Wer viel Speicherplatz auf kleinstem Raum benötigt, sollte einen Blick auf das neue Top-Modell der Samsung EVO-Plus-SDXC-Karten werfen, denn das bietet einen Speicherplatz von 256 GB auf kleinstem Raum. Wir konnten die kleine Speicherkarte bereits vor dem Marktstart testen.
Während sich der Speicherbedarf von Bildern aufgrund der eher stagnierenden MPix-Anzahl moderner Digitalkameras in den letzten Jahre nur wenig änderte, führt die immer größere Verbreitung der 4K-Auflösung zu einem rapide ansteigenden Platzbedarf von Videos. Das gilt für Systemkameras genauso wie für die aktuell sehr beliebten Actioncams, beispielsweise von GoPro oder Rollei.
Für diesen Anwendungsbereich führt Samsung nun ein neues Top-Modell seiner EVO Plus SDXC-Speicherkarten ein, das einen üppigen Speicherplatz von 256 GB vorweisen kann, dafür mit einem Preis von rund 250 Euro aber natürlich auch nicht ganz günstig ist.
Die winzige Karte soll genügend Platz für 12 Stunden an UHD-4K-Videomaterial oder 33 Stunden an FullHD-Videos bieten. Wer klassisch Fotos produziert, kann laut Samsung rund 55.000 Aufnahmen speichern. Diese Zahl ist natürlich von der Auflösung und vom Dateiformat abhängig. Wir haben das mit der branneuen Nikon D500 ausprobiert (ISO-Reihe und Praxisbild werden im Laufe des Wochenendes bei uns zu sehen sein). Bei einer Bildgröße von 5568 x 3712 Pixeln (20,6 MPix) und Speicherung im JPEG Fine*-Format zeigt die Kamera, dass 12,6 k Fotos auf die Karte passen., im JPEG Normal*-Format springt die Anzeige auf 25 k. Man sieht also: Es wird wirklich mehr als genügend Platz auf kleinstem Raum geboten.
Möglich wird dieser neue Speicherplatz-Rekord durch die Nutzung von Samsungs aktuellem V-NAND-Speicher mit 48 Layern. Anders als es bislang üblich war, ordnet Samsung nun schon seit einiger Zeit den Speicher nicht mehr nur in einer Ebene an, sondern stapelt ihn – seit dem Frühjahr 2016 nun in 48 Schichten. Das bedeutet, dass immer mehr Speichervolumen auf kleinstem Raum geboten werden kann. Davon profitieren SSDs wie Samsungs aktuelle Portable SSD T3, die es durch den Start der neuen Speichertechnik mit bis zu 2 TB gibt, genau wie kleinste Speicherkarten im Stile einer EVO Plus microSDXC-Speicherkarte mit 256 GB.
Auf den ersten Blick bietet die Karte keine Besonderheiten, es handelt sich um ein klassisches microSD-Modell, das direkt in Smartphones, Tablets, Actioncams und auch schon in einige “richtige Kameras” direkt eingesetzt werden kann. Für Kameras mit SD-Slot liegt ein SD-Adapter bei.
Samsung gibt an, dass die Speicherkarte in einem Temperaturbereich von -25 bis 85 °C arbeiten kann. Das ist für die meisten Anwender mehr als ausreichend, es gibt für Profis, die gerne Eisbären ablichten oder in ähnlich extremen Umgebungen arbeiten aber auch Modelle, die in noch größeren Temperaturbereichen funktionieren.
Am Ende reicht es aber nicht nur, eine Menge Speicherplatz zu bieten, auch die Leistung muss natürlich passen. Samsung möchte mit der neuen Speichertechnik nicht nur das maximal mögliche Volumen ordentlich nach oben geschraubt haben, auch die Leistung soll merklich angestiegen sein. Waren es beim bisherigen Top-Modell der Evo-Reihe noch 80 MB/s lesend und 20 MB/s schreibend, sollen es beim neuen Modell nun 95 und 90 MB/s sein.
Um die Leistung in der Praxis auszutesten haben wie die Samsung EVO Plus microSDXC-Speicherkarte mit dem SD-Adapter und der Nikon D500 kombiniert. In unseren Versuchen wurde die Nikon D500 erst nach 130 Bildern in Folge etwas langsamer. Die Bilder im JPG-Format kamen dabei insgesamt auf 1,45 GB. Die Nikon D500 benötigte für die 130 Aufnahmen 13,36 Sekunden, bis alle Bilder aus dem Puffer auf den SD-Karte geschrieben wurden, verstrichen weitere 10 Sekunden. So konnten wir beim Praxiseinsatz eine Geschwindigkeit von 63,56 MB/s ermitteln. (Diese Werte können bei anderen Kameras anders ausfallen!)
Aber auch dann, wenn Daten auf das System übertragen werden sollen, kann die Speicherkarte überzeugen. In unseren Tests ermittelten wir eine Schreibleistung von 70 MB/s, während mit 87 MB/s gelesen wurde. Damit wird zwar nicht die Leistung erreicht, wie man sie aktuell von externen SSDs wie der Samsung T3 gewohnt ist, für die Klasse der microSDXC-Karten kann sich die Performance aber in jedem Fall sehen lassen.
Alles in allem …
… ist die Samsung EVO Plus microSDXC-Speicherkarte für alle Nutzer äußerst interessant, die größte Datenmengen auf kleinstem Raum unterbringen möchten. Fotografen werden die schiere Größe an Speicherplatz womöglich nicht immer brauchen, gerade Videofilmer, die bereits auf die 4K-Auflösung setzen, wissen aber, wie schnell der Speicherplatz knapp werden kann(und 8 K soll ja schon in Arbeit sein).
Wie üblich gilt bei einer so großen Speicherkarte aber, dass bei einem Verlust oder Defekt einer einzelnen Karte natürlich zahlreiche Bilder oder Videos auf dem Spiel stehen. Auf der Habenseite steht dagegen die bewährte V-NAND-Technik von Samsung, die sich bislang als problemlos erwiesen hat, was auch von einem Garantiezeitraum von 10 Jahren unterstrichen wird.
Text und Bilder (c) Andreas Kaspar
[…] Samsung EVO Plus microSDXC-Speicherkarte mit 256 GB im Test […]
[…] Die neue Speicherkarte soll demnächst eingeführt werden, die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 293,90 Euro. Es handelt sich allerdings nicht um die erste microSDXC-Speicherkarte mit diesem Fassungsvermögen. Eine entsprechende Karte von Samsung hatten wir bereits im Test. […]