Die Spiegelreflexkamera Canon EOS 750D wurde gemeinsam mit zwei anderen EOS-Modellen vorgestellt. Während die  EOS M3 als spiegellose Systemkamera in einer anderen Familie zu Hause ist, ist die EOS 760D als Schwestermodell nur in wenigen Details anders, als die  EOS 750D. Die 760D bietet einen Statusmonitor auf der rechten Schulter, ein Daumeneinstellrad auf der rechten Seite der Rückwand – klein, aber immerhin Daumeneinstellrad -, einen Augensensor, der automatisch den Rückwandmonitor abschaltet, wenn man die Kamera ans Auge nimmt und einige Filter fürs Filmen.

Bei der EOS 750D wurde auf diese Ausstattungsdetails verzichtet,  aber während der ersten Tage mit der 750D habe ich davon nur das Daumeneinstellrad vermisst – weil ich es von den größeren Modellen gewohnt bin, was auf die wenigsten Benutzer einer 750D zutreffen dürfte. Insgesamt gesehen bin ich bestens mit der neuen Kleinen zurecht gekommen, wie auch schon mit der EOS 700D, der die 750D vom Bedienkonzept ähnlicher ist, als der 760D.

Typ

can_750d_test_1

Die Canon EOS 750D ist, wie schon angesprochen, eine DSLR. Sie ist in der Canon Einsteigerklasse zu Hause, die im August 2003 mit der EOS 300D begründet wurde. Die Neue ist also eine Kamera der 10. Generation in der Familie der „Dreistelligen“. Entsprechend weist sie das Bajonett auf, in das EF- und EF-S-Objektive eingesetzt werden können.

Der Sensor

Hatte die EOS 300D noch einen Sensor mit 3072 x 2048 Bildpunkten, so weist die mehrfache Ur-Enkelin einen Chip mit 6000 x 4000 Pixeln auf und stellt damit eine Höchstleistung bei den DLSR-Modellen des Herstellers auf. Er wird demnächst von den beiden 50-MPix-Modellen EOS 5Ds und EOS 5Ds? pulverisiert, aber die beiden sind in einer anderen Welt zu Hause. Der Sensor der 750D ist normal aufgebaut, also BSI-Sensor mit hinten liegender Verdrahtung, wie ihn z. B. Samsung in der NX1 und NX500 nutzt.  Auch dem Trend zu Sensoren ohne Tiefpassfilter verschließt sich Canon und vertraut hier auf bewährte Technik.

Der Sensor ist mit 22,3 x 14,9 mm wie immer etwas kleiner als die APS-Chips anderer Hersteller und der Crop-Faktor liegt bei 1,6x.

Die Grundempfindlichkeit für den Sensor ist ISO 100. Es können Werte bis ISO 12.800 in ganzen Stufen eingestellt werden, dazu kommt als Erweiterungsstufe ISO 25.600.

Für die automatische Scharfstellung im Live-View-Modus sind einige AF-Pixel auf dem Sensor untergebracht, die Phasendetektion zusätzlich zur Kontrastdetektion möglich machen. Im Gegensatz dazu sind auf den Sensoren der EOS 70D und EOS 7D Mark II  alle Pixel “halbiert” und können für die Schärfenbestimmung per Kontrast-Detektion genutzt werden.

Gehäuse

can_750d_test_2

Das EOS-typisch abgerundete Gehäuse der 750D ist, wie es sich für ein dreistelliges Modell gehört, klein und leicht, aber nicht kleiner und leichter als die Vorgänger. Sie misst 132 x 101 x 82 mm (B x H x T). Da die Ösen für den Tragegurt nicht überstehen, entspricht die echte Breite tatsächlich einmal den Angaben in den technischen Daten, während die Tiefe dort ohne Augenmuschel angegeben wird (78 mm), die wir mit gemessen haben.

Mit Akku, Speicherkarte und Gehäusedeckel bringt die 750D 570 g auf die Waage (das 18-135, das wir überwiegend für den Test verwendeten, erhöhte es um 484 g inkl. Objektiv-Vorderdeckel, aber ohne Streulichtblende, die natürlich wieder nicht beiliegt.

