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Sigma Digitalkameras sind anders als andere. Das gilt auch wieder für die aktuellen spiegellosen Systemkameras. Die sd Quattro H haben wir in unterschiedlichen Bereichen ausprobiert. Dieses Mal geht es um das Fotografieren im Nahbereich.
Als die Aufnahme von der Blüte im Sonnenstrahl gemacht wurde (den Beitrag finden Sie hier), zeigte sich, dass die sd Quattro H für Nah- und Makroaufnahmen bestens geeignet sein müsste . Das sollte nun an drei Motiven überprüft werden. Da aber noch kein Makroobjektiv in der Art-Serie zu finden ist, wurde das Sigma 1,4/50 mm DG HSM | Art umfunktioniert.
Man kann praktisch jedes Objektiv für Makroaufnahmen nutzen, indem man mit Zwischenringen (nicht so toll) oder einem Balgengerät (viel besser) den Auszug verlängert, also den Abstand zwischen Hauptebene und Sensorebene vergrößert. Das hat aber den Nachteil, dass bei gleicher Blende und Verschlusszeit weniger Licht auf den Sensor fällt. Außerdem wird in den meisten Fällen der Datenaustausch zwischen Kamera und Objektiv unterbrochen.
Keinen Lichtverlust bringen Nah(vorsatz)linsen mit. Sie werden als „Brille“ vor das Objektiv gesetzt und machen es möglich, näher an das Motiv heranzugehen, als es die normale Naheinstellgrenze erlaubt.
Ein weiterer Praxisvorteil gegenüber Zwischenringen und Balgengerät: Man kann das Objektiv an der Kamera lassen und die Nahlinse einfach ins Filtergewinde schrauben – direkt oder über einen Adpater- / Reduzierring.
Wer sich für den Einsatz einer Nahlinse entscheidet, sollte einen Achromat wählen. Er ist aus zwei verkitteten Linsen aufgebaut, was der Abbildungsleistung zugutekommt. Das ist nicht unwichtig -besonders in unserem Fall, da die Top-Leistung des 50 mm Art nicht beschnitten werden soll.
Da trifft es sich gut, dass ich zusammen mit der Canon EOS 5D und dem damaligen EF 2,8/24-70 mm L – lange her – aus den oben genannten Gründen eine Canon Nahlinse 500D (+2 Dioptrien) gekauft habe, und dass sie auch heute noch im Fotoschrank zu Hause ist. Das Filtergewinde hat einen Durchmesser von 77 mm – und passt daher genau zum Sigma 1,4/50 mm DC HSM | Art. Um die Linse auch mit dem 35mm | Art nutzen zu können, wurde ein Adapterring mit 77 mm Innen- auf 67 mm Außengewinde zugekauft.
(Es empfiehlt sich generell, teure Nahlinsen oder Einschraubfilter für das Objektiv mit dem größten Filterdurchmesser zu kaufen und sie mit Adpaterringen an kleinere Filtergewinde anzupassen.)
Frage: Was lässt sich mit der Kombination Sigma sd Quattro H plus Sigma 1,4/50 mm DG plus Canon 500D fotografieren?
Antwort: Viel. Sehr viel sogar.
Die Wahl fiel auf
- eine Handvoll Schrauben auf einer OSB-Platte
- Briefmarken
- ein Medaillon mit gravierter Oberfläche
Um es mir einfach zu machen, setzte ich die Kamera an mein Kaiser Reprostativ (RS 2 XA). An der Führungssäule kann die Kamera per Kurbeltrieb bis 70 cm über der Grundplatte positioniert werden. Außerdem lässt sich die Kamerahalterung nach vorn schieben, sodass das Objektiv leicht auf das Hauptmotiv ausgerichtet werden kann. Ich lege das Objekt oft auf eine Platte, die ich zu Feinabstimmung des Bildausschnitts verschieben kann, und die gleich noch einen passenden Untergrund für das Motiv bietet.
