In diesem Jahr wird das Canon EOS-System 30 Jahre (richtig: die ersten EOS-Modelle waren analoge Kameras). Ob man das Jubeljahr mit einer Top-Extra-Kamera feiert, steht noch in den Sternen. Dagegen sind zwei neue Einsteigerkameras schon jetzt Realität: Canon EOS 77D und Canon EOS 800D
Zwei EOS-DSLR-Modelle der Einsteigerklasse, die sich nur in Kleinigkeiten unterschieden, wurden schon einmal parallel vorgestellt. Anfang 2015 erblickten die EOS 750D und EOS 760D das Licht der Fotowelt.
Das Konzept scheint zu funktionieren, denn Canon startet auch in dieses Jahr mit einem Pärchen. Obwohl auch diese beiden sich als Kameras nur in Kleinigkeiten unterscheiden, geht man bei der Namensgebung anders vor, um diese Unterschiede deutlicher zu machen.
Das Modell mit der minimal besseren Ausstattung heißt Canon EOS 77D und betont damit die Nähe zur EOS 80D, …
… während die „kleine Schwester“ Canon EOS 800D heißt und sich damit als Weiterentwicklung der EOS 760D positioniert.
Wo liegen die Unterschiede?
Zunächst am Gehäuse.
Die EOS 77D bietet einen LCD-Statusmonitor auf der rechten Schulter, das Betriebsartenwählrad und den Hauptschalter links, und sie hat auf der Rückwand ein kleines Daumenrad.
Die 800D trägt den Betriebsartenwähler mit Hauptschalter auf der rechten Schulter, weil der Statusmonitor fehlt. Auch ein Daumenrad gibt es nicht, statt dessen nur das bekannte Tastenkreuz.
Außerdem bieten beide Kameras zwar neben dem herkömmlichen dunklen …
… dasselbe neu gestaltete helle Menü, das Einsteigern und Aufsteigern von einem Smartphone den Umgang mit einer DSLR und ihren vielen Möglichkeiten noch leichter machen soll. Grundlegende Einstellungen werden erklärt – ebenso, welche Auswirkungen Änderungen bestimmter Parameter auf das Bild haben.
Der Unterschied ist, dass bei der EOS 77D ist die alte dunkle Fassung als Default eingestellt, bei der EOS 800D die helle neue. Umstellen ist jederzeit möglich.
Die Technik, die in beiden Kameras werkelt, ist gleich und kommt zu großen Teilen aus der EOS 80D.
Der Sensor im typischen Canon APS-C-Format (Crop 1,6x) bietet eine Auflösung von 24 MPix und macht im Live-View- und Movie-Modus dank der geteilten Pixel den schnellen Dual Pixel AF möglich – ganze 0,03 Sekunden soll es mit einem STM-Objektiv dauern, bis die Schärfe steht. Mit einem Objektiv mit Nano USM AF-Motor könnte es sogar noch schneller gehen, allerdings wurden entsprechende Daten nicht genannt und entsprechend sind wir auf ein Testmuster in der Redaktion gespannt..
Großen Anteil an der Geschwindigkeit hat der neueste Bildprozessor von Canon, der DIGIC 7. Für den Phasen-AF im Suchermodus stehen 45 Kreuzsensoren zur Verfügung, von denen 27 die automatische Scharfstellung auch bei Lichtstärke 1:8 ermöglichen, die in der Kombination Tele plus Konverter erreicht werden kann. Vor wenigen Jahren war, nur zum Vergleich, der zentrale Sensor der Profi-Modelle der 1er Serie so ausgelegt.
Der bereits angesprochene DIGIC 7 macht es auch möglich, dass für den Sensor Empfindlichkeiten bis ISO 25600 eingestellt werden können, im erweiterten Modus bis ISO 51200. Und dank seiner Rechenpower kommen beide Kameras auf eine Serienbildgeschwindigkeit von 6 B/Sek.
Für die Belichtungsmessung setzt Canon bei den beiden neuen DSLRs auf einen 7560-Pixel-Sensor. Wie er sich in der Praxis schlägt, werden wir in der Praxis feststellen können.
Die optischen Sucher sind als Spiegelprismensucher ausgelegt und zeigen rund 95 % des Bildes. (Dass es auch in dieser Klasse besser geht, beweist Pentax immer wieder mit Glasprismen und 100-%-Bild).
Über die Diagonale und Auflösung der Rückwandmonitore schweigt sich die Pressemitteilung aus, aber sie sind bei beiden Modellen schwenk- und drehbar gelagert.
Für den Kontakt zu anderen Geräten sorgen WiFi- und NFC-Technik. Dazu kommt die Möglichkeit, eine dauerhafte Verbindung per Bluetooth aufzubauen, um etwa die Kamera über eine App fernzusteuern, was ohne Sichtkontakt aus bis zu fünf Metern Entfernung möglich sein soll. Wer lieber eine spezielle Fernbedienung statt des Smartphones nutzt, kann auch das. Canon bietet die neue Fernbedienung BR-E1.
Gefilmt werden kann auch, aber nicht im 4K-Modus, sondern in Full-HD mit 60 fps oder im HDR-Movie-Modus.
Hier, also beim Filmen, kommt auch bei der EOS 77D und 800D ein elektronischer 5-Achsen-Bildstabilisator zum Einsatz.
Zusammen mit den beiden Gehäusen wird ein neues Setobjektiv vorgestellt, das EF-S 4-5,6/18-55 mm IS STM. Es ist besonders klein – und zwar nicht nur im Ruhestadium sondern auch bei der Aufnahme. Anders als die aktuellen Modelle muss es nicht in eine Aufnahmeposition gebracht werden.
Alternativ stehen auch die bekannten Setzooms mit 18-135 mm und 18-200 mm Brennweitenbereich zu Wahl.
Hat angesichts dieser Daten die EOS 80D noch Vorteile? Ja. Für sie sprechen der 100-%-Glasprismensucher, Serien mit 7 B/Sek., 1/8000 Sek. als kürzeste Zeit, mehr Bracketingschritte, statt eines RAW-Formates gibt es drei (RAW, MRAW und SRAW), AF-Feinabstimmung, Staub- und Spritzwasserschutz und ein Batteriegriff als Zubehör.
Verfügbarkeit
Ende März 2017
Preis
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