Für das geringe Gewicht ist mit verantwortlich, dass das Chassis aus Aluminium und glasfaserverstärktem Polycarbonat besteht, das auch für die Gehäuseschalen verwendet wird.

Der Handgriff ist zwar nicht ganz so gut wie etwa bei der neuen Nikon D5500, da es keine ausgeprägte Mulde für die Fingerkuppen gibt, aber man kann auch die 750D sicher und bequem halten, auch über längere Zeit.

Das Fach für SD-Speicherkarten (SD, SDHC und SDXC /UHS-I werden unterstützt) ist links zu finden, das für den Akku erreicht man vom Boden aus. Diese Aufteilung ist in Ordnung – dagegen ist es  eine Unsitte, auch bei Systemkameras die Speicherkarte mit im Akkufach unterzubringen.

Auf der linken Seite verbergen zwei Gummiflappen von der Art, die ich persönlich irgendwie nicht mag (rechts geht es doch auch mit einem richtigen Türchen) zum einen den AV-Digital- und den HDMI-Anschluss, zum anderen die Anschlüsse für ein Stereo-Mikrofon und die Fernbedienung.

Das Stativgewinde ist im Boden in der optischen Achse eingelassen. Das muss erwähnt werden, weil es leider nicht immer so ist.

Die Einstellelemente

can_750d_test_3

Der Umgang mit der Kamera ist einfach.  Es gibt ein großes Wählrad für die Betriebsarten, das ordentlich in seinen 12 Positionen rastet. Darunter liegt der Hauptschalter, mit dem man in zwei Schritten zunächst den Foto- und dann den Filmmodus aktiviert (Full HD, 4K steht nicht nur Wahl). Logischer wäre es, die OFF-Position in die Mitte zu nehmen und von hier aus zum Fotografieren oder Filmen zu gelangen, aber es geht auch so. Typisch für die Dreistelligen: Es gibt nur ein Einstellrad, das geht anderswo auch bei Einsteigermodellen besser. Es liegt griffgünstig hinter dem Auslöser auf der Oberseite des Griffs.

can_750d_test_5

Dazu kommen 18 Einstelltasten, mit denen man z. B. einige wichtige Einstellungen direkt aufrufen kann (ISO, WB, Bildfolgefunktion), das Quickmenü öffnet, die Belichtungsmessfeldwahl aufruft oder den Messwert speichert. Auch eine Abblendtaste steht zur Wahl, was ebenso zu loben ist, wie die Möglichkeit, den Spiegel zu arretieren, was allerdings nicht per Tastendruck, sondern über das Menü aktiviert wird. Die Taste, mit der man bein Fotografieren in den LV-Modus wechselt, dient bei Filmen als Movie-Auslöser. Auch zwei andere Tasten sind doppelt belegt. Mit den Tasten für die Belichtungsmesswertspeicherung und Wahl des AF-Messfeldes verkleinert bzw. vergrößert man im Live-View- und Wiedergabemodus das Bild.

Dass drei der Tasten zwischen Betriebsartenwählrad und Auslöser liegen, erinnert ein wenig an die großen EOS-Modelle mit ihren Einstelltasten vor dem Schultermonitor.

Das EF-S- und EF-Objektive keine Blendenringe mehr aufweisen und die 750D kein Daumeneinstellrad hat, wird die Blende im Manuell-Modus eingestellt, indem man die AV/w Taste drückt und das Einstellrad dreht. Das ist ein bisschen umständlicher als bei den großen EOS-Varianten, aber akzeptabel.

Sucher

Das Bild im DSLR-Prismensucher ist mit einer Vergrößerung von 0,82fach leider nicht sehr groß, sogar etwas kleiner als bei der EOS 700D – und sichtbar kleiner als das Monitorbild im Aufstecksucher zur EOS M3. Mit dem Setzoom 18-135 mm, das eine Lichtstärke von 3,5-5,6 aufweist, ist die Sucherhelligkeit ok, aber ein lichtstarkes Objektiv, wie etwa das 2,8/24-70 mm L, das in seiner ersten Ausführung auch zum Einsatz kam, ist natürlich schon besser.

