durchlaufen, dann folgen Bulb, Live Time und Live Composite
- in die Einstellungen für Live Composite wechseln („Zusammenges. Aufnahmen“) und die gemerkte Verschlusszeit einstellen
Beim Fotografieren werden jetzt automatisch viele Aufnahmen mit der manuell gewählten Blende und der vorgegebenen Verschlusszeit gemacht.
Die erste Aufnahme ist die Basisaufnahme.
us den nachfolgenden werden dann nur zusätzliche Helligkeitsinformationen in die Basisaufnahme eingefügt. Das kann man wie im Live-Bulb/Live-Time-Modus auf dem Monitor beobachten und im richtigen Augenblick die Aufnahme beenden.
Das heißt: Lichter, die während der ersten Aufnahme richtig belichtet ins Bild kamen, werden nicht weiter und weiter belichtet und können daher nicht ausfressen.
Das passt z. B. für Aufnahmen einer Stadt, in deren nächtlichen Straßen mit beleuchteten Schaufestern man den Verkehr durch Lichtspuren sichtbar machen möchte.
Man kann mit diesem Modus auch gut jemanden aufnehmen, der ein Lichtbild im Sinne des Wortes vor einem schön beleuchteten Hintergrund zeichnet. Der Hintergrund bleibt dank Basisbelichtung gleich, die Lichtmalerei kommt dazu.
Ich habe es versucht, bin aber leider über krakelige Schlangenlinien nicht hinausgekommen. Sollten mir, gestärkt vom Urlaub und schmackhaften Hotdogs und leckeren Waffeln mit Softeis (beides haben sie drauf, die Dänen), zu Hause eine oder zwei Aufnahmen dieser Art gelingen, werde ich sie als Update hier zeigen.
Bis dahin zeige ich Ihnen lieber zwei ältere Bilder, die ich bei der Präsentation der Olympus OM-D E-M5 Mark II zwar selbst gemacht habe – aber nur hinter der Kamera, während vor der Kamera Licht-Mal-Profis agierten.
Text und alle Bilder (c) Herbert Kaspar
Weiterführende Links
Olympus OM-D E-M10 Mark III – Erster Test und Praxisbilder
Olympus OM-D E-M1 Mark II – ISO-Reihe
Olympus OM-D E-M1 Mark II – Hands-on
Ein paar Tage Urlaub mit der Olympus PEN-F / 1
Ein paar Tage Urlaub mit der Olympus PEN-F / 2
Ein paar Tage Urlaub mit der Olympus Pen-F / 3
Ein paar Tage Urlaub mit der Olympus PEN-F / 4
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