Das Nikon DSLR-System bekommt ein neues Flaggschiff – die Nikon D5. Wir haben sie schon einem Test unterzogen.
Sicher ist die Nikon D5 keine Kamera für jedermann. Dagegen sprechen nicht so sehr die Größe und das Gewicht – viele Hobbyfotohgrafen schleppen schwere Taschen oder Ruckäscke, weil sie gut ausgerüstet sein möchten -, sondern eher der Preis. Aber man wird ja mal träumen dürfen …
Typ
Die Nikon D5 ist eine typische DSLR mit Rückschwingspiegel, der mit kräftigem „Klacken“ anzeigt, dass er in die Aufnahmeposition nach oben und wieder in die Sucherposition nach unten bewegt wurde. Für die Fans der SLR-Technik ein Ohrenschmaus.
Sensor
Der CMOS-Vollformatsensor mit den Abmessungen 35,9 x 23,9 mm bietet das Seitenverhältnis 3:2. Nutzt man die Einstellungen Crop 1,2x oder DX, ist das Seitenverhältnis ebenfalls 3:2, das Format ist aber mit 30 x 20 mm bzw. 24 x 16 mm kleiner (und der ausgenutzte Bildwinkel des Objektivs fällt entsprechend schmaler aus). Zudem können Bilder im 5: 4 Format (30 x 24 mm) aufgenommen werden. Diese Crop-Formate bieten besonders Sport- oder Tierfotografen die Möglichkeit, einen engeren Bildwinkel aus ihren Teleobjektiven herauszuholen.
Die größtmögliche Auflösung liegt bei 5568 x 3712 Pixeln. Diese 20,8 Megapixel mögen dem ein oder anderen wenig erscheinen, zeigen aber, für wen die D5 entwickelt wurde: für Profis, von denen viele Bilder für Zeitschriften machen. Aus 5568 x 3712 Pixeln lassen sich bei einer Druckauflösung von 300 ppi Bilder der Größe 471 x 314 mm drucken. Das reicht für eine Doppelseite in den allermeisten Magazinen und bietet sogar noch Spielraum, um den Bildausschnitt zu optimieren oder den Horizont gerade zu rücken.
Gehäuse
Die D5 ist ein Klopper – bei den Genen der einstelligen D-Modelle geht das aber nicht anders. Sie ist ca. 160 mm breit, 159 mm hoch und 92 mm tief. Da sind die 1400 g Gewicht mit Akku und einer XQD-Speicherkarte (aber ohne Gehäusedeckel) fast schon moderat zu nennen. Das mit Streulichtblende, aber ohne Deckel nur 208 g leichte 50 mm 1:1.8 G merkt man an der D5 fast nicht – das 24-70 mm 1:2.8 VR dagegen schon, denn es bringt mit Streulichtblende (ohne Deckel) satte 1125 g mit. Beide Kombinationen liegen auf ihre Art sehr gut in der Hand.
Das Gehäuse macht einen sehr soliden Eindruck. Das Chassis besteht aus einer Magnesiumlegierung und ist mit einer griffigen Gummierung überzogen.
Eine leider nicht genannte, aber große Zahl an Dichtungen soll dafür sorgen, dass Staub und Nässe nicht ins Gehäuse gelangen. Das wurde zwar bei leichtem Nieselregen überprüft und für gut befunden, aber nicht ernsthaft getestet.
Der Handgriff ist tief genug für große Hände. Für die Fingerkuppen gibt es eine Vertiefung auf der Innenseite. Zudem bietet eine Mulde dem Mittelfinger guten Halt. Natürlich weist auch der Griff der D5 wieder den roten „Giorgio Giugiaro-Gedächtniswinkel“ auf, der auf die Nikon F3 aus dem Jahr 1980 zurückgeht (damals war es allerdings nur ein sehr schmaler senkrechter Streifen).
Wie schon die Vorgängermodelle ist auch die D5 mit einem integrierten Hochformatgriff versehen, der nicht ganz so komfortabel ist, wie der für Querformataufnahmen, aber Hochformataufnahmen doch einfacher macht, als wenn man umgreifen muss.
Die dadurch gewonnene Höhe und Tiefe wird genutzt, um einen großen Akku des Typs EN-EL 18a unterzubringen. Da es sich Profis nicht leisten können, plötzlich ohne Strom dazustehen, ist immerhin eine Ladestation für zwei Akkus im Lieferumfang – allerdings kein zweiter Akku. Der muss zugekauft werden und belastet die Kreditkarte mit rund 120 €. Einmal Laden dauert rund 3 1/2 Stunden.