Was nicht wirklich toll ist, ist die Bildfeldabdeckung von 95 % – da ist man nicht nur von den elektronischen Suchern der spiegellosen Systemkameras verwöhnt, sondern auch von den Pentax K-Modellen, wo z. B. schon die K-S2 eine 100-%-Abdeckung liefert – und dazu eine Vergrößerung von 0,95x.

Die Info-Zeile unter dem Sucherbild zeigt, was man für die Aufnahme wissen muss. Dass sich Rasterlinien einblenden lassen, ist praktisch, auch die Warnung bei flackerndem Licht. Darauf würde ich aber zugunsten einer Wasserwaage gern verzichten, die es leider nicht gibt.

Monitor

can_750d_test_4

Der Monitor ist beweglich gelagert und kann um zwei Achsen geschwenkt bzw. gedreht werden, und zwar um 180° nach links und auch um je 180° nach vorn und hinten. Soll ich jetzt die Selfies erwähnen? Na gut, man kann den Monitor, wenn es sein muss, auch gut für Selfies verwenden. Etwas wichtiger ist, dass man gegebenenfalls auch mal bequem über Kopf fotografieren kann und viel wichtiger ist, dass man bei Aufnahmen an Reprosäule oder in Bodennähe das Monitorbild bequem und gut begutachten kann. Das klappt auch bei hellem Licht oder flachem Einblickwinkel sehr gut – aber das ist einer der Punkte, wo alle Hersteller es noch ein bisschen besser machen könnten. Dass die Monitor bei der 750D bewegt werden kann, bei der 7D Mark II aber nicht, ist eines der Rätsel, die ich nie lösen werde.

Die Diagonale liegt bei heute üblichen 3“, die Auflösung bei 1.040.000 RGB-Dots, also bei rund 346.666 Pixeln (rund 720 x 480 Pixel).

Um das Thema Wasserwaage noch einmal aufzugreifen: Auch im Live-View-Modus steht keine zur Verfügung.

Touchscreen-Funktion

Der Monitor dient, solange man den optischen Sucher nutzt, wie gewohnt der Darstellung des Hauptmenüs und des Quick-Menüs sowie der Wiedergabe gespeicherter Bilder und im Live-View-Betrieb und beim Filmen als Sucher. Aber er kann zusätzlich zur Steuerung der Kamera verwendet werden, da er eine berühungssensitive Oberflächer aufweist (Touch-Screen).  Das funktioniert sehr gut und erleichtert Einstellarbeiten im Hauptmenü ungemein.

Besonders interessant ist die Touch-Screen-Funktion bei Aufnahme im Live-View-Modus, wenn man den Touch-Auslöser aktiviert hat. Dann kann man den Fokuspunkt mit der Fingerspitze exakt dort platzieren, wo man in haben möchte und gleich noch auslösen.

Die Menüs

Die EOS 750D bietet zwei Menüs, die von anderen Modellen schon bekannt sind. Das Hauptmenü mit den typischen „Karteikarten“, die in vier farbig codierte Gruppen unterteilt sind: Aufnahme (rot), Wiedergabe (blau), Grundeinstellungen (gelb) und dazu My Menu (grün), wo man oft gebrauchte Funktionen zusammenfassen kann, um sie schnell ändern zu können. Das funktioniert wunderbar.

Das Quick-Menü steht in zwei Varianten zur Verfügung. Im DSLR-Modus sind es die typischen „Kacheln“ auf dem ganzen Monitor, im LV-Betrieb werden die entsprechenden Icons in zwei Spalten rechts und links über das Sucherbild gelegt. Auch hier gibt es nichts zu bemängeln.

Weitere Funktionen

Die EOS 750D ist mit einem integrierten WiFi-Modul ausgestattet. Es ist kein Problem, die Verbindung zu einem Smartphone herzustellen (wir haben es mit einem iPhone 5S probiert) und Bilder zu übertragen, was für mich eher nicht ganz so wichtig ist – im Gegensatz zur Möglichkeit, die Kamera vom SmartPhone aus fernzusteuern. Mit der neuen App Canon Camera Connect funktioniert auch das, inklusive Festlegen des AF-Messfeldes, Grundeinstellungen vornehmen und Auslösen.