Das Licht kommt von zwei angeklemmten schmalen Repro-Flächenleuchten, die mit übergestülpten Diffusoren versehen sind. Die Haltearme können in verschiedene Winkel gebracht und die Leuchten entlang der Arme stufenlos verschoben werden. Damit lässt sich die Lichtwirkung hervorragend steuern (wir erinnern uns: aus der doppelten Entfernung bringt eine Leuchte nur ein Viertel der ursprünglichen Helligkeit aufs Motiv).
Das Sigma 1,4/50 mm DG HSM | Art ist zwar ein Lichtriese – für meine Aufnahmen brauche ich aber kleinere Blenden. Also wähle ich an der Kamera wieder die Zeitautomatik. Am griffigen Einstellrad um den Auslöser kann ich jetzt Blenden im Bereich von 1,4 bis 16 einstellen.
Apropos Auslöser: Die sd Quattro H hat zwar einen Anschluss für den Fernauslöser CR-31 – aber leider fehlt er in meiner Ausstattung. Um Verwacklungen zu vermeiden, aktiviere ich also den Selbstauslöser. Zwei und zehn Sekunden stehen zur Wahl. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankisten: 10 Sekunden. Zwar hat die sd Quattro H keinen Spiegel, dessen Bewegungen für Vibrationen sorgen könnten, aber schon der Druck auf den Auslöser kann zu leichten Verwacklungen führen, die es zu vermeiden gilt.
Natürlich könnte ich meinen alten Minolta Handbelichtungsmesser bemühen und das Licht in der Objektebene messen, aber ich verlasse mich auf die Mehrfeldmessung der sd Quattro H (als Alternativen gibt es Spot- und Mehrfeldmessung). Auch in Sachen Weißabgleich verlasse ich mich auf die Automatik.
Nur beim ISO-Wert bin ich eigensinnig: ISO 100. So spitzenmäßig der Foveon-Sensor in Sachen Auflösung ist – mit den höheren ISO Werten hat er’s nicht so.
Natürlich könnte ich manuell Fokussieren – aber da die Sigma leider keinen schwenkbaren Monitor hat (inzwischen hat ja sogar Canon einen in der Profi-Klasse untergebracht!!!) ist der Blickwinkel nicht optimal. Das gilt auch für den Sucher. Der AF-bleibt also an und die Kamera wird so lange nach unten gestellt, bis der AF nicht mehr scharfstellen kann. Dann wird die sd Quattro H immer ein bisschen nach oben geholt, bis der AF meldet, dass scharf gestellt werden konnte. Bingo. Hier bei allen größeren Entfernungen kann jetzt problemlos fotografiert werden.
Motiv 1: Eine Handvoll Schrauben Schrauben.
Die Schrauben liegen auf der OSB-Platte. Die Leuchten strahlen aus gleichen Entfernungen.
Als Bildgröße ist auf 6192 x 4128 Pixel eingestellt.
Das Bild wird in JPEG und dem Sigma-eigenen RAW-Format gespeichert. Das JPEG ist dann zwar schon mal sehr gut, aber bei der Entwicklung in Sigma Photo Pro 6.5.3 kann dann doch noch ein bisschen mehr „Wumms“ aus der X3F- herausgeholt werden. Nachschärfen ist nicht nötig – das Bild ist knackig.
Motiv 2: Briefmarken
Die Briefmarken liegen auf einer Kodak-Graukarte, die ich vorsichtig zurechtschiebe, bis die Abstände zu den Rändern stimmen.
Damit das helle Motiv nicht vergraut, stelle ich eine Korrektur von +1 EV ein.
Wie bei den Schrauben: Bildgröße 6192 x 4128 Pixel. JPEG plus RAW.
Für die Briefmarken belasse ich es beim JPEG. Es ist so, wie es aus der Kamera kommt, hervorragend. Eine Minikorrektur mit dem Histogramm-Werkzeug in Photoshop macht es lediglich ein bisschen heller.
Motiv 3: Medaillon mit gravierter Oberfläche
Um zu sehen, was Objektiv und Sensor der sd Quattro HD aus dem Medaillon herausholen können, wähle ich das größte Bildformat: 8768 x 5840 Pixel – muss dafür aber auf die Speicherung des Bildes im RAW-Format verzichten.