Auf der rechten Rückseite der D5 ist das Fach für zwei Speicherkarten von hinten zugänglich. Die Klappe ist verriegelt. Je nachdem, welches D5-Modell man wählt, kann man die Dateien auf zwei XQD-Karten oder auf zwei CF-Karten speichern.
Auf dem Sucherdach findet man den Blitz-/Zubehörschuh.
Einstellelemente
Über das Gehäuse sind großzügig Einstellelemente verteilt. Wer von einem Vorgängermodell kommt, wird sich sofort auskennen. Auch Auf-/Umsteiger von anderen „großen“ Nikons werden nicht überfordert sein.
Typisch ist das angedeutete Einstellrad auf der linken Gehäuseschulter, das in Wirklichkeit drei Tasten Platz bietet. Hier wählt man die Betriebsart, die Parameter der Belichtungsreihe und die Belichtungsmesscharakteristik – immer im Zusammenarbeit mit einem der beiden Einstellräder*, die man mit dem Zeigefinger und mit dem Daumen bequem erreichen kann, wenn man die Kamera am Auge hat.
Dazu kommen der Fotoauslöser*, der Filmauslöser* …
… eine Achtrichtungswippe, ein Joystick*, 21 Einstellknöpfe (inkl. AF-ON-Knopf*) , drei Drehschalter und ein großes, entriegelbares Einstellrad für die Bildfolge- und Auslöseoptionen. Am Sucher findet man zudem ein Hebelchen für den Okularverschluss und ein Drehrädchen für den Dioptrienausgleich.
Die mit * gekennzeichneten Elemente sind doppelt vorhanden, um Aufnahmen im Hochformat bequemer zu machen.
Sehr zu loben ist in diesem Zusammenhang, dass die Beschriftung einer ganzen Reihe von Knöpfen leuchtet, wenn es dunkel wird. Die Arbeit mit den hohen Empfindlichkeiten bei wenig Licht wird dadurch deutlich erleichtert und sicherer.
Auf der linken Seite sind fast alle Anschlüsse versammelt: USB 3.0, Mikrofon, Kopfhörer, Netzwerk (Ethernet), HDMI (Typ C) sowie der Zubehöranschluss (für den WiFi-Transmitter oder den GPS-Adapter, die als Zubehör gekauft werden müssen). Die Ausnahmen sind die Blitzbuchse und der 10-Pol-Anschluss (etwa für Fernsteuerungen). Sie sitzten traditionell vorne oben rechts (von vorne gesehen).
Alle Anschüsse werden von „Gummiflappen“ verdeckt. Sie tun ihren Dienst, aber ich mag sie nicht – mir sind Türchen lieber.
Sucher
Der optische SLR-Sucher zeigt mit der Vergrößerung von 0,72x ein sehr großes, aber nicht überragendes Sucherbild – beispielweise bietet die Olympus OM-D E-M1 den Faktor 0,74x, die Fujifilm X-T1 sogar den Faktor 0,77x. In allen drei Fällen sind 100 % des späteren Bildes im Sucher sichtbar.
Die wichtigsten Statusinformationen werden unter dem Sucherbild angezeigt, rechts davon ist eine Skala für reichlichere und knappere Belichtung zu sehen.
Ins Sucherbild kann man Gitterlinien einblenden lassen. Das aktive AF-Messfeld oder die aktiven Messfelder werden als kleine rote Quadrate angezeigt.
Monitor
Der Haupt-Rückwandmonitor ist mit 3,2“ sehr groß und mit 2,36 Mio. Dots sehr hochauflösend, aber durchaus im Rahmen dessen, was man schon kennt.
Die Touchfunktion ist zwar für eine Profi-Nikon neu, aber schon lange bekannt und wird anderswo umfassender genutzt. Bei der Nikon D5 kann man im Aufnahmemodus per Fingertipp die Position des AF-Punktes bestimmen und im Wiedergabemodus durch die bekannten Smartphone-Gesten von Bild zu Bild wechseln und die Bilder größer oder kleiner darstellen.
Es muss eigentlich nicht erwähnt werden: Der Monitor ist fest eingebaut. Schade.