NFC bietet die Kamera, aber leider mein iPhone 5S nicht, so dass ich diese Art der Verbindung nicht ausprobieren konnte.

GPS ist leider nicht an Bord.

Einen Stabilisator sucht man, wie immer bei Canon, vergebens. Der steckt in den mit „IS“ gekennzeichneten Objektiven.

Belichtungsmessung

Für die Belichtungsmessung setzt Canon auf einen Sensor mit 7560 Pixeln, die in 9×7 Zonen ausgewertet werden. Einstellen kann man Mehrfeldmessung, die mit dem aktiven AF-Messfeld gekoppelt ist und dessen Umgebung für bildwichtig erachtet.

can_750d_c__01

Wenn man selbst bestimmen möchte, was für die Belichtung wichtig ist, kann man das per Selektivmessung (6 % des Bildfeldes) oder Spotmessung (3,5 %) des Bildfeldes tun. Und gerade ältere Fotografen, die mit der mittenbetonten Integralmessung groß geworden sind, können auch diese Charakteristik nutzen, die im Gegensatz zur Mehrfeldmessung keine Korrekturen einbaut und sich daher gut eignet, um die Belichtung nach eigenen Wünschen hinzudrehen. Hier wäre natürlich ein Daumeneinstellrad für die Belichtungskorrekturen gut …

Belichtungssteuerung

Hie bietet die EOS 750D das an, was man erwartet. Programmautomatik mit Shift, Blenden- und Zeitautomatik und manuell Modus, für alle die Einfluss aufs Bild nehmen wollen. Dazu zwei Vollautomatiken (Blitzen erlaubt, Blitzen verboten), bei denen die Kamera auch über die Belichtungswerte hinausgehende Einstellungen von sich vornimmt. Die „ Creativ Automatik“ liegt irgendwo dazwischen und erlaubt die Vorwahl von Bewegungseffekten und Ausdehnung der Schärfenzone und ist irgendwie überflüssig, finde ich.

Am Betriebsartenwählrad lassen sich die „klassischen“ Motivprogramme Sport/Action, Macro, Landschaft und Porträt wählen, dazu kommen 6 weitere, die sich hinter „SCN“ auf dem Einstellrad verbergen: Kinder, Speisen, Kerzenlicht, Nachtporträt, Nachtaufnahme ohne Stativ und HDR-Gegenlicht.

Mit allen Varianten der Belichtungssteuerung lassen sich hervorragende Ergebnisse erzielen. Eine meiner Lieblingseinstellungen ist die Programmautomatik mit Shift. Von den Motivprogrammen können Nachtaufnahme ohne Stativ (auch in der Dämmerung oder Innenräumen) und HDR-Gegenlicht überzeugen. Das eine kombiniert vier, das andere drei Aufnahmen für ein besseres Ergebnis.

Weißabgleich

Für den Weißabgleich stehen neben der Automatik die üblichen Vorgaben (Tageslicht, Schatten, Bewölkt, Kunstlicht, weißes Leuchtstofflicht und Blitz) zur Wahl.

Ich arbeite außer mit der Automatik gern mit der Automatik und im Freien auch mit der Tageslichteinstellung und wenn es einmal kniffelig wird, verwende ich nach Möglichkeit gleich den manuellen Abgleich auf etwas Weißes (optimal ist natürlich eine entsprechende Karte), der mit der EOS 750D einfach durchzuführen ist. Die Kamera hat mit der sauberen Wiedergabe der Farben keine Probleme. Die feinen Grün-Nuancen, die man im Frühling in der Landschaft findet werden fein differenziert, aber auch die „krawalligen“ Farben eines Rummelplatzes kommen gut ins Bild.

Korrekturmöglichkeiten

Zwar arbeiten die Automatiken für Belichtung und Weißabgleich sehr zuverlässig, aber manchmal sind doch kleine Korrekturen nötig und manchmal möchte man die Bilder einfach etwas anders, als die Kamera sie von sich aus macht.

