Wie Olympus heute auf der photokina bekannt gab, hat der Konzern mit der Entwicklung einer Kamera im Micro-4/3-Standard begonnen – was eigentlich niemanden wirklich überraschen dürfte, hat Olympus doch maßgeblich am neuen Format mitentwickelt (wir berichteten). Wie die neue Kamera heißen soll, was sie für Features besitzen soll und wie teuer das gute Stück wird, kann Olympus bislang nicht bekannt geben – in naher Zukunft möchte Olympus allerdings genauere Details veröffentlichen.

 

Original Pressemeldung:

Olympus hat mit der Entwicklung einer auf dem „Micro Four Thirds Standard“ basierenden digitalen Kamera mit Wechselobjektiven begonnen. Die neue Kamera wird deutlich kleiner und leichter als die bisherigen Modelle aus dem Olympus E-System. Möglich wurde dies durch den Micro Four Thirds Standard, der am 5. August gemeinsam mit Matsushita Industrial Co. LTD. (Panasonic) vorgestellt wurde. Eine Studie des neuen Modells ist auf der photokina 2008 ausgestellt.

Der weltweite Markt für digitale SLR-Kameras mit Wechselobjektiven wächst stetig. Der Anteil am gesamten Digitalkameramarkt beträgt nach wie vor jedoch nur 7 Prozent. Bedenkt man den wesentlich größeren Anteil, den Spiegelreflexkamera-Systeme mit Wechselobjektiven hatten, als der Film das dominante Speichermedium war, lässt das die Schlussfolgerung zu, dass dieser Bereich noch großes Potenzial zu bieten hat. Allerdings zeigen Marktuntersuchungen, dass Kunden sich lieber für kompaktere Modelle entscheiden, weil sie digitale SLR-Kameras als „groß, schwer und kompliziert zu bedienen“ empfinden.

Der Micro Four Thirds System Standard wurde entwickelt, um diesen Kundenbedürfnissen zu entsprechen, denn er ermöglicht wesentlich kompaktere und leichtere Kamera-Systeme mit austauschbaren Objektiven. Die derzeit in der Entwicklung befindliche Kamera wird das erste Olympus Modell sein, das auf dem Micro Four Thirds Standard basiert. Wechselobjektive nach dem neuen Standard stehen ebenfalls kurz vor der Veröffentlichung. Zudem können E-System Nutzer ihre bereits erworbenen Four Thirds Weitwinkel-, Tele- und Makroobjektive über einen Adapter an die Micro Four Thirds Gehäuse anbringen.

Produktname, Termin der Markteinführung und Verkaufspreis der ersten Micro Four Thirds Kamera werden in naher Zukunft bekannt gegeben.

Olympus betont, dass natürlich der bisherige Four Thirds Standard bestehen bleibt und das Angebot an D-SLR-Kameras, Objektiven sowie Zubehör kontinuierlich ausgebaut wird. Dies umfasst Lösungen für professionelle Fotografen, Künstler sowie Hobbyfotografen.

Überblick über den Micro Four Thirds Standard
Der Micro Four Thirds Standard wurde konzipiert und entwickelt, um das Leistungspotenzial digitaler Fototechnik zu maximieren und die Vorteile des Four Thirds Standards für digitale Kamerasysteme weiter auszubauen.
Grundlegende Unterschiede zwischen Four Thirds und Micro Four Thirds Standard*:
1) Etwa 50% kürzeres Auflagemaß (Abstand zwischen Bajonett und Sensor)
2) 6 mm kleinerer Bajonett-Durchmesser
3) Anzahl der elektrischen Kontakte am Bajonett von 9 auf 11 erhöht

* Die Diagonalmaße des Bildsensors sind beim Four Thirds System und Micro Four Thirds System identisch.

Mit dem Micro Four Thirds Standard erhalten Anwender die gleich hohe Bildqualität, wie sie der 4/3-Typ-Bildsensor des Four Thirds Systems bietet – in einem noch kompakteren Gehäuse. Fotografen profitieren außerdem von wesentlich kompakteren Objektiven, besonders im Weitwinkel- und Hochleistungszoom-Bereich. Das Four Thirds System bietet bereits die Vorteile kompakter, leichtgewichtiger Produkte und das neue Micro Four Thirds System baut dies noch weiter aus: Es ermöglicht die Entwicklung ultrakompakter Kamerasysteme mit Wechselobjektiven, wie es sie bis jetzt nicht gegeben hat. Der neue Micro Four Thirds Standard beinhaltet außerdem eine größere Anzahl von elektronischen Kontakten, die zukünftige neue Funktionen und erhöhte System-Funktionalität unterstützen.