Die Farben werden auf dem Monitor gut dargestellt. Man sieht das Bild auch aus einem flachen Winkel noch sehr gut. Bei sehr hellem Licht kann es zwar Probleme geben, aber die D5 ist ja eine DSLR mit hervorragendem Sucher.
Außer dem Rückwandmonitor, der als Sucher, Infozentrale und zur Darstellung des Hauptmenüs dient, bietet die D5 zwei beleuchtbare Statusmonitore, …
… einen größeren auf der rechten Schulter und einen kleineren auf der Rückseite unter dem großen Monitor.
Menüs
Das Hauptmenü ist Nikon-typisch aufgebaut. Acht Hauptpunkte werden durch untereinander angeordnete Icons auf der linken Seite dargestellt und sind vielfach untergliedert.
Es gibt kaum etwas, was man hier nicht einstellen oder ändern könnte. Im Endeffekt bekommt jeder die Nikon D5, die er haben möchte.
Die Individualfunktionen werden wie immer farbenfroh durchnummeriert – von a bis g mit insgesamt 49 Unterpunkten.
Sehr umfassend fällt hier wieder das Bildbearbeitungsmenü aus. Man kann RAW-Aufnahmen schon in der Kamera entwickeln, das Bild beschneiden und ausrichten, man kann die Verzeichnung korrigieren und die horizontale und vertikale Perspektive optimieren (also stürzende Linien entfernen, was z. B. bei einigen Olympus-Modellen per Keystone-Korrektur möglich ist). Die Optimierung des Kontrastumfangs per nachträglichem D-Lighting ist ebenfalls möglich. Dazu kommen u. a. noch Filtereffekte und Bildmontage. Man kann also auch ohne Zugriff auf einen Computer sehr viel mit den Bildern machen.
Belichtungsmessung
Für die Belichtungsmessung kann die 3D Color Matrix Messung einsetzen. Sie fußt auf einem neuen Messsensor mit 180.000 Pixeln und arbeitet sehr zuverlässig. Dennoch ist es auch bei der Nikon D5 immer wieder nötig, die Belichtung zu korrigieren, um statt der korrekten die passende Belichtung zur erzielen.
Die Spotmessung kann an den aktiven AF-Messpunkt gekoppelt werden. Der Messpunkt hat einen festen Durchmesser von 4 mm und deckt etwa 1,5% des Bildfeldes ab.
Bei der Nikon-typischen mittenbetonten Integralmessung kann die Größe des zentralen Bereichs, der zu 75 % das Ergebnis bestimmt, auf 20 mm, 15 mm, 12 mm oder 8 mm eingestellt werden. Ich verwende die Integralmessung mit 15 mm Mittelfeld gern, um die passende Belichtung zu erhalten.
Belichtungssteuerung
Hier zeigt sich die D5 als Profi-Maschine. Nur die PASM-Modi stehen zur Verfügung, wobei die Programmautomatik mit einer Shiftfunktion gekoppelt ist. Eigene Einstellungen, wie man sie auf den Einstellrädern anderer Kameras findet, kann man über die MODE-Taste nicht aufrufen, sie stecken im Menü.
Der mechanische Verschluss stellt Zeiten von 30 Sek. bis 1/8000 Sek. zur Verfügung, die natürlich elektronisch gesteuert werden. Die Synchronisationszeit liegt bei kurzen 1/250 Sek.
Weißabgleich
Die D5 bietet drei Automatikmodi. Neben der „normalen“ Automatik gibt es eine, die auf jeden Fall versucht, Weiß als Weiß ins Bild zu bringen und eine, die einen leichten Warmton bevorzugt. Dazu kommen 12 Voreinstellungen (allein 7 für verschiedene Leuchtstofflampen. Die Vorgabe von Kelvinwerten ist im Bereich von 2500 bis 10000 K möglich. Außerdem lassen sich sechs eigene Werte speichern. Im Live-View-Betrieb kann man mit dem Spotweißabgleich sehr genau arbeiten.
Feinabstimmungen in den einzelnen Modi sowie Weißabgleichsreihen sind möglich.
Korrekturmöglichkeiten
Belichtungskorrekturen können im Bereich von +-5 EV in 1/3-, 1/2- oder 1/1-Schritten eingestellt werden. Dazu kommt die Messwertspeicherung.
Darüber hinaus stehen Belichtungsreihen zur Verfügung, die sich natürlich auch gut zum Erstellen von HDR-Aufnahmen nutzen lassen.