Für Belichtung stehen Korrekturfaktoren von +- 5 EV in halben und drittel Stufen zur Verfügung. Belichtungsreihen sind im 3 Aufnahmen und Differenzen bis +-2 EV in halben und drittel Stufen möglich. Außerdem kann man in den Modi P, A, S und M den Belichtungsmesswert mit der *-Taste speichern.

Um Motive mit hohen Kontrasten besser in den Griff zu bekommen, bietet die EOS 750D die Möglichkeiten der automatischen Belichtungsoptimierung oder der Tonwertpriorität, die man über die Custom-Function 3 aktiviert. Beides funktioniert ordentlich, aber es ist besser, RAW-Bilder aufzunehmen und gegebenenfalls bei der Entwicklung entsprechend zu korrigieren.

Beim Weißabgleich lassen sich Korrekturen über die Blau/Bernstein- und die Magenta/Grün-Achse eingeben und entlang dieser beiden Achsen lassen sich auch Weißabgleichsreihen vornehmen.

Scharfstellen

can_750d_c__02

Für die automatische Scharfstellung kommt im DSLR-Modus die Phasendetektion mit einem besonderen AF-Sensor zum Einsatz. Alle 19 Messfelder sind Kreuzsensoren gekoppelt. Die Wahl des AF-Punktes kann man der Automatik überlassen (oder muss sie ihr überlassen, wenn man mit Voll- und Motivautomatiken arbeitet, was dann auch bemerkenswert gut funktioniert). Man kann aber auch mit einzelnen Feldern arbeiten oder mit Zonen, die sich aus neun bis vier Feldern zusammensetzen.

Als AF-Funktionen stehen One-Shot und AI-Focus zur Wahl und natürlich auch der automatische Wechsel zwischen beiden.

Die Schärfennachführung klappt gut. Richtig schnelle Motive hatte ich zwar nicht vor der Kamera, aber innerstädtische Autos kamen auch bei schnellen Serien scharf in die einzelnen Bilder.

Im Live-View-Modus kommt die Hybrid CMOS AF II Technik zum Einsatz, die für Kontrast-AF den ganzen Sensor nutzt und zudem einzelne AF-Pixel für Phasen-AF. Sie funktioniert ordentlich und zügig, kommt aber an spiegellose Systemkameras, wie etwa die Samsungs NX500 (die wir hier getestet haben) nicht heran.

Die Gesichtserkennung und –verfolgung funktioniert sehr gut.

Bildfolgefunktion / Auslöseoptionen

Für die Bildfolge stehen die Optionen Einzelbild und Serie, leises Einzelbild und leise Serie, Selbstauslöser mit 2 Sek. und 10 Sek. sowie Selbstauslöser-Serie zur Wahl.

Canon gibt für Aufnahmeserien eine Geschwindigkeit vom ca. 5 B/Sek. an. Mit einer SanDisk Extreme PRO 16 GB 95 MBit/Sek. erreichten wir 4,9 große JPGs pro Sekunde in einer Serie, die wir nach über 120 Bilder abbrachen, und genau 7 RAWs in 1,4 Sekunden, danach ließ die Geschwindigkeit nach.

Die leisen Aufnahmeoptionen reduzieren das Aufnahmegeräusch tatsächlich, machen die EOS 750D aber nicht zu einer „Flüsterkamera“.

Filmen

Auf 4K verzichtet Canon bei der 750D, bietet aber natürlich die Möglichkeit, Full-HD-Filme aufzunehmen, die als MP4-(H.264)-Dateien gespeichert werden. Die maximale Bildfrequenz liegt bei 29,97 B/Sek.

Wenn Full-HD schon zu groß ist, kann man auch die Bildgrößen 1.280 x 720 Pixel (mit max. 59,94 B/Sek.) und 640 x 480 Pixel einstellen.

Die kleinen Filme, die wir aufgenommen haben, machen einen guten Eindruck. Das 18-135 mm STM ist als Videoobjektiv gut zu gebrauchen. Die Schärfe wird bei Schwenks und Motiven, die sich bewegen, sehr gut nachgeführt, obwohl „Aussetzer“ nicht auszuschließen sind.

Der Ton geht für ein eingebautes Mikrofon in Ordnung.

