Nachdem einige Zeit über eine kleine Leica M spekuliert worden war, kennen wir nun die Wahrheit hinter den Vermutungen. Die neue Edelkompakte erweitert die X-Serie, wo es bisher zwei Modelle mit Festbrennweiten gab, und bringt ein Zoomobjektiv ins Spiel. Die Leica X-Vario verfügt über ein fest eingebautes Zoom mit einem Brennweitenbereich von 28-70 mm [@KB], das mit einer variablen Anfangsöffnung von 3,5-6,4 eher lichtschwach ausfällt. Das lässt sich durch
die Wahl höherer ISO Werte (ISO 100 bis 12.500 sind im Angebot) zwar kompensieren, allerdings entfällt die Möglichkeit mit selektiver Schärfe zu arbeiten. Der APS-CMOS-Sensor mit 16,5 MPix, der gegenüber den Sensoren der meisten Kompaktkameras ja groß ausfällt, (23,6 x 15,7 mm) hätte dies möglich gemacht. Dafür soll aber die Kombination aus Zoom und Sensor für „Aufnahmen von besonderer Brillanz bei allen Anwendungen“ sorgen, so Leica. Die gewünschte Brennweite wird lobenswerter Weise nicht über eine Zoomwippe, sondern am Brennweitenring des Objektivs eingestellt, das sich bis 30 cm fokussieren lässt. Als AF kommt ein Kontrastdetektionssystem zum Einsatz.
Die Kamera zeigt sich im eleganten Retro-Look einer M-Leica mit dem typischen Verschlusszeitenwählrad auf der Oberseite. Allerdings geht die Nostalgie nicht so weit, einen Blendenring am Objektiv anzubieten. Statt dessen wird die Blende an einem zweiten Rad auf der Oberseite eingestellt. Wie auch bei Fuji können beide Räder in eine A-Position gebracht werden. Durch verschiedene Kombinationen ist es möglich, Zeit-, Blenden- und Programmautomatik, sowie den Manuell-Modus zu nutzen. Auch der Moviemodus mit Full-HD-Auflösung steht zur Wahl. Für zusätzliches Licht sorgt ein eingebauter Blitz, der bei Nichtgebrauch in der Kamerakappe aus Aluminium verschwindet und ein bisschen an einen versenkten Rückspulknopf erinnert. Ein externer Blitz lässt sich über den Zubehörschuh einsetzen. Die Rückseite zeigt einen fest eingebauten 3“ Monitor mit einer Auflösung von 920.000 Dots, der als Sucher dient.
Die Leica Vario X kostet 2450,- Euro.
Als Zubehör gibt es den elektronischen Sucher EVF 2, der eine Auflösung von 1,4 Mio. Dots aufweist und sich um 90° nach oben schwenken lässt (400,- Euro). Außerdem im Zubehör-Angebot: Handgriff (115,- Euro), Bereitschaftstasche aus Leder (200,- Euro), Streulichtblende (keine Preisangabe).