Reihenaufnahmen machen es außerdem möglich, die Blitzbelichtung, den Weißabgleich und den Kontrastumfang zu optimieren.
Scharfstellen
Eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem Vorgängermodell soll in der AF-Funktion liegen.
Es werden 153 AF-Messfelder (51 bei der D4S), davon 99 Kreuzsensoren (15 bei der D4S) genannt und sie sind auch da – manuell gewählt werden können aber maximal 55 Felder, darunter 35 mit Kreuzsensoren.
15 Felder in der Bildmitte sind bei der D5 mit Sensoren gekoppelt, die auch bei Blende 8 noch scharf von unscharf unterscheiden können. Hier ist die D4S mit 11 Feldern nicht wirklich schlechter. Von diesen Messfeldern profitieren alle, die lange Teleobjektive mit Konvertern noch länger machen wollen oder müssen und dafür Lichtstärke opfern.
Je nachdem, was man fotografieren möchte, kann man mit einem Messfeld oder Messfeldgruppen arbeiten, die man jeweils selbst festlegt oder von der Automatik festlegen lässt.
Bei der Kombination von Nachführ-AF und automatischer Messfeldwahl wird man fast schwindlig, wenn man im Sucher sieht, wie schnell die aktiven Felder an die aktuelle Situation angepasst werden.
Dass auch das Tracking so gut funktioniert, wie es funktioniert, hängt auch mit dem neuen Belichtungsmesssensor zusammen. Er erfasst nicht nur Helligkeits- sondern auch Farbinformationen, die genutzt werden, um die Position eines Objektes im Bildfeld zu ermitteln.
Gesichtserkennung ist vorhanden und funktioniert sehr gut – das kann z. B. für Reporter oder Hochzeitsfotografen wichtig sein.
Besonders im Zusammenhang mit den hohen ISO-Werten ist es wichtig, dass der AF der Nikon D5 bis LW -4 arbeitet. Das wurde nicht nachgemessen, aber ich konnte bei Licht des Halbmondes fokussieren!
In unserer Erstvorstellung heißt es noch, dass die AF-Messfelder bis nah an den Bildrand heranreichen, aber das ist nicht ganz richtig. Im Suchermodus (Phasendetektion) sind die Felder auf ein Areal konzentriert, das zwar recht groß, aber doch in der Mitte des Bildfeldes angeordnet ist. Erst im Live-View-Modus und Kontrastdetektion kann man AF-Felder bis an die Bildränder schieben.
Hybrid-AF findet in der D5 nicht statt.
Besonders die Phasendetektion im Suchermodus arbeitet sehr schnell , so schnell, dass die Schärfennachführung bei Bildserien mit 12 B/Sek. funktioniert!
Wer ältere AF-Objektive an der D5 nutzen möchte, kann das tun, denn es gibt noch einen AF-Motor im Gehäuse und den passenden Anschluss für den Stangen-AF im Bajonett. Wie es hier mit der AF-Geschwindigkeit aussieht, wurde mangels Objektiven nicht überprüft.
Auch alte MF-Objektive lassen sich an der D5 weiterverwenden. Objektive aus der Zeit von 1959 bis 1977 müssen allerdings auf „AI“ aktualisiert worden sein.
Bildfolgefunktion
Die versprochene Serienbildfrequenz von 12 B/Sek. (große JPEGs oder RAWs) wurde bei Aufnahmen mit einer Lexar XQD-Karte (XQD 32 GB 2993x 440 MB/s) mit 12,3 B/Sek. sogar ein wenig übertroffen. Nach 99 Bildern brach ich die Serie ab. 200 Bilder sollen möglich sein – das wird stimmen.
Mit hochgeklapptem Spiegel sind in der Tat, ebenfalls mit der Lexar 2993x, 14 B/Sek. möglich. Das erscheint unnütz, da Schärfe und Belichtung schon vor der ersten Aufnahme festgelegt werden müssen, aber für die Dokumentation von schnellen Abläufen an einem bestimmten Ort ist diese Funktion nicht von der Hand zu weisen.
Deutlich langsamer, dafür auch etwas leiser, geht es mit 3 B/Sek. im Quiet-Modus zu.
Filmen
Heute fast selbstverständlich: Es können Videos aufgenommen werden. Wer höchste Qualität anstrebt, wird 4K wählen (30p, 25p, 24p). Aber auch kleinere Formate stehen zur Wahl.
Blitzen
Mit Blitz konnten keine Aufnahmen gemacht werden. Die Nikon D5 hat keinen eingebauten Blitz und ein externes Gerät war nicht vorhanden. Zum Einsatz kommt die bekannte i-TTL-Steuerung.
Weiteres
Wenn man möchte, kann man außer unkomprimierten RAWs (14 Bit oder 12 Bit) auch verlustfrei komprimierte und komprimierte RAWs aufzeichnen.
Das JPEG-Format steht in einer ganzen Reihe von Abstufungen zwischen Fine* und Basic zur Wahl. Die gleichzeitige Speicherung von RAWs und JPEGs ist möglich.
Außerdem können die Daten auch im TIFF-Format auf die Speicherkarte geschrieben werden – eine Option, die selten geworden ist.
In Sachen Konnektivität ist die D5 eher sparsam ausgestattet. Man kann sie zwar direkt per Kabel in ein Netzwerk einbinden (was auch problemlos funktioniert), aber weder ein WiFi-, ein NFC- oder ein GPS-Modul sind eingebaut. Das ist bei einer Profikamera von heute nicht nachvollziehbar.
Abbildungsleistung
Über das Rauschverhalten wurde schon in einem anderen Beitrag berichtet, dort sind auch die passenden Praxisbilder und die ISO-Reihe zu finden.
Wie es mit der Schärfe und dem Auflösungsvermögen bestellt ist, hängt natürlich immer auch vom Objektiv ab.
Wir haben die Praxistests mit einem AF-S Nikkor 24-70 mm 1:2.8 E ED VR, einem AF-S Nikkor 50 mm 1:1.8 G und einem AF-S Micro Nikkor 60 mm 1:2.8 G ED gemacht. Das Makro-Objektiv kam auch bei den Studioaufnahmen mit der neuen Imatest-Testtafel zum Einsatz.
Es zeigte sich, dass der Sensor der D5 feinste Details auflösen kann. Mit dem Makro-Objektiv kam er in der Bildmitte auf 0,42 Cycles/Pixel, im Durchschnitt auf 0,4 Cycles/Pixel (maximal können 0,5 Cycles/Pixel erreicht werden.)
Die Farbwiedergabe ist in den Grundeinstellungen sehr natürlich – Hautton, Pflanzengrün und Himmelsblau inbegriffen.
Der Standardweißabgleich brachte Kunstlicht etwas warm ins Bild, was sich durch die Wahl des Weißabgleichs „Auto, Weiß bewahren“ fast ganz eliminieren ließ.
Alles in allem
Die Nikon D5 ist eine würdige Nachfolgerin der gelobten Nikon D4S. Auch wenn sich auf den ersten Blick nicht sehr viel getan hat, sind die Änderungen in der Praxis sicht- und spürbar. Im Empfindlichkeitsbereich bis ISO 51200 liegt die D5 eine gute Stufe vorn, der Autofokus ist noch schneller und bei wenig Licht noch sicherer, außerdem können lichtschwache Tele+Konverterkombinationen noch etwas flexibler genutzt werden. Der Geschwindigkeitsvorteil ist nicht für jeden Fotografen wichtig, aber wer sie braucht, wird die 12 B/Sek. mit AF zu schätzen wissen. Und last but not least: Dass man das AF-Messfeld mit der Fingerspitze auf dem Monitor festlegen kann, ist eine feine Sache.
Das gelungene Gesamtpaket lässt sich Nikon mit 6990,- € (UVP) zwar gut bezahlen, aber man bekommt einen reellen Gegenwert.
GUT – SEHR GUT – HERVORRAGEND – HERVORRAGEND PLUS
Text (c) Herbert Kaspar
Produktabbildungen vom Gehäuse außen (c) Herbert Kaspar
Weitere Produktabbildungen und Grafiken (c) Nikon
Praxisbilder
Ein Klick auf ein Praxisbild bringt es in der vollen Größe von 5568 x 3712 Pixeln auf Ihren Bildschirm.
Bei allen Bildern handelt es sich um unbearbeitete JPEGs direkt aus der Kamera.
Beachten Sie bitte, dass die Bildqualität, besonders die Farbwiedergabe, auch von den Einstellungen Ihres Monitors abhängt!
Praxisbilder (c) Herbert Kaspar
Weiterführende Links
Nikon D5 – ISO-Reihe und erste Eindrücke
Ausführlicher erster Blick auf die Nikon D5 auf www.d-pixx.de
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