Blitzen

Die kleine EOS hat einen eingebauten Blitz mit LZ 12 (ISO 100), der unter dem Sucherdach auf seinen Einsatz wartet. Er leuchtete im Test einen Raum mit rund 25 m² aus, muss sich aber in der

Natürlichkeit der Bildwirkung der Nikon D5300, die auch gerade im Haus ist, geschlagen geben.

Für mehr Blitzpower können externe Geräte in den Blitzschuh geschoben werden.

Dass eine Blitzbuchse fehlt, ist in dieser Klasse üblich und zu verschmerzen.

Weitere Ausstattung

Die Ausstattung der Canon EOS 750D ist in der Tat umfassend, aber das ist heute üblich und bei anderen Kameras ebenso festzustellen.

Bildstile machen es möglich, die Wirkung des Bildes an das Motiv und/oder den eigenen Geschmack anzupassen. Zusätzlich zur Automatik und den Vorgaben Standard, Porträt, Landschaft, Neutral, Natürlich und Monochrom, die man fein abstimmen kann, gibt es drei Speicherplätze für eigene Einstellungen.

Mit den 13 Custom Functions lässt sich die Kamera modifizieren. Besonders wichtig ist die Nummer 9, mit der man die Spiegelverriegelung aktivieren und damit Vibrationen bei der Aufnahme vermeiden kann.

Im Wiedergabemodus lassen sich einige Effekte auf die JPEGs anwenden, von denen mir keiner besonders gut gefällt, aber das ist Geschmackssache.

Flickerndes Licht kann sich bei Serienbildern und Videos durch Belichtungsschwankungen bemerkbar machen. Die EOS 750D erkennt das, zeigt das Problem im Sucher an und versucht es zu lösen. Bei unseren Tests war sie damit erfolgreich.

Abbildungsleistung

Wie gut die 24-Megapixel-Auflösung ausgenutzt wird, hängt natürlich von Objektiv ab. Das als Setzoom mitgelieferte EF-S 3,5-5,6/18-135 mm IS STM ist ein sehr guter Vertreter seiner Klasse, aber es gibt Objektive, die mehr aus dem Sensor herausholen. In unseren Tests kam auch das EF-S 2,8/60 mm Macro USM zum Einsatz, das zusammen mit dem Sensor hervorragende Ergebnisse brachte, mit sehr feiner Detailwiedergabe und knackigen Kontrasten. Schade, dass wir das EF-S 2,8/17-55 mm nicht hier hatten, aber vielleicht schaffen wir es noch, denn es wäre spannend zu sehen, wie dieses hervorragende Standardzoom mit den 24 MPix zurecht kommt. Das gute alte EF 2,8/24-70 mm L USM ist auf jeden Fall auch ein hervorragender Partner für die EOS 750D, ist aber  im Internet immer noch recht teuer. Allerdings muss der Crop-Faktor in Betracht gezogen werden, es wirkt bildwinkelmäßig wie ein 38-168 mm [@KB].

can_750d_iso01600

Das Rauschverhalten ist sehr gut. Erst bei ISO 1600 setzt sehr dezentes Rauschen ein, wird bei ISO 3200 etwas stärker und bei ISO 6400 gehen erste feine Details verloren. Aber Ausdrucke bis A4 sind hier noch drin. Die hohen Werte nutzt man nur, wenn es nicht anders geht – so wie immer, oder besser: so wie fast immer, aber ISO-Riesen wie die Nikon D4s oder die Sony A7R laufen hier außer Konkurrenz.

Der Dynamikbereich liegt bei den niedrigen ISO-Werten bei ca. 11 Blendenstufen und wird ISO 800 sichtbar kleiner.

Nur selten, aber hin und wieder eben doch, war im Sucher-Modus (Phasen AF) festzustellen, dass die Schärfe bei einer Aufnahme nicht exakt saß und das Bild ganz leicht weich wirkte, beim nächsten Bild vom selben Motiv aber alles in Ordnung war.

Alles in allem

zeigt sich die EOS 750D als hervorragende Kamera der Einsteigerklasse und ist gegenüber dem Vorgängermodell ein Schritt nach vorn. Wer in das  Canon System mit dem umfangreichen Angebot an EF-S-Objektiven und EF-Objektiven, die natürlich auch passen, einsteigen möchte, macht mit der EOS 750 D auf jeden Fall nichts falsch.

 

GUT – SEHR GUT – HERVORRAGEND – HERVORRAGEND PLUS

Wapperl_3

 

 

 

Hinweis

Bei etlichen Exemplaren der EOS 750D gab es Probleme mit einem „verfleckten Sensor“. Bei unserem Modell war davon nichts zu bemerken.

 

Interessiert an einer Canon EOS 750D?

Das Kit mit dem 18-55 mm IS STM gibt es beispielsweise hier für 789,-€ (Stand 21. Mai 2015).

Das Kit mit dem 18-135 mm IS STM gibt es beispielsweise hier für 1.049,- € (Stand 21. Mai 2015).

 

Text und alle Bilder © Herbert Kaspar

 

Praxisbilder …

Hinweis: Ein Klick auf ein  Beispielsbild bringt es in voller Auflösung (6000 x 4000 Pixel) auf Ihren Bildschirm. Beachten Sie bitte, dass die Bildqualität, besonders die Farbwiedergabe, auch von den Einstellungen Ihres Monitors abhängt!

Bei allen Bildern handelt es sich um unbearbeitete JPEGs!

 

…mit dem EF-S 3,5-5,6/18-135 mm IS STM

Canon EOS 750D
97 mm | ISO 400 | 1:8 | 1/64 Sek.
Canon EOS 750D
50 mm | ISO 400 | 1:5,7 | 1/256 Sek.
can_750d_a__03
135 mm | ISO 400 | 1:5,7 | 1/790 Sek.
Canon EOS 750 D
135 mm | ISO 400 | 1:5,7 | 1/395 Sek.
Canon EOS 750D
29 mm | ISO 100 | 1:8 | 1/197 Sek. | +0,67 EV
Canon EOS 750D
18 mm | ISO 100 | 1:8 | 1/256 Sek. | +0,67 EV
Canon EOS 750D
18 mm | ISO 100 | 1:8 | 1/256 Sek.
Canon EOS 750D
135 mm | ISO 100 | 1:8 | 1/395 Sek.
Canon EOS 750D
18 mm | ISO 200 | 1:8 | 1/664 Sek.
Canon EOS 750D
64 mm | ISO 200 | 1:8 | 1/83 Sek.
Canon EOS 750D
72 mm | ISO 200 | 1:8 | 1/256 Sek.
Canon EOS 750D
35 mm | ISO 100 | 1:11,3 | 1/166 Sek.
Canon EOS 750D
135 mm | ISO 100 | 1:6,7 | 1/64 Sek.

… mit dem EF 4/24-105 mm L

Canon EOS 750D
45 mm | ISO 200 | 1:8 | 1/1024 Sek.
Canon EOS 750D
50 mm | ISO 100 | 1:8 | 1/664 Sek.
Canon EOS 750D
35 mm | ISO 100 | 1:8 | 1/332 Sek.
Canon EOS 750D
24 mm | ISO 200 | 1:6,4 | 1/322 Sek.
Canon EOS 750D
105 mm | ISO 200 | 1:8 | 1/395 Sek.

… mit dem EF 4/70-200 mm

Canon EOS 750D
73 mm | ISO 200 | 1:8 | 1/664 Sek.
Canon EOS 750D
184 mm | ISO 400 | 1:11,3 | 1/395 Sek.
Canon EOS 750D
70 mm | ISO 100 | 1:7| 1/395 Sek.
Canon EOS 750D
104 mm | ISO 250 | 1:4 | 1/395 Sek. | -0,67 EV
Canon EOS 750D
126 mm | ISO 200 | 1:9,9 | 1/395 Sek.
Canon EOS 750D
70 mm | ISO 200 | 1:9,9 | 1/512 Sek. | +0,33 EV

Die ISO-Reihe

Unsere übliche ISO-Reihe wurde bereits veröffentlicht. Sie finden sie hier auf unserer Homepage.

 

1 Kommentar