Schon vor rund 2 Wochen wurde die Nikon D750 im kleinen Kreis präsentiert. Zwar durften keine Bilder gemacht und mitgenommen werden, aber man konnte einige nähere Blicke auf die Kameras werfen und verschiedene Funktionen ließen  sich auch schon mal ausprobieren.

Wenn man die neueste Nikon in die Hand nimmt, fallen zwei Dinge sofort auf. Der etwas schmalere und tiefere Handgriff lässt die Kamera noch besser in der Hand liegen, als die schon handliche D610, und der Monitor (3,2“, rund 1,29 Mio. RGBW-Dots) lässt sich bis 90° nach oben und bis 75° nach unten schwenken.

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Damit ist die D750 die erste DSLR im Profisegment, die einen beweglichen Monitor aufweist. Der zusätzliche weiße Dot in jedem Pixel unterstützt die sehr saubere Darstellung des Bildes im Live-View-Betrieb und bei der Wiedergabe.

nik_d750_24_85_top_2Auf diesem Monitor kann man, anders als bei der D610, im Live-View-Betrieb die Belichtung sehr exakt beurteilen (Belichtungsvorschau). Zudem zeigt im Live-View-Modus jetzt ein Histogramm, wie sich die unterschiedlichen Helligkeitswerte zwischen Schwarz und Weiß verteilen und man kann einen Spot-Weißabgleich durchführen, was z. B. sehr praktisch ist, wenn man eine der kleinen Weißabgleichskarten dabei hat. nik_d750_back

Dass aufs seitliche Wegklappen des Monitors verzichtet wurde, machte es den Entwicklern möglich, das Nikon-typische Layout der Bedienelemente auf der Rückwand beizubehalten, und dazu gehören Knöpfe links vom Monitor. Weil auch die anderen Einstellelemente Nikon-typisch sind (das Menü übrigens auch) kann jeder, der bis jetzt mit einer anderen „großen“ Nikon gearbeitet hat, problemlos zur D750 wechseln und mit ihr umgehen (vorausgesetzt der Kontostand gibt Ausgaben in der Höhe von 2149,- € für das Gehäuse her). Der modifizierte Grundriss bringt es jedoch mit sich, dass der Batteriegriff der sonst sehr ähnlichen D610 nicht passt und ein neuer entwickelt werden musste. Als Mitglied der DSLR-Familie weist die D750 natürlich einen optischen Sucher auf, der sehr groß und sehr hell ist. Er zeigt 100 % des späteren Bildes. Im Zentrum der Nikon D750: Der neue Vollformatsensor mit einer Auflösung von 24,3 MPix. Der ISO-Bereich geht von 100 – 12.800, kann aber auf ISO 50 – 51.200 erweitert werden. Bei der D610 ist oben bei ISO 6400 bzw. in der Erweiterung bei ISO 25.600 Schluss. Sowohl die Auflösung, wie auch die Empfindlichkeit liegen in einem praxisgerechten Bereich und man kann so gut wie alle fotografischen Aufgaben damit lösen. Beim Starten ist die neue Nikon sehr flott und auch wenn es um die Serienbildfunktion geht, ist sie sehr zügig unterwegs: Sie schafft bis zu 6,5 B/Sek. im FX- und DX-Format. (Allerdings ist die D700 mit 6 B/Sek. nah dran.) Zu den eben genannten Formaten gesellt sich noch das neue Format mit einem Crop-Faktor von 1,2x, das immer noch für Bilder mit ca. 20 MPix bringt.

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Sehr schnell ist auch das Stichwort für den Autofokus (was aber noch im ausführlichen Praxistest überprüft werden muss). Die automatische Scharfstellung basiert auf dem Modul mit 51 Messfeldern, die zu Gruppen zusammengefasst werden können, was mir schon bei D810 sehr gut gefallen hat. 15 der Felder sind mit Kreuzsensoren kombiniert, 11 sind bis Blende 8 einsetzbar und der Arbeitsbereich geht bis EV -3. Der eingebaute Blitz, der vielen anderen Profimodellen vorenthalten wird, sorgt dank iTTL-Messung und -Steuerung für eine gute Blitzbelichtung. Er kann auch als Master eingesetzt werden, wenn mit einem Mehr-Geräte-Aufbau für das richtige Licht gesorgt werden soll. Der schon mit der D810 vorgestellten Farbmoduns „Ausgewogen“ stehen auch den D750 Besitzern zur Verfügung, ebenso die Bildoptimierung durch die „Detailkontrast“-Funktion. Auf der Höhe der Zeit ist die D750 mit ihrem integrierten WiFi-Modul, das sich auch nutzen lässt, um die Kamera mit Hilfe der App Wireless Mobile Utility fernzusteuern. Wer filmen möchte, kann das in FullHD-Auflösung tun und dabei Bildraten bis 60 fps nutzen. Auch bei der Movie-Aufnahme können nun manueller Belichtungsmodus und ISO-Automatik kombiniert werden. Außerdem können sich Filmer überbelichtete Stellen im Bild durch das bekannte Zebra-Muster anzeigen lassen und es steht ein eingebautes Stereomikrophon zur Verfügung. Immer interessant, besonders aber auf Reisen: mit einer Akku-Ladung sollen bis zu 1230 Fotos gemacht werden können. Bei der D610 sind es rund 900.

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Das Gehäuse der D750 ist in Monocoque-Bauweise gefertigt, besteht also aus einem Stück. Das verleiht der Kamera noch mehr Stabilität. Dazu gesellt sich der Schutz gegen das Eindringen von Staub oder Spritzwasser, der auf dem Niveau der D810 liegen soll. Die Nikon D750 soll am 23. September in den Handel kommen. Die Preise (UVP): 2149,- € für das Gehäuse 2699,- € für das Kit mit AF-S Nikkor 3,5-4,5/24-85 mm G ED VR 2799,- € für das Kit mit AF-S Nikkor 3,5-4,5/24-120 mm G ED VR

3 Kommentare

  1. Gaaanz toll, gaanz toll Nikon (trifft aber auch auf andere zu).
    Alle D700 Inhaber werden ”sich freuen”.
    Blitzbuchse – Fehlanzeige (Zubehör kaufen)
    Fernbedienbuchse rutscht an die Seite – super für Nutzung mit L-Bracket (muss man eben Smartphone-app nutzen – wenn man denn eines hat)
    Kein CF Kartenschacht!! Wer braucht schon noch CF-Karten, weg damit und SD’s holen.
    Eckiges Okular (macht nichts, kauft man eben einen Adpater für den Winkelsucher).
    Selbstverständlich andere Akkus.
    Und selbstverständlich anderer Batteriegriff, man hat ja noch nicht genug Zubehör rumliegen, da kann ruhig noch ein Schubfach voll dazu kommen.

    Da wiegt der inzwischen erfolgte technische Fortschritt bei mir nicht viel.

    Garcia