Es lebe das Internet. Wieder einmal wurde auf verschiedenen Seiten eine neue Kamera entblättert, die nach Willen des Herstellers noch bedeckt sein sollte. (Wir gehen einfach mal davon aus, dass die Kamera noch nicht bekannt werden sollte – aber genau weiß man das ja nie, denn ein Leck zur rechten Zeit bringt die Fan-Gemeinde schon mal in Schwung.)
Die folgenden Informationen stammen aus einer Broschüre, die Nikon für die D3x produzierte und von der mindestens eine Seite als Scan ins Internet gestellt wurde. Dass die Daten auf die Kamera zutreffen, die tatsächlich vorgestellt wird, kann nicht garantiert werden. Wir nehmen sie im Moment als gegeben an.
Die Kamera, um die es geht, heißt Nikon D3x und wurde schon lange erwartet. Sie bricht, wie im Artikel über die D90 in d-pixx 6/2008, Seite 20 schon vorhergesehen, mit der Zurückhaltung, die Nikon in Sachen Megapixel-Rennen in letzter Zeit an den Tag legte. Immerhin spielen die D3, die D700, die D300 und die D90 in der 12-Megapixel-Klasse.
Wie die D3 ist auch die D3x eine Vollformatkamera mit einem FX-Sensor. Anders als bei der D3 ist er mit rund 24,5 Mio Pixeln besetzt und die D3x kann mit der Sony Alpha 900 gleichziehen. Ob Nikon wieder auf einen Sony-Sensor setzt, muss sich noch herausstellen. Er wird wohl, anders als bei der Alpha 900, nicht beweglich gelagert sein, um Bewegungen während der Aufnahme auszugleichen. Nikon gehört bekanntlich zu der Fraktion, die auf Objektiv-basierte „Wackelbremsen“ setzt (VR-Objektive).
Die Empfindlichkeit des Sensors kann im normalen Bereich auf Werte von ISO 200 bis ISO 6400 festgelegt werden. Dazu kommt die Erweiterung – nach unten bis ISO 50, nach oben bis ISO 25.600.
Bei höchster Auflösung können bis zu 5 B/Sek. aufgenommen werden. Die Bildfrequenz kann auf 7 B/Sek. erhöht werden, wenn man die reduzierte Auflösung von 10 MPix in Kauf nimmt – was für Sport- und andere Reporter ausreichend sein sollte. Für die Speicherung stehen zwei CF-Karten in zwei Slots zur Verfügung.
Wie bei den Modellen D300 und D700 ist die Ähnlichkeit zwischen D3 und D3x sehr groß. Die Gehäuse sind zu großen Teilen identisch. Auf der linken Gehäuseschulter finden sich beispielsweise die typischen drei Einstellknöpfe im Rahmen eines „Einstellrades“. Beide Gehäuse sind auf hohe Belastbarkeit und Schutz gegen Schmutz und Feuchtigkeit ausgelegt. Auf der Rückwand ist ein 3“-Monitor zu finden, auf dem neben den Menüs das Live-View-Bild dargestellt wird. Im Live-View-Modus kann mit Phasendetektion (über den AF-Sensor) oder mit Kontrastdetektion (über den Bildsensor) scharfgestellt werden.
Im Detail sind allerdings Unterschiede zu entdecken. Der Autofokus arbeitet auch mit 51 Sensoren, macht es aber durch die Bündelung von Sensoren einfach, die Schärfe auf Details im Bildfeld zu legen. Das Active-Lighting-Werkzeug ist erweitert, um in kontrastreichen Motiven mehr Zeichnung in den Lichtern zu erhalten.
Die Nikon D3x tritt im Profisegment gegen die Canon EOS-1Ds Mark III an, die einen 21,1 MPix-Sensor aufweist, erst in zweiter Linie gegen die Sony Alpha 900, die zwar professionelle Ansprüchen genügen kann, von Sony aber nicht so positioniert wird.
Im Semi-Profi-Segment stehen sich die Canon EOS 5D Mark II und die Nikon D700 als Vollformatkameras gegenüber, mit deutlichem Pixel-Vorteil zugunsten der Canon. Es stellt sich die Frage, ob eine D700x geplant ist, die einen (abgespeckten ?) D3x-Sensor verwendet, um der EOS 5D Mark II Paroli zu bieten.
Die Antwort auf diese Fragen lesen Sie hier, sobald sich etwas abzeichnet – natürlich auch, ob das Internet in Sachen Nikon D3x recht hatte. Bis dahin: Abwarten und Tee trinken. Das Wetter ist ja danach.