Als Untergrund wähle ich eine kleine Schiefertafel. Um ihr Schwarz optimal ins Bild zu bekommen, wird eine Korrektur von -0,3 EV eingestellt.
Das Licht aus den beiden Reproleuchten ist ein bisschen zu flach, um die Strukturen in der Oberfläche des alten Schmuckstücks gut sichtbar zu machen. Abhilfe schafft ein schwarzer Karton, der sich Richtung Medaillon neigt (und von der Kamera gehindert wird, darauf zu fallen).
Zum Schluss
Nach dem Sigma 1,4/35 mm DG HSM |Art in der ersten Folge unserer kleinen Serie beweis nun auch das Sigma 1,4/50 mm DG HSM | Art, dass die Sigma sd Quattro HD zu den besten Kameras auf dem Markt gehört – wenn man sie für die richtigen Motive nutzt!
Sigma Digitalkameras und der Foveon-Sensor
Sigma ist in erster Linie Objektivhersteller und nimmt besonders mit den Objektiven der ART-Serie eine Spitzenstellung ein. Aber es sind auch Kameras im Angebot – die DSLR-Kamera SD1 Merrill, die Kompaktkameras dp0 Quattro, dp1 Quattro, dp2 Quattro und dp3 Quattro, von denen jede mit einem APS-C-großen Sensor und einer fest eingebauten Festbrennweite ausgestattet ist, und die spiegellosen Systemkameras sd Quattro mit einem Sensor im APS-C-Format (Crop-Faktor 1,5x) und sd Quattro H mit einem Sensor im APS-H-Format (Crop-Faktor 1,3x.)
Bei den Sensoren handelt es sich immer um Foveon X3 Direktbildsensoren. Sie zeichnen das Bild in drei Schichten auf, von denen die obere die blauen, die mittlere Schicht die grünen und die untere die roten Helligkeitsinformationen aufzeichnet (wie es auch bei Farbnegativfilmen der Fall ist).
Durch den Schichtaufbau wird für jeden Bildpunkt die vollständige RGB-Farbinformation erfasst – im Gegensatz zu anderen Sensoren, wo für jeden Bildpunkt nur eine Farbinformation (blau oder grün oder rot) aufgezeichnet wird und die beiden anderen aus Nachbarpixeln errechnet (interpoliert) werden.
Dieser Schichtaufbau kommt nicht nur einer hervorragenden Farbtreue zugute, sondern auch der Detailtreue, weil es nicht passieren kann, dass durch Interpolation feinste Details „vernuschelt“ werden.
Zur hohen Detailtreue trägt bei den Foveon X3 Sensoren auch bei, dass die obere Schicht 4x so viele Pixel aufweist, wie jede der darunterliegenden. Feinste Strukturen werden dadurch noch besser erfasst.
Diesen Vorteilen der Foveon-Sensoren, die wir in einem Test auch noch zeigen werden, stehen zwei Nachteile gegenüber. Die Schichtsensoren sind nicht schnell und ISO-Werte jenseits der 400 sollte man meiden und wann immer es geht mit ISO 100 arbeiten.
Daraus folgt: Keine der Sigma Kameras ist ein Allrounder – aber wenn es um die Farbwiedergabe und das Auflösungsvermögen geht, sind sie ganz ganz vorne mit dabei. Die sd Quattro H, um die es in unserer kleinen Serie geht, liegt in diesen Belangen (!) auf einer Höhe mit hochauflösenden Vollformatkameras wie der Canon EOS 5Ds R.
Text und alle Bilder (c) Herbert Kaspar
Ich hoffe, dass ihr in Zukunft noch Einiges von Sigma testen könnt, weil die Kameras wirklich anders sind und die bisherigen Tests habe ich sehr interssant gefunden.
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[…] Folge 2 – Sigma 1,4/50 mm DG HSM | Art. Produktaufnahmen. Makro mit Vorsatzachromat. […]