Mit der ersten spiegellosen Systemkamera des Hauses hat Canon nicht in dem Maße Lorbeeren ernten können, wie man es vom DSLR-Sektor gewohnt ist. Die EOS M war nicht der Renner und umso mehr Hoffnungen setzten die Canon-Fans auf das Nachfolgemodell. Es wird heute offiziell vorgestellt und heißt Canon EOS M3. Die EOS M2 wurde übrigens nicht übersprungen, aber mit eher geringen Änderungen gegenüber der EOS M nur auf dem asiatischen Markt verkauft.
Die EOS M3 hat sich gegenüber der EOS M schon äußerlich verändert. Die Formensprache ist zwar gleich geblieben – abgerundet, knubbelig, sympathisch – aber bei der M3 ist ein recht ausgeprägter Handgriff dazu gekommen, dank dessen die Kamera angenehm und sicher in der Hand liegt, wie sich bei einem ersten Kennenlernen zeigte.
Der zweite deutliche Unterschied zur erstem M ist der nun beweglich gelagerte Monitor, der um 45° nach unten geneigt werden kann – und um 180° nach oben. Es müssen doch sehr viel mehr Selfie-Fotografen unterwegs sein, als man so glaubt. Die Diagonale von 3“ geht für diese Kameraklasse in Ordnung.
Der Monitor ist berührungssensitiv (Touch Screen) und macht es möglich, mit einem Fingertipp der Schärfepunkt festzulegen, zu fokussieren und auszulösen. Das ist nicht wirklich neu, macht aber das Fotografieren aus ungewöhnlichen Blickwinkeln mit der EOS M3 leichter. Natürlich dient der Monitor nicht nur als Sucher, sondern auch als Kontroll- und Einstellzentrum. Für die Grundeinstellungen steht ein Menü zur Verfügung, das man aus dem DSLR-Modellen kennt und sich dort bewährt hat.
Die EOS M3 ist in das System der EF-M-Objektive eingebunden, das noch nicht sehr groß ist, aber wohl zulegen wird. Per Adapter können EF- und EF-S Objektive auch an der EOS M3 eingesetzt werden, wobei A- und Belichtungsautomatiken erhalten bleiben. Natürlich sieht es putzig aus, wenn man eine EOS M hinter ein 2,8/70-200 mm setzt – aber man kann damit gegebenenfalls eine Situation retten, wenn „der Großen“ z. B. im falschen Moment die Energie ausgeht!
Zu den inneren Werten.
Die EOS M3 ist mit einem 24-MPix-CMOS-Sensor ausgestattet. Einige Pixel sind nicht der Bildaufzeichnung zugeordnet, sondern sie tragen zur Scharfstellung bei. Diese Pixel werden für die Phasendetektion genutzt. Sie macht es möglich, sehr schnell und genau zu fokussieren. Für das letzte Quäntchen Präzision sorgt dann ein Kontrast-AF-System. Die Schärfe kann in 49 Punkten, aber auch im fast gesamten Bildfeld ermittelt werden.
Wichtig in diesem Zusammenhang: Der nicht sehr schnelle Autofokus der EOS M war einer der Hauptkritikpunkte bei dieser Kamera. Der AF der EOS M3 soll deutlich schneller sein (über 6x schneller) und er fühlt sich auch so an. Wie es in Praxis aussieht, werden wir schnellstmöglich (zeitnah, wie man heute zu sagen pflegt) prüfen und dann darüber berichten.
Neben Automatiken, die Einsteigern das Leben sehr einfach machen, bietet die EOS M3 auch die PSAM-Einstellungen und gibt dem Fotografen damit die volle Kontrolle über die Bilder.
Der ISO-Bereich geht von 100 bis 12.800.
Außer Fotografen soll die EOS M3 (natürlich) auch Filmer ansprechen, die ihre Werke in Full-HD aufnehmen können, wofür die Bildraten 24p, 25p und 30p zur Verfügung stehen. Auch hier soll der Hybrid-AF für schnelles Fokussieren und, wenn nötig, für präzise Schärfennachführung sorgen. Und auch hier genügt ein Tipp auf den Monitor, um festzulegen, wo die Schärfe liegen soll. Im manuellen Movie-Modus können Blende, Verschlusszeiten und ISO-Einstellung individuell gewählt werden.
In Sachen Konnektivität ist die EOS M3 mit WLAN und NFC gut dabei. Wichtig: Sie kann (mit der passenden App) von einem mobilen Gerät aus ferngesteuert werden. Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann die Bilder gleich auf irista, Canons Cloud Speicher, hochladen.
Verfügbarkeit
Ab April 2015
Preis (UVP)
749,- € (es steht in den Unterlagen nicht dabei, ob es um das Gehäuse oder um ein Set geht)
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