Seit kurzem in der Redaktion: das dritte Modell der Alpha 7-Reihe von Sony, das den beiden anderen Modellen zum Verwechseln ähnlich sieht und auch in Sachen Ausstattung das meiste mit ihnen gemeinsam hat – das ist in unserem ersten Bericht über die A7 und A7R hier nachzulesen.
Das heißt: Auch die Sony Alpha 7S ist eine zierliche und leichte spiegellose Vollformat-Systemkamera. Das Gehäuse ist geradlinig designt und man kommt im Fotoalltag sehr gut damit zurecht. Für die Bedienung stehen ausreichend viele Einstellelemente zu Wahl, die man großzügig umbelegen kann. Dazu kommen ein übersichtliches Haupt- und ein Schnelleinstellmenü. Belichtungsmessung und -steuerung arbeiten zuverlässig, der AF gefühlt schneller, als bei der A7 und A7R. Allerdings brachte der automatische Weißabgleich in einigen wenigen Fällen merkwürdige Farben, was bei den beiden anderen Modellen nicht auffiel.
Wieso ein drittes A7-Modell? Die Alpha 7S unterscheidet sich von den beiden Geschwistern in drei wichtigen Punkten.
Erstens: Während bei der A7 auf dem Sensor rund 24 Mio Pixel und bei der A7R sogar ca. 36 Mio Pixel untergebracht sind, weist der CMOS-Chip der A7S rund 12 Mio Pixel auf. 12 MPix oder 4240 x 2832 Pixel klingt heutzutage fast schon mickrig, aber bei 300 ppi Druckauflösung (Magazindruck, wie bei der Printausgabe der d-pixx) können rechnerisch Bilder von mindestens 36 x 24 cm ausgeben werden, in der Praxis ist A3 auf jeden Fall gut zu erreichen. Und wenn es um Drucke geht, die an der Wand präsentiert und aus entsprechend größerem Abstand betrachtet werden, sind größere Formate kein Problem.
Zweitens: Für den Sensor der A7S lassen sich Empfindlichkeiten von ISO 50 bis ISO 409.600 einstellen. Wem der Höchstwert bekannt vorkommt: Die Nikon D4S, die wir in d-pixx 3/2014 vorgestellt haben (das Heft kann hier nachbestellt werden) hat denselben Monster-ISO-Wert. Wenn so etwas angestrebt wird, sind möglichst große Pixel wichtig, die viele Photonen einfangen können. Und große Pixel erzielt man, wenn man “nur” 12 Mio. auf einer Fläche von 35,6 x 23,8 mm unterbringt, statt 24 Mio. oder gar 36 Mio.
Drittens: Die A7S bietet die Möglichkeit 4K-Videos aufzunehmen. Das Bild ist dabei mit 3840 x 2160 Pixeln 4x so groß wie ein Full-HD-Bild. Mit diesem Format korrespondiert die maximale Auflösung der A7S sehr gut – was im Moment allerdings hauptsächlich Profi-Filmer interessieren dürfte. Anders als bei der Panasonic Lumix DMC-GH4, die ebenfalls 4K beherrscht, können die hoch aufgelösten Videos der A7S nicht auf einer Speicherkarte, sondern nur auf einem externen (und extra zu erwerbenden 4K-Recorder) gespeichert werden. (Für „Normalfilmer“ steht Full-HD natürlich auch zur Verfügung.)
Auch wenn vieles von der A7 und der A7R bekannt ist, gibt es einiges in der Praxis mit der A7S zu erkunden. Am Samstag stand zunächst nur ein kurzer Dämmerungsspaziergang zu einigen unserer typischen Hammelburg-Motive auf dem Programm, wobei ich im Manuellmodus die Kombination Blende 8 und 1/125 Sek. fest vorgab und die Belichtungssteuerung über die ISO-Automatik erfolgte. Einige Bilder, die dabei entstanden, folgen hier (ein Klick aufs Bild bringt es in voller Auflösung auf Ihren Bildschirm).
Weitere Bilder mit den ganz hohen ISO-Werten, die ISO-Reihe (die dann mit der ISO-Reihe aus der Nikon D4S verglichen werden kann) und weitere Eindrücke von der Sony Alpha 7S folgen, sobald wir sie ein paar Tage im Einsatz hatten.
Text und alle Bilder:(c) Herbert Kaspar
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