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Sigma Digitalkameras sind anders als andere. Das gilt auch wieder für die aktuellen spiegellosen Systemkameras. Die sd Quattro H haben wir in unterschiedlichen Bereichen ausprobiert. Dieses Mal geht es um das Fotografieren kontrastreicher Motive.
An einem Abend vor etlichen Tagen fiel das Licht der tiefstehenden Sonne als schmaler Lichtstreif auf einen Blumenstrauß auf dem Wohnzimmertisch – leider ein bisschen spät gesehen. Also: Als Motiv vormerken, an dem die SFD-Funktion der Sigma sd Quattro H zeigen soll, was in ihr steckt. Aber wie das so ist: An den nächsten Abenden ließen gräuliche Wolken der Sonne keine Chance.
Als dann vorgestern der Nachmittag ahnen ließ, dass sich das Motiv wieder so zeigen würde, wurden ein paar Vorbereitungen getroffen.
Der mittlerweile abgeblühte Strauß wurde ersetzt. Um einen einheitlich dunklen Hintergrund sicher zu stellen, wurden zwei alte leichte Leuchtenstative aktiviert und schwarze Pappe mit Wäscheklammern angebracht. Eine zweite Pappe im (ungefähr) rechten Winkel zur ersten sollte dann dafür sorgen, dass kein Licht aus einem anderen Fenster auf die Hintergrundpappe fällt.
Dann eine Stellprobe mit dem Stativ. Das Kaiser Tiltall TC-284 mit dem BH-30 Kugelkopf passt. (Dass es auch für den Einsatz draußen geeignet ist, hat es während des Workshops auf Helgoland, wo es sich wieder als leicht und stabil erwies, bewiesen.)
Die Beine werden auf die Minimallänge von 45,5 cm gebracht, um einen Blick in den Strauß zu ermöglichen (und wenn ein Blick von oben gewünscht wird, wird eine größere Höhe ruckzuck erreicht.) Kleines Problem. Mit drei Stativbeinen auf dem Boden komme ich nicht nah genug an die Blumen. Lösung des kleinen Problems: Eines der Beine wird waagrecht gestellt (geht schnell) und auf die Tischplatte gelegt.
An der Kamera: Das Sigma 1,4/35 mm DG HSM | Art. Es ist nicht ganz klein und nicht ganz leicht. Daher wird die Stativplatte um 90°gedreht an die Kamera gesetzt und das Gehäuse ein bisschen nach hinten geschoben, um die Ausrichtung der Aufnahmeeinheit bequemer zu machen. Die Schwalbenschwanzführung macht das bequem möglich.
Das hervorragende Objektiv ist vollformattauglich – wichtig, um den APS-H-großen Sensor auszuleuchten, der 26,7 x17,9 mm misst. Diese Größe bringt den bereits angesprochenen Crop-Faktor von 1,3x mit. Der Bildwinkel des 35ers an der sd Quattro H entspricht also etwa dem eines 45-mm-Objektivs an einer Vollformatkamera.
Der Sensor weist in seinen drei Schichten 6200 x 4152 blaue, 3348 x 2232 grüne und ebenfalls 3348 x 2232 rote Pixel auf, aus denen ein Bild mit einer maximalen Größe von 8768 x 4128 Pixel generiert werden kann.
An der Kamera wird für die Aufnahme schon einmal der SFD-Modus aktiviert. Das geht auf der zweiten „Karteikarte“ des übersichtlichen Aufnahmemenüs.
SFD steht für „Super Fine Detail“. In diesem Modus nimmt die Kamera automatisch 7 Bilder nacheinander auf, wobei die Belichtung bei gleichbleibender Blende über die Verschlusszeit im Bereich von +-3 EV geregelt wird (deswegen ist das Stativ nötig). Dabei wird die Empfindlichkeit auf ISO 100 eingestellt und es können Zeitautomatik oder der Manuell-Modus gewählt werden (was bei der Aufnahme keinen Unterschied macht).
Am Abend dann tatsächlich das gewünschte Licht. Wegen der schwarzen Pappe im Hintergrund und der hell beleuchteten Blüte entscheide ich mich, gleich eine Belichtungskorrektur von -0,7 EV einzustellen. Der entsprechende Knopf sitzt rechts vom großen Rückwandmonitor, der das Bild knackscharf zeigt – aber leider nicht bewegt werden kann.
Außerdem wähle ich eine Auslöseverzögerung von 2 Sekunden.
Dann: Auslöser durchdrücken und nach zwei Sekunden macht die Kamera die versprochenen sieben Bilder, wobei man hört, wie die Verschlusszeit von Aufnahme zu Aufnahme länger wird.
Das Ganze wird mit zwei anderen Blenden wiederholt.
Jetzt zum Rechner und schauen, was herausgekommen ist.
In der Kamera werden im SFD-Modus die sieben Aufnahmen werden als RAW-Bilder in einem besonderen Datei-Format gespeichert: X3I, während für normale Aufnahmen das bekannte X3F-Format zum Einsatz kommt (dazu mehr in einer späteren Folge unserer kleinen Serie).
Im Gegensatz zu X3F-Dateien können X3I-Dateien nicht schon in der Kamera entwickelt werden. Man benötigt den RAW-Konverter Sigma Photo Pro 6 in der neuesten Version (auf meinem Rechner ist Photo Pro 6.5.3 installiert).
Um die X3I-Datei zu bearbeiten klickt man das Vorschaubild mit der rechten Maustaste an und wählt „In X3I-Berarbeitungs-Fenster öffnen“.
Nun werden die sieben in der Datei enthaltenen Bilder mit ihren unterschiedlichen Belichtungen in einer Reihe angezeigt und man kann wählen, welche Belichtungsstufen verwendet werden sollen. In der Regel kommt man zu sehr guten Ergebnissen, wenn man alle sieben Varianten wählt.
Für die Entwicklung des Blumenbildes entschloss ist mich, auf das +3-EV-Bild zu verzichten.
Ein Klick auf einen kleinen Button rechts oben („Bilder überprüfen“) startet die Verrechnung der Bilder zu einem – was ein bisschen dauern kann. Bei meinem nicht langsamen, aber doch in Jahre gekommenen Rechner mit 8 GB Arbeitsspeicher dauert es runde 3 1/2 Minuten. Man darf dabei aber nicht übersehen, dass eine X3I-Datei eine Größe von rund 450 MB aufweist. Das sind sehr sehr viele Daten.
Welche Einstellungen beim Verrechnen vorgenommen wurden, sieht man im Werkzeugfenster – und sehr oft sieht das gleichzeitig angezeigte bearbeitete Bild schon so aus, wie man es möchte.
Aber natürlich sind immer noch Feinjustierungen möglich – die jedoch nicht auf das fertige Bild angewandt, sondern in die sieben RAW-Dateien eingearbeitet werden, was gegebenenfalls ein paar Sekunden dauern kann. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Daten für spätere Bearbeitungen der X3I-Datei zur Verfügung stehen.
Tipp: Um feinste Strukturen noch klarer sichtbarer zu machen, als sie ohnehin schon ins Bild kommen, kann der Regler „Details“ weit nach rechts geschoben werden!
Das fertige Bild kann dann als JPEG- oder TIFF-Datei gespeichert werden. Empfehlenswert ist TIFF mit 16-Bit-Farbtiefe, weil das die Möglichkeit eröffnet, später in einem Bildbearbeitungsprogramm problemlos noch kleine Änderungen vornehmen zu können, die vielleicht für einen bestimmten Ausdruck des Bildes nötig sind.
Sigma Digitalkameras und der Foveon-Sensor
Sigma ist in erster Linie Objektivhersteller und nimmt besonders mit den Objektiven der ART-Serie eine Spitzenstellung ein. Aber es sind auch Kameras im Angebot – die DSLR-Kamera SD1 Merrill, die Kompaktkameras dp0 Quattro, dp1 Quattro, dp2 Quattro und dp3 Quattro, von denen jede mit einem APS-C-großen Sensor und einer fest eingebauten Festbrennweite ausgestattet ist, und die spiegellosen Systemkameras sd Quattro mit einem Sensor im APS-C-Format (Crop-Faktor 1,5x) und sd Quattro H mit einem Sensor im APS-H-Format (Crop-Faktor 1,3x.)
Bei den Sensoren handelt es sich immer um Foveon X3 Direktbildsensoren. Sie zeichnen das Bild in drei Schichten auf, von denen die obere die blauen, die mittlere Schicht die grünen und die untere die roten Helligkeitsinformationen aufzeichnet (wie es auch bei Farbnegativfilmen der Fall ist).
Durch den Schichtaufbau wird für jeden Bildpunkt die vollständige RGB-Farbinformation erfasst – im Gegensatz zu anderen Sensoren, wo für jeden Bildpunkt nur eine Farbinformation (blau oder grün oder rot) aufgezeichnet wird und die beiden anderen aus Nachbarpixeln errechnet (interpoliert) werden.
Dieser Schichtaufbau kommt nicht nur einer hervorragenden Farbtreue zugute, sondern auch der Detailtreue, weil es nicht passieren kann, dass durch Interpolation feinste Details „vernuschelt“ werden.
Zur hohen Detailtreue trägt bei den Foveon X3 Sensoren auch bei, dass die obere Schicht 4x so viele Pixel aufweist, wie jede der darunterliegenden. Feinste Strukturen werden dadurch noch besser erfasst.
Diesen Vorteilen der Foveon-Sensoren, die wir in einem Test auch noch zeigen werden, stehen zwei Nachteile gegenüber. Die Schichtsensoren sind nicht schnell und ISO-Werte jenseits der 400 sollte man meiden und wann immer es geht mit ISO 100 arbeiten.
Daraus folgt: Keine der Sigma Kameras ist ein Allrounder – aber wenn es um die Farbwiedergabe und das Auflösungsvermögen geht, sind sie ganz ganz vorne mit dabei. Die sd Quattro H, um die es in unserer kleinen Serie geht, liegt in diesen Belangen (!) auf einer Höhe mit hochauflösenden Vollformatkameras wie der Canon EOS 5D R.
Text und alle Bilder (c) Herbert Kaspar
Vielen Dank für diesen interessanten Test!
Ich muss sagen, dass mir am Foveon-Sensor der künstlerische Touch gefällt und ich finde, dass die sd Quattro H unterm Strich eine interessante Kamera ist.
Und natürlich ist immer etwas Übung notwendig, aber auch SPP ist eine praktische Software.
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[…] Vollformat-Modell zum Einsatz, das das nach dem Bayer-Prinzip aufgebaut ist – Sigmas Foveon-Technik wird also leider nicht genutzt. Der ISO-Bereich geht bis ISO 25.600 und kann maximal auf